Lexikon
Bloomsbury Group
Die Mitglieder der zwischen 1904 und den späten 1930er Jahren existierenden Londoner "Bloomsbury Group" - zumeist Maler, Schriftsteller und Philosophen - waren weniger durch einen gemeinsamen Stil oder eine ebensolche Kunsttheorie als vielmehr durch familiäre oder freundschaftliche Bande verknüpft. Namensgebend wirkte der gemeinsame Lebensmittelpunkt der Mitglieder im Londoner Stadtteil Bloomsbury.
Die Zusammenfassung der künstlerischen Individualisten als "Bloomsbury Group" erfolgte zumeist von außen, die Mitglieder selbst benutzen diesen Terminus kaum. Dessen ungeachtet gibt es einende Kriterien, etwa waren viele der Künstler mit der Universität von Cambridge verbunden und zeigten sich von den Ideen des Philosophen George Edward Moore beeinflusst, insbesondere von seinen "Principia Ethica" (1903).
Literatur und Philosophie beherrschten die Bloomsbury Group vor 1910, erst danach erhielt, besonders dank der Aufnahme von Roger Fry (1866-1934), auch die Malerei eine bedeutende Stellung. Roger Fry war eng mit Vanessa Bell (1879-1961) und dem Schotten Duncan Grant (1885-1978) befreundet. Gemeinsam bildeten sie das Dreigestirn der Malerei der Bloomsbury Group und stellten darüber hinaus einen überaus bedeutenden Faktor innerhalb der englischen Moderne dar. Ferner sind etwa Clive Bell, Dora Carrington, die Schriftstellerin Virginia Woolf, Desmond MacCarthy oder der Kritiker und Biograph Lytton Strachey als Mitglieder der Bloomsbury Group zu benennen.
1910 und 1912 hatte Roger Fry, der Cézanne besonders verehrte, zwei bedeutende Postimpressionismus-Ausstellungen in London organisiert und damit diesen Stil auch in die Bloomsbury Group eingeführt. Vanessa Bell und Duncan Grant standen innerhalb der nachimpressionistischen Traditionen Matisse und in gewissem Maße auch Picasso nahe.
Die bevorzugten Themen der Bloomsbury-Malerei umfassten Stillleben, Landschaften und informelle Bildnisse, wobei Werke von meist kontemplativem und friedlichem, auch sinnlichem Charakter entstanden. Die Bloomsbury Group beteiligte sich auch an der "London Group" und der "London Artists` Association".
Die darstellenden Künste waren im Kontext der Bloomsbury Group nicht nur von der Malerei, sondern auch von der Graphik und besonders dem Kunsthandwerk geprägt. Anzuführen sind die 1912/1913 von Roger Fry unter Beteiligung von Vanessa Bell und Duncan Grant gegründeten "Omega Workshops", wo Buchbindearbeiten und avantgardistische Designs für Raumausstattungen (etwa Keramik, Textil und Tafelgeschirr) im Zentrum standen. Henri Gaudier-Brzeska und Wyndham Lewis waren unter anderem für die "Omega Workshops" tätig, die 1919 geschlossen werden mussten. In der Zwischenkriegszeit entwickelten Vanessa Bell und Duncan Grant zudem jenen figurativen, reichen Dekorationsstil, der als "Bloomsbury Style" bekannt geworden ist.
Die Mitglieder der zwischen 1904 und den späten 1930er Jahren existierenden Londoner "Bloomsbury Group" - zumeist Maler, Schriftsteller und Philosophen - waren weniger durch einen gemeinsamen Stil oder eine ebensolche Kunsttheorie als vielmehr durch familiäre oder freundschaftliche Bande verknüpft. Namensgebend wirkte der gemeinsame Lebensmittelpunkt der Mitglieder im Londoner Stadtteil Bloomsbury.
Die Zusammenfassung der künstlerischen Individualisten als "Bloomsbury Group" erfolgte zumeist von außen, die Mitglieder selbst benutzen diesen Terminus kaum. Dessen ungeachtet gibt es einende Kriterien, etwa waren viele der Künstler mit der Universität von Cambridge verbunden und zeigten sich von den Ideen des Philosophen George Edward Moore beeinflusst, insbesondere von seinen "Principia Ethica" (1903).
Literatur und Philosophie beherrschten die Bloomsbury Group vor 1910, erst danach erhielt, besonders dank der Aufnahme von Roger Fry (1866-1934), auch die Malerei eine bedeutende Stellung. Roger Fry war eng mit Vanessa Bell (1879-1961) und dem Schotten Duncan Grant (1885-1978) befreundet. Gemeinsam bildeten sie das Dreigestirn der Malerei der Bloomsbury Group und stellten darüber hinaus einen überaus bedeutenden Faktor innerhalb der englischen Moderne dar. Ferner sind etwa Clive Bell, Dora Carrington, die Schriftstellerin Virginia Woolf, Desmond MacCarthy oder der Kritiker und Biograph Lytton Strachey als Mitglieder der Bloomsbury Group zu benennen.
1910 und 1912 hatte Roger Fry, der Cézanne besonders verehrte, zwei bedeutende Postimpressionismus-Ausstellungen in London organisiert und damit diesen Stil auch in die Bloomsbury Group eingeführt. Vanessa Bell und Duncan Grant standen innerhalb der nachimpressionistischen Traditionen Matisse und in gewissem Maße auch Picasso nahe.
Die bevorzugten Themen der Bloomsbury-Malerei umfassten Stillleben, Landschaften und informelle Bildnisse, wobei Werke von meist kontemplativem und friedlichem, auch sinnlichem Charakter entstanden. Die Bloomsbury Group beteiligte sich auch an der "London Group" und der "London Artists` Association".
Die darstellenden Künste waren im Kontext der Bloomsbury Group nicht nur von der Malerei, sondern auch von der Graphik und besonders dem Kunsthandwerk geprägt. Anzuführen sind die 1912/1913 von Roger Fry unter Beteiligung von Vanessa Bell und Duncan Grant gegründeten "Omega Workshops", wo Buchbindearbeiten und avantgardistische Designs für Raumausstattungen (etwa Keramik, Textil und Tafelgeschirr) im Zentrum standen. Henri Gaudier-Brzeska und Wyndham Lewis waren unter anderem für die "Omega Workshops" tätig, die 1919 geschlossen werden mussten. In der Zwischenkriegszeit entwickelten Vanessa Bell und Duncan Grant zudem jenen figurativen, reichen Dekorationsstil, der als "Bloomsbury Style" bekannt geworden ist.
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