Lexikon
Gruppe Les Vingt
Die "Gruppe Les Vingt", auch als "Société des Vingt" oder kurz "Les XX" bekannt, wurde in Brüssel am 28. Oktober 1883 durch elf belgische oder in Belgien ansässige Maler und Bildhauer gegründet, die dem Symbolismus nahe standen. Sie luden dazu weitere neun Künstler ein, woraus sich die Zahl "Zwanzig" (frz.: "vingt") ableitet. Zwischen 1884 und 1893 organisierten "Les XX" jährlich eine Ausstellung, zu der auch andere Künstler geladen wurden, deren Gesinnung verwandt, aber nicht unbedingt symbolistisch sein musste.
"Les Vingt" reagierten auf die akademische Kunst des offiziellen "Salon" und zum Teil auch auf die konservative Praxis der Vereinigung "L’Essor". Die "Société" hatte im Gegensatz zu dieser weder einen Vorstand oder eine Jury noch einen Vorsitzenden. Der Leiter der Gruppe war ihr Sekretär, Octave Maus (1856-1919), der zusammen mit seinem Freund, den Juristen Edmond Picard (1836-1924), die Zeitschrift "L’Art moderne" gründete. In diesem wichtigsten Sprachrohr von "Les Vingt" verteidigte Picard die von der Gruppe geförderte Kunst gegen die konservativen Kritiken, verschaffte sich aber auch absichtlich durch seine scharfen Kommentare Feinde innerhalb der "Société des Vingt". So verließen 1887 einige Künstler die "Société des Vingt", die bald durch andere Gleichgesinnte ersetzt wurden.
Der wichtigste Beitrag von "Les Vingt" zur Entwicklung der Moderne ist die Organisation von Ausstellungen und sonstigen Veranstaltungen. Sie alle hatten, dem Programm der Vereinigung entsprechend, eine internationale stil- sowie gattungsübergreifende Ausrichtung. Musik und Literatur waren genauso wichtig wie die bildende Kunst, weshalb "Les Vingt" auch Konzerte und Lesungen veranstalteten, die zeitgleich zur jährlichen Kunstschau stattfanden. Das um 1900 so beliebte Prinzip des Gesamtkunstwerkes fand hier einen erfolgreichen Ausdruck.
Zu den insgesamt 126 Gästen der Ausstellungen zählten sehr unterschiedliche Avantgardisten aus Europa und den USA, die neben dem Symbolismus verschiedene Stilrichtungen wie Realismus, Impressionismus, Post-Impressionismus und Art Nouveau vertraten. Darunter hervorzuheben sind etwa James Abbott MacNeill Whistler, Odilon Redon, Paul Cézanne, Claude Monet, Auguste Renoir, Henri de Toulouse-Lautrec, Georges Seurat, Paul Signac und Walter Crane. Diese Zusammenarbeit begünstigte engere Beziehungen zwischen Künstlerkreisen aus Paris, London, Brüssel und Wien, wobei in Belgien bestimmte Stilrichtungen wie Seurats Neoimpressionismus, William Morris` "Arts and Crafts" Bewegung und nicht zuletzt der französische Symbolismus eine besondere Resonanz hatten. Die belgische Kunst fand ihrerseits große Verbreitung und ihr Einfluss ist vor allem in Frankreich, Deutschland und Österreich deutlich wahrnehmbar. "Les Vingt" lösten sich aus eigener Initiative nach zehn Jahren wieder auf.
Die wichtigsten Mitglieder der "Société des Vingt", zu der insgesamt 32 Künstler zählten, sind Frantz Charlet, Paul Dubois, James Ensor, Alfred William Finch, Fernand Khnopff, Théo Van Rysselberghe, Guillaume Van Strydonck, Henry De Groux, Georges Lemmen, George Minne, Auguste Rodin, Félicien Rops, Paul Signac, Jan Toorop, Henry Van de Velde und Isidore Verheyden.
Die "Gruppe Les Vingt", auch als "Société des Vingt" oder kurz "Les XX" bekannt, wurde in Brüssel am 28. Oktober 1883 durch elf belgische oder in Belgien ansässige Maler und Bildhauer gegründet, die dem Symbolismus nahe standen. Sie luden dazu weitere neun Künstler ein, woraus sich die Zahl "Zwanzig" (frz.: "vingt") ableitet. Zwischen 1884 und 1893 organisierten "Les XX" jährlich eine Ausstellung, zu der auch andere Künstler geladen wurden, deren Gesinnung verwandt, aber nicht unbedingt symbolistisch sein musste.
"Les Vingt" reagierten auf die akademische Kunst des offiziellen "Salon" und zum Teil auch auf die konservative Praxis der Vereinigung "L’Essor". Die "Société" hatte im Gegensatz zu dieser weder einen Vorstand oder eine Jury noch einen Vorsitzenden. Der Leiter der Gruppe war ihr Sekretär, Octave Maus (1856-1919), der zusammen mit seinem Freund, den Juristen Edmond Picard (1836-1924), die Zeitschrift "L’Art moderne" gründete. In diesem wichtigsten Sprachrohr von "Les Vingt" verteidigte Picard die von der Gruppe geförderte Kunst gegen die konservativen Kritiken, verschaffte sich aber auch absichtlich durch seine scharfen Kommentare Feinde innerhalb der "Société des Vingt". So verließen 1887 einige Künstler die "Société des Vingt", die bald durch andere Gleichgesinnte ersetzt wurden.
Der wichtigste Beitrag von "Les Vingt" zur Entwicklung der Moderne ist die Organisation von Ausstellungen und sonstigen Veranstaltungen. Sie alle hatten, dem Programm der Vereinigung entsprechend, eine internationale stil- sowie gattungsübergreifende Ausrichtung. Musik und Literatur waren genauso wichtig wie die bildende Kunst, weshalb "Les Vingt" auch Konzerte und Lesungen veranstalteten, die zeitgleich zur jährlichen Kunstschau stattfanden. Das um 1900 so beliebte Prinzip des Gesamtkunstwerkes fand hier einen erfolgreichen Ausdruck.
Zu den insgesamt 126 Gästen der Ausstellungen zählten sehr unterschiedliche Avantgardisten aus Europa und den USA, die neben dem Symbolismus verschiedene Stilrichtungen wie Realismus, Impressionismus, Post-Impressionismus und Art Nouveau vertraten. Darunter hervorzuheben sind etwa James Abbott MacNeill Whistler, Odilon Redon, Paul Cézanne, Claude Monet, Auguste Renoir, Henri de Toulouse-Lautrec, Georges Seurat, Paul Signac und Walter Crane. Diese Zusammenarbeit begünstigte engere Beziehungen zwischen Künstlerkreisen aus Paris, London, Brüssel und Wien, wobei in Belgien bestimmte Stilrichtungen wie Seurats Neoimpressionismus, William Morris` "Arts and Crafts" Bewegung und nicht zuletzt der französische Symbolismus eine besondere Resonanz hatten. Die belgische Kunst fand ihrerseits große Verbreitung und ihr Einfluss ist vor allem in Frankreich, Deutschland und Österreich deutlich wahrnehmbar. "Les Vingt" lösten sich aus eigener Initiative nach zehn Jahren wieder auf.
Die wichtigsten Mitglieder der "Société des Vingt", zu der insgesamt 32 Künstler zählten, sind Frantz Charlet, Paul Dubois, James Ensor, Alfred William Finch, Fernand Khnopff, Théo Van Rysselberghe, Guillaume Van Strydonck, Henry De Groux, Georges Lemmen, George Minne, Auguste Rodin, Félicien Rops, Paul Signac, Jan Toorop, Henry Van de Velde und Isidore Verheyden.
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