Lexikon
Goppelner Landschaftsschule
Nur für kurze Zeit bestand die Künstlerkolonie in Goppeln bei Dresden, die oft als die "Goppelner Landschaftsschule" bezeichnet wird.
Maßgeblich wurde dieses Phänomen von Carl Bantzer (1857-1941) bestimmt, der bereits die Willingshausener Kolonie geprägt hatte. Ihm standen Wilhelm Georg Ritter (1850-1926), Paul Baum (1859-1932) und Robert Sterl (1867-1932) zur Seite. Diese modernen jungen Künstler, die den aus Frankreich kommenden realistischen Pleinairismus vertraten und sich gegen den in Dresden vorherrschenden Akademismus wandten, kamen wohl um 1890 zum ersten Mal nach Goppeln. Bald folgten ihnen weitere Maler, die ebenfalls die Überwindung erstarrter akademischer Lehren in der Natur suchten, darunter Georg Lührig, Walter Besig, Max Pietschmann, Georg Müller-Breslau, Wilhelm Claudius, Karl Mediz, Emilie Mediz-Pelikan und zahlreiche andere. Sascha Schneider, Hans Unger und Richard Müller traten der Kolonie etwas später bei.
Eng verknüpft waren die Mitglieder der Goppelner Landschaftsschule mit der Dresdener Sezession, die 1893 gegründet wurde und deren Vorsitz Carl Bantzer innehatte. Die Goppelner Maler bildeten das eigentliche Zentrum der Dresdener Sezession, wie deren erste gemeinsame Ausstellung in "Lichtenbergs Kunstsalon" mehr als deutlich machte: In erster Linie waren es "Stimmungslandschaften (...) aus dem anmutigen Goppelner Grunde", wie es 1894-95 in einer Ausstellungsbesprechung in der Zeitschrift "Die Kunst für Alle" (S. 108) hieß, die auf dieser Sezessionsschau gezeigt wurden.
Doch die Phase der Goppelner Malerschule währte nur kurz: 1896 wurde Carl Bantzer an die Dresdener Akademie berufen - das Ende der antiakademischen Sezession und auch der Landschaftsschule war somit eingeläutet. Die Dresdener Sezession wurde 1900/1901 aufgelöst und die Goppelner Kolonie fortan nicht mehr erwähnt, die Mitglieder wandten sich nun oftmals anderen Themenkreisen zu.
Manche Goppelner blieben aber auch der Landschaft treu: Georg Müller-Breslau, Walter Besig und Otto Fischer malten nun vielfach Ansichten des Riesengebirges, Otto Altenkirch den Dresdener Heller, Erich Buchwald-Zinnwald das Erzgebirge. Robert Sterl erwies sich mit seinen nach-Goppelner Werken als größter Meister des Dresdener Impressionismus.
Die erste Generation war nicht lange aus Goppeln fort, als der Ort wieder Künstler anzog, nun aus einer neuen Altersstufe: Max Pechstein (1881-1955), der schon 1902 in Goppeln gewesen war, und Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) schufen im Jahr 1907 bedeutende Federzeichnungen und Druckgraphiken in dem Örtchen nahe Dresden. In Goppeln konnte so, ähnlich wie bei Paula Modersohn-Becker in Worpswede oder bei Adolf Hölzel in "Neu-Dachau", der frühe Expressionismus im unmittelbaren Kontakt mit der Natur seine Gestalt finden.
Nur für kurze Zeit bestand die Künstlerkolonie in Goppeln bei Dresden, die oft als die "Goppelner Landschaftsschule" bezeichnet wird.
Maßgeblich wurde dieses Phänomen von Carl Bantzer (1857-1941) bestimmt, der bereits die Willingshausener Kolonie geprägt hatte. Ihm standen Wilhelm Georg Ritter (1850-1926), Paul Baum (1859-1932) und Robert Sterl (1867-1932) zur Seite. Diese modernen jungen Künstler, die den aus Frankreich kommenden realistischen Pleinairismus vertraten und sich gegen den in Dresden vorherrschenden Akademismus wandten, kamen wohl um 1890 zum ersten Mal nach Goppeln. Bald folgten ihnen weitere Maler, die ebenfalls die Überwindung erstarrter akademischer Lehren in der Natur suchten, darunter Georg Lührig, Walter Besig, Max Pietschmann, Georg Müller-Breslau, Wilhelm Claudius, Karl Mediz, Emilie Mediz-Pelikan und zahlreiche andere. Sascha Schneider, Hans Unger und Richard Müller traten der Kolonie etwas später bei.
Eng verknüpft waren die Mitglieder der Goppelner Landschaftsschule mit der Dresdener Sezession, die 1893 gegründet wurde und deren Vorsitz Carl Bantzer innehatte. Die Goppelner Maler bildeten das eigentliche Zentrum der Dresdener Sezession, wie deren erste gemeinsame Ausstellung in "Lichtenbergs Kunstsalon" mehr als deutlich machte: In erster Linie waren es "Stimmungslandschaften (...) aus dem anmutigen Goppelner Grunde", wie es 1894-95 in einer Ausstellungsbesprechung in der Zeitschrift "Die Kunst für Alle" (S. 108) hieß, die auf dieser Sezessionsschau gezeigt wurden.
Doch die Phase der Goppelner Malerschule währte nur kurz: 1896 wurde Carl Bantzer an die Dresdener Akademie berufen - das Ende der antiakademischen Sezession und auch der Landschaftsschule war somit eingeläutet. Die Dresdener Sezession wurde 1900/1901 aufgelöst und die Goppelner Kolonie fortan nicht mehr erwähnt, die Mitglieder wandten sich nun oftmals anderen Themenkreisen zu.
Manche Goppelner blieben aber auch der Landschaft treu: Georg Müller-Breslau, Walter Besig und Otto Fischer malten nun vielfach Ansichten des Riesengebirges, Otto Altenkirch den Dresdener Heller, Erich Buchwald-Zinnwald das Erzgebirge. Robert Sterl erwies sich mit seinen nach-Goppelner Werken als größter Meister des Dresdener Impressionismus.
Die erste Generation war nicht lange aus Goppeln fort, als der Ort wieder Künstler anzog, nun aus einer neuen Altersstufe: Max Pechstein (1881-1955), der schon 1902 in Goppeln gewesen war, und Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) schufen im Jahr 1907 bedeutende Federzeichnungen und Druckgraphiken in dem Örtchen nahe Dresden. In Goppeln konnte so, ähnlich wie bei Paula Modersohn-Becker in Worpswede oder bei Adolf Hölzel in "Neu-Dachau", der frühe Expressionismus im unmittelbaren Kontakt mit der Natur seine Gestalt finden.
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