Lexikon
Deutscher Realismus
Der Realismus hatte in Deutschland, wo sich bereits in der ersten Jahrhunderthälfte, etwa mit Carl Blechen (1798-1840), frührealistische Tendenzen durchgesetzt hatten, eine günstige Ausgangsposition.
Gerade in Berlin hatte die realistische Kunstauffassung schon früh Fuß gefasst, und in diesem Klima konnte sich der preußische Zeichner, Graphiker und Maler Adolph Menzel (1815-1905) zum erstrangigen Künstler des deutschen Realismus entwickeln. Neben seinen eigenständigen Historienwerken erhob er das Alltägliche, die Wirklichkeit verschiedener gesellschaftlicher Schichten zwischen "Ballsouper" und "Eisenwalzwerk", zum Bildsujet und schuf häufig vielfigurige Szenerien. Adolph Menzels Bedeutsamkeit beschränkt sich jedoch keineswegs auf die Ausbildung des deutschen Realismus: Lange vor dem französischen Impressionismus ging der junge Adolph Menzel darüber hinaus den Schritt zu einer Lichtmalerei ("Balkonzimmer", 1845). Besonders hervorzuheben ist daneben Adolph Menzels charaktervolles und vielfältiges zeichnerisches Werk.
In Süddeutschland ist Wilhelm Leibl (1844-1900) als eine der ersten Künstlerpersönlichkeiten zu nennen, welche die Prinzipien des Realismus umsetzte. Gustave Courbets Vorgaben hinsichtlich des Malerischen und der Sujets prägten das Oeuvre von Wilhelm Leibl und den Künstlern des Leibl-Kreises seit etwa 1870 und wurden sogar noch gesteigert, so dass der Leibl-Kreis der Courbet-Schule gleichberechtigt zur Seite stehen kann.
Ein Künstler, der dem Leibl-Kreis zeitweise angehörte, Hans Thoma (1839-1924), verband die Ideen des deutschen Realismus mit romantisierenden, phantastisch-pantheistischen Sujets. Auf den Errungenschaften des Realismus konnten auch jene Maler aufbauen, die gelegentlich einem "romantischen Klassizismus" zugerechnet werden, allen voran Arnold Böcklin, Anselm Feuerbach und Hans von Marées.
Als bedeutender Einzelgänger des deutschen Realismus gilt Wilhelm Busch, der nicht nur die naturalistisch-humoristische Zeichnung und Illustration pflegte, sondern auch in der Malerei bedeutende Werke schuf, die bereits einen freien und impressionistischen Zugriff offenbaren.
Auch die zahlreichen Malerschulen, die sich nach dem Vorbild von Barbizon in Deutschland gründeten, standen dem Realismus nahe und können exemplarisch die Problematik einer Grenzziehung zwischen Realismus, Impressionismus und Pleinairismus verdeutlichen.
Der Realismus hatte in Deutschland, wo sich bereits in der ersten Jahrhunderthälfte, etwa mit Carl Blechen (1798-1840), frührealistische Tendenzen durchgesetzt hatten, eine günstige Ausgangsposition.
Gerade in Berlin hatte die realistische Kunstauffassung schon früh Fuß gefasst, und in diesem Klima konnte sich der preußische Zeichner, Graphiker und Maler Adolph Menzel (1815-1905) zum erstrangigen Künstler des deutschen Realismus entwickeln. Neben seinen eigenständigen Historienwerken erhob er das Alltägliche, die Wirklichkeit verschiedener gesellschaftlicher Schichten zwischen "Ballsouper" und "Eisenwalzwerk", zum Bildsujet und schuf häufig vielfigurige Szenerien. Adolph Menzels Bedeutsamkeit beschränkt sich jedoch keineswegs auf die Ausbildung des deutschen Realismus: Lange vor dem französischen Impressionismus ging der junge Adolph Menzel darüber hinaus den Schritt zu einer Lichtmalerei ("Balkonzimmer", 1845). Besonders hervorzuheben ist daneben Adolph Menzels charaktervolles und vielfältiges zeichnerisches Werk.
In Süddeutschland ist Wilhelm Leibl (1844-1900) als eine der ersten Künstlerpersönlichkeiten zu nennen, welche die Prinzipien des Realismus umsetzte. Gustave Courbets Vorgaben hinsichtlich des Malerischen und der Sujets prägten das Oeuvre von Wilhelm Leibl und den Künstlern des Leibl-Kreises seit etwa 1870 und wurden sogar noch gesteigert, so dass der Leibl-Kreis der Courbet-Schule gleichberechtigt zur Seite stehen kann.
Ein Künstler, der dem Leibl-Kreis zeitweise angehörte, Hans Thoma (1839-1924), verband die Ideen des deutschen Realismus mit romantisierenden, phantastisch-pantheistischen Sujets. Auf den Errungenschaften des Realismus konnten auch jene Maler aufbauen, die gelegentlich einem "romantischen Klassizismus" zugerechnet werden, allen voran Arnold Böcklin, Anselm Feuerbach und Hans von Marées.
Als bedeutender Einzelgänger des deutschen Realismus gilt Wilhelm Busch, der nicht nur die naturalistisch-humoristische Zeichnung und Illustration pflegte, sondern auch in der Malerei bedeutende Werke schuf, die bereits einen freien und impressionistischen Zugriff offenbaren.
Auch die zahlreichen Malerschulen, die sich nach dem Vorbild von Barbizon in Deutschland gründeten, standen dem Realismus nahe und können exemplarisch die Problematik einer Grenzziehung zwischen Realismus, Impressionismus und Pleinairismus verdeutlichen.
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