Lexikon
Fore-edge-painting

Das Fore-edge-painting bezeichnet eine auf den Buchschnitt aufgebrachte Darstellung, die sichtbar wird, wenn man den Buchschnitt leicht verschiebt. Die Schnittbemalung ist grundsätzlich seit dem Mittelalter bekannt. Im England des 17. Jahrhunderts erlebt die Technik des Fore-edge-paintings eine erste Blüte und wird dort von William Edwards (of Halifax) in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu höchster Perfektion vollendet. Beim Fore-edge-painting wird ein schmaler Streifen von höchstens einem Millimeter Breite mit Landschafts- oder Architekturszenen so bemalt, dass das Motiv nur auf dem verschobenen Schnitt sichtbar wird, beim geraden Schließen des Buchs aber unter einer darüber aufgetragenen Goldschicht verschwindet. Eine Sonderform des Fore-edge-paintings ist die Verzierung des Schnitts mit zwei verschiedenen Bildern, die je nach Richtung des Verschiebens sichtbar werden.