Lexikon
Impressionismus
Der Impressionismus (franz. l'impression = Eindruck) entstand als kunstgeschichtliche Stilrichtung im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts in Frankreich und prägte sich auch in Literatur und Musik aus. Vorbereitend wirkten der Realismus mit seinen neuen Themenkreisen und der Pleinairismus besonders der Schule von Barbizon, der ein neues und unmittelbares Verhältnis der Kunst zur Realität und ihren Licht- und Farbstimmungen propagierte. Stichwortgebend war auch die realistisch-romantische Landschaftsmalerei von John Constable (1776-1837) und William Turner (1775-1851), die gelegentlich, ebenso wie das Frühwerk Adolph Menzels (etwa mit dem "Balkonzimmer" von 1845) mit dem Terminus des "Protoimpressionismus" belegt wurde. Einige Gemälde Edouard Manets wie das "Frühstück im Grünen" von 1863 gelten als erste impressionistische Werke.
Über die Vorgaben Edouard Manets ging das Werk, welches dem Impressionismus seinen Namen geben sollte, weit hinaus: 1874 zeigte Claude Monet (1840-1926) auf der ersten Ausstellung der Impressionisten eine Hafenansicht mit Sonnenaufgang unter dem Namen "Impression, soleil levant" ("Impression, aufgehende Sonne"). Dieses Gemälde bedingte die zunächst spöttisch und abwertend gemeinte Bezeichnung der Monet verwandten Künstler als "Impressionisten". Der spontan gewählte Bildtitel charakterisiert treffend die Grundhaltung der Impressionisten, den flüchtigen Eindruck und die atmosphärische Wirkung des Darzustellenden in ihren Bildern festhalten zu wollen.
Die Impressionisten wandten sich dieser Zielsetzung gemäß gegen die offizielle Akademiekunst, dementsprechend arbeiteten sie auch nicht im Atelier, sondern alla prima und direkt in der Natur (Pleinairismus). Auf diese Weise wurde es ihnen möglich, kurzfristige Eindrücke künstlerisch zu erfassen. Damit ihnen dies gelingen konnte, mussten die Impressionisten das Gesehene rasch und ohne die Zwischenstufe der Skizze oder des Entwurfs auf die Leinwand übertragen, weshalb der Pinselduktus des Impressionismus offen, kurz und kommaartig erscheint. Des Weiteren legten die Impressionisten größten Wert auf das Kolorit, Farbübergänge wurden valeuristisch wiedergegeben, Schatten unter dem Eindruck der jeweiligen Lichteinwirkung farbig dargestellt. Ein weiteres Charakteristikum des Impressionismus ist die ausschnittartige Komposition, die einerseits das Flüchtige widerspiegelt, andererseits aber auch unter dem Einfluss der modernen Fotografie entsteht.
Das Abbilden wird im Impressionismus wichtiger als das Abgebildete - die Gegenstände werden in ihrer augenblicklichen Wirkung und nicht in ihrer wirklichen Lokalfarbigkeit erfasst und dadurch verfremdet. Der Impressionismus stellt somit auch einen wichtigen Vorläufer und Stichwortgeber für die Entwicklung der Abstraktion dar.
Thematisch widmeten sich die Impressionisten, deren Werke von einem direkten und lebensbejahenden Verhältnis zur Wirklichkeit gekennzeichnet sind, ihrer Umgebung: der heimischen Landschaft, der von Lebendigkeit und Dynamik bebenden Großstadt mit ihren Boulevards, Bars, Cafés und Gaststätten, der modernen Eisenbahn, dem Cabaret und dem Theater, den Häfen und gelegentlich auch - obwohl im Vergleich mit dem Realismus nur in geringem Maße - der arbeitenden Bevölkerung. Dagegen spielten die "großen Themen" der Historie, des Mythos oder der Allegorie keine Rolle - oder sie wurden, wie etwa im Falle Adolph Menzels, zur naturalistischen Satire umgemünzt.
Wichtige Maler des Impressionismus sind besonders die Franzosen Edgar Degas, Edouard Manet, Claude Monet, Berthe Morisot, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir und Alfred Sisley.
In der Skulptur war der Impressionismus weniger umfassend ausgeprägt als in der Malerei, doch können die Werke von Auguste Rodin, das plastische Oeuvre von Edgar Degas sowie Arbeiten des italienischen Bildhauers Medardo Rosso beispielhaft für die Übertragung impressionistischer Darstellungsformen auf die Skulptur angeführt werden. Charakteristisch ist die malerisch bewegte Oberfläche der impressionistischen Plastik, die mit den Effekten von Licht und Schatten spielt.
Der Impressionismus (franz. l'impression = Eindruck) entstand als kunstgeschichtliche Stilrichtung im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts in Frankreich und prägte sich auch in Literatur und Musik aus. Vorbereitend wirkten der Realismus mit seinen neuen Themenkreisen und der Pleinairismus besonders der Schule von Barbizon, der ein neues und unmittelbares Verhältnis der Kunst zur Realität und ihren Licht- und Farbstimmungen propagierte. Stichwortgebend war auch die realistisch-romantische Landschaftsmalerei von John Constable (1776-1837) und William Turner (1775-1851), die gelegentlich, ebenso wie das Frühwerk Adolph Menzels (etwa mit dem "Balkonzimmer" von 1845) mit dem Terminus des "Protoimpressionismus" belegt wurde. Einige Gemälde Edouard Manets wie das "Frühstück im Grünen" von 1863 gelten als erste impressionistische Werke.
Über die Vorgaben Edouard Manets ging das Werk, welches dem Impressionismus seinen Namen geben sollte, weit hinaus: 1874 zeigte Claude Monet (1840-1926) auf der ersten Ausstellung der Impressionisten eine Hafenansicht mit Sonnenaufgang unter dem Namen "Impression, soleil levant" ("Impression, aufgehende Sonne"). Dieses Gemälde bedingte die zunächst spöttisch und abwertend gemeinte Bezeichnung der Monet verwandten Künstler als "Impressionisten". Der spontan gewählte Bildtitel charakterisiert treffend die Grundhaltung der Impressionisten, den flüchtigen Eindruck und die atmosphärische Wirkung des Darzustellenden in ihren Bildern festhalten zu wollen.
Die Impressionisten wandten sich dieser Zielsetzung gemäß gegen die offizielle Akademiekunst, dementsprechend arbeiteten sie auch nicht im Atelier, sondern alla prima und direkt in der Natur (Pleinairismus). Auf diese Weise wurde es ihnen möglich, kurzfristige Eindrücke künstlerisch zu erfassen. Damit ihnen dies gelingen konnte, mussten die Impressionisten das Gesehene rasch und ohne die Zwischenstufe der Skizze oder des Entwurfs auf die Leinwand übertragen, weshalb der Pinselduktus des Impressionismus offen, kurz und kommaartig erscheint. Des Weiteren legten die Impressionisten größten Wert auf das Kolorit, Farbübergänge wurden valeuristisch wiedergegeben, Schatten unter dem Eindruck der jeweiligen Lichteinwirkung farbig dargestellt. Ein weiteres Charakteristikum des Impressionismus ist die ausschnittartige Komposition, die einerseits das Flüchtige widerspiegelt, andererseits aber auch unter dem Einfluss der modernen Fotografie entsteht.
Das Abbilden wird im Impressionismus wichtiger als das Abgebildete - die Gegenstände werden in ihrer augenblicklichen Wirkung und nicht in ihrer wirklichen Lokalfarbigkeit erfasst und dadurch verfremdet. Der Impressionismus stellt somit auch einen wichtigen Vorläufer und Stichwortgeber für die Entwicklung der Abstraktion dar.
Thematisch widmeten sich die Impressionisten, deren Werke von einem direkten und lebensbejahenden Verhältnis zur Wirklichkeit gekennzeichnet sind, ihrer Umgebung: der heimischen Landschaft, der von Lebendigkeit und Dynamik bebenden Großstadt mit ihren Boulevards, Bars, Cafés und Gaststätten, der modernen Eisenbahn, dem Cabaret und dem Theater, den Häfen und gelegentlich auch - obwohl im Vergleich mit dem Realismus nur in geringem Maße - der arbeitenden Bevölkerung. Dagegen spielten die "großen Themen" der Historie, des Mythos oder der Allegorie keine Rolle - oder sie wurden, wie etwa im Falle Adolph Menzels, zur naturalistischen Satire umgemünzt.
Wichtige Maler des Impressionismus sind besonders die Franzosen Edgar Degas, Edouard Manet, Claude Monet, Berthe Morisot, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir und Alfred Sisley.
In der Skulptur war der Impressionismus weniger umfassend ausgeprägt als in der Malerei, doch können die Werke von Auguste Rodin, das plastische Oeuvre von Edgar Degas sowie Arbeiten des italienischen Bildhauers Medardo Rosso beispielhaft für die Übertragung impressionistischer Darstellungsformen auf die Skulptur angeführt werden. Charakteristisch ist die malerisch bewegte Oberfläche der impressionistischen Plastik, die mit den Effekten von Licht und Schatten spielt.
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