Lexikon
Expressionismus
Zu den vielfältigsten und folgenreichsten künstlerischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts gehört der Expressionismus. Jeder Versuch, den Expressionismus einheitlich und allgemeingültig zu definieren, ist dementsprechend ein schwieriges Unterfangen, denn selbst die Bezeichnung an sich ist nicht unproblematisch. Trotzdem können unter den Künstlern, die dem "Expressionismus" zugerecht werden, einige gemeinsame Züge festgestellt werden.
Die Expressionisten verstanden sich als Gegenpol zum materialistischen Realismus des 19. Jahrhunderts und zu dessen höchster Potenz, dem Impressionismus. Dem Topos der inneren Wahrnehmung gemäß forderten sie einen geistigen Zugang zur Welt, der die äußeren Erscheinungen transzendieren und in ihren Bildern Ausdruck finden sollte. Die Gestaltungsmittel entsprachen dieser Zielsetzung, wobei vereinfachte, zum Teil nicht mehr erkennbare Formen und frei verwendete kräftige Farben bevorzugt wurden. Vorbilder der Expressionisten waren Künstler, die einen großen Wert auf den psychischen Ausdruck legten und symbolisch aufgeladene Kompositionen schufen. Darunter hervorzuheben sind Edvard Munch, Vincent van Gogh, Paul Gauguin und die Gruppe "Nabis"
Der Expressionismus entwickelte sich vor allem in Deutschland, wo die zwei wichtigsten Künstlergruppen dieser Bewegung entstanden: 1905 wurde in Dresden "Die Brücke" gegründet und 1911 in München "Der Blaue Reiter". Alle diese Künstler vertraten eine verwandte Haltung. Sie ließen sich von den sog. "Primitiven" inspirieren - wozu nicht nur außereuropäische Kunst, sondern auch die Werke von Kindern und Geisteskranken zu zählen sind - und interessierten sich für Mystizismus und Okkultismus. Der Mythos der Ursprünglichkeit spielte dabei eine große Rolle und prägte auch das expressionistische Verhältnis zur Großstadt und zur Natur. Allerdings führte die Betonung des Geistigen beim "Blauen Reiter" zu einer zunehmend abstrahierten Kunst, während die "Brücke"-Künstler eine von der afrikanischen Kunst stark beeinflusste Auffassung des Figurativen vertraten.
Obwohl der Expressionismus das Ende des Ersten Weltkrieges nicht überlebte, übte das expressionistische Weltbild einen wichtigen Einfluss auf die Kunst der zwanziger und dreißiger Jahre aus. Das Bauhaus und die Neue Sachlichkeit sind ohne den Expressionismus nicht denkbar. Zu den bedeutendsten Expressionisten zählen Erich Heckel, Ernst-Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Hermann Max Pechstein, Emil Nolde, Otto Mueller, Wassily Kandinsky, Franz Marc, Gabriele Münter, Paul Klee, Alfred Kubin, August Macke, Alexej von Jawlensky und Lyonel Feininger.
Zu den vielfältigsten und folgenreichsten künstlerischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts gehört der Expressionismus. Jeder Versuch, den Expressionismus einheitlich und allgemeingültig zu definieren, ist dementsprechend ein schwieriges Unterfangen, denn selbst die Bezeichnung an sich ist nicht unproblematisch. Trotzdem können unter den Künstlern, die dem "Expressionismus" zugerecht werden, einige gemeinsame Züge festgestellt werden.
Die Expressionisten verstanden sich als Gegenpol zum materialistischen Realismus des 19. Jahrhunderts und zu dessen höchster Potenz, dem Impressionismus. Dem Topos der inneren Wahrnehmung gemäß forderten sie einen geistigen Zugang zur Welt, der die äußeren Erscheinungen transzendieren und in ihren Bildern Ausdruck finden sollte. Die Gestaltungsmittel entsprachen dieser Zielsetzung, wobei vereinfachte, zum Teil nicht mehr erkennbare Formen und frei verwendete kräftige Farben bevorzugt wurden. Vorbilder der Expressionisten waren Künstler, die einen großen Wert auf den psychischen Ausdruck legten und symbolisch aufgeladene Kompositionen schufen. Darunter hervorzuheben sind Edvard Munch, Vincent van Gogh, Paul Gauguin und die Gruppe "Nabis"
Der Expressionismus entwickelte sich vor allem in Deutschland, wo die zwei wichtigsten Künstlergruppen dieser Bewegung entstanden: 1905 wurde in Dresden "Die Brücke" gegründet und 1911 in München "Der Blaue Reiter". Alle diese Künstler vertraten eine verwandte Haltung. Sie ließen sich von den sog. "Primitiven" inspirieren - wozu nicht nur außereuropäische Kunst, sondern auch die Werke von Kindern und Geisteskranken zu zählen sind - und interessierten sich für Mystizismus und Okkultismus. Der Mythos der Ursprünglichkeit spielte dabei eine große Rolle und prägte auch das expressionistische Verhältnis zur Großstadt und zur Natur. Allerdings führte die Betonung des Geistigen beim "Blauen Reiter" zu einer zunehmend abstrahierten Kunst, während die "Brücke"-Künstler eine von der afrikanischen Kunst stark beeinflusste Auffassung des Figurativen vertraten.
Obwohl der Expressionismus das Ende des Ersten Weltkrieges nicht überlebte, übte das expressionistische Weltbild einen wichtigen Einfluss auf die Kunst der zwanziger und dreißiger Jahre aus. Das Bauhaus und die Neue Sachlichkeit sind ohne den Expressionismus nicht denkbar. Zu den bedeutendsten Expressionisten zählen Erich Heckel, Ernst-Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Hermann Max Pechstein, Emil Nolde, Otto Mueller, Wassily Kandinsky, Franz Marc, Gabriele Münter, Paul Klee, Alfred Kubin, August Macke, Alexej von Jawlensky und Lyonel Feininger.
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