Lexikon
Color Field Painting

Das Color Field Painting (dt.: Farbfeldmalerei) entstand gegen 1948 in den USA. Der Begriff verweist bereits auf das entscheidende formale Kennzeichen, zeigen Gemälde, die dem Color Field Painting zuzurechnen sind, doch im Bildraum angeordnete monochrome Farbflächen. Die Hauptvertreter des Color Field Painting sind Barnett Newman (1905-70), Mark Rothko (1903-70), Ad Reinhardt (1913-67) und Clyfford Still (1904-80).
Ein zentraler Wirkmechanismus der Bilder wird umschrieben mit dem Begriff des Sublimen, sollten die Gemälde doch ebenso meditativ wie transzendent das Gefühl des Erhabenen erzeugen. Aus diesem Grund waren die Bilder auf einen nahen Betrachterstandpunkt hin konzipiert, der ein kontemplatives Versenken ins Bild ermöglichte. An dieser Stelle ist Barnett Newman zu nennen, der das Prinzip des Sublimen nicht nur mustergültig in seinen Werken umsetzte, sondern in dem Essay "The Sublime is now" (1948) auch auf theoretischer Ebene reflektierte.
Das Color Field Painting wird dem Abstrakten Expressionismus zugerechnet. Aus diesem Grund gilt das Color Field Painting - wie beispielsweise auch das "Action Painting" - als Ausprägung der New York School. Obwohl die Werke aus dem Umkreis des Color Field Painting auf den ersten Blick scheinbar weit entfernt sind von denen des "Action Painting", so sind doch das Prinzip des hierarchielosen "All over", die Negierung des definierten Bildhintergrundes und die Verwendung großer Formate gemeinsame Merkmale beider Kunstrichtungen.
Innerhalb des Color Field Painting finden sich unterschiedliche Herangehensweisen: Platzierte beispielsweise Mark Rothko unscharf begrenzte Farbflächen auf monochrome Bildgründe, wodurch eine bildimmanente Bewegung evoziert wird, so finden sich demgegenüber in Barnett Newmans Gemälden klar definierte Farbflächen. Barnett Newman war es auch, der mit der Bilderserie "Who's Afraid of Red, Yellow and Blue I-IV" (1966-70) Ikonen der Farbfeldmalerei schuf. Ein Höhepunkt der Entwicklung sind außerdem die "Black Paintings", die Ad Reinhardt zwischen 1954 und 1967 malte und darin die Wahrnehmbarkeit von Farb- und Formwerten bis an die Grenzen führte.
Ferner sind zwei Ausstellungsprojekte für die Positionierung der Farbfeldmalerei von Belang: Zum einen ist die von Clement Greenberg 1964 kuratierte Ausstellung "Post Painterly Abstraction" zu nennen, zum anderen wurden die Maler Gene Davis, Thomas (Tom) Downing, Morris Louis, Howard Mehring, Kenneth Noland und Paul Reed ebenfalls über eine Ausstellung 1965 zusammengeführt und in der Folge als "Washington Color Painters" bezeichnet.
Das Color Field Painting erlebte seine Blütezeit in den 1950er und 1960er Jahren und übte wesentlichen Einfluss auf Kunstströmungen wie Hard Edge, Signalkunst oder Minimal Art aus.