Lexikon
Biedermeier
Der Begriff "Biedermeier" geht zurück auf Ludwig Eichrodt und Adolf Kussmaul, die zwischen 1855 und 1857 in den Münchener "Fliegenden Blättern" parodistische Gedichte unter dem Pseudonym des fingierten Spießbürgers "Gottlieb Biedermaier" veröffentlichten. Zunächst kleinbürgerlich und damit negativ konnotiert, wurde der Begriff ab etwa 1900 zur Bezeichnung für die Zeit des Vormärz zwischen 1815 und 1848 und verweist in einer allgemeinen Bedeutung auf einen bürgerlichen Lebensstil, der geprägt ist von Bescheidenheit, Genügsamkeit und der Besinnung auf eine verinnerlichte Moral.
Diese neuen Wertvorstellungen lassen sich gut an den angewandten und bildenden Künsten ablesen. In der bürgerlichen Wohnkultur stellte der Stil dem prunkvolleren Empire zweckmäßigere und schlichtere Formen, eine solide handwerkliche Verarbeitung sowie edlere Materialien entgegen. Auf bevorzugt hellen Holzoberflächen setzten Blüten und Säulchen zurückhaltende dekorative Akzente. In der Malerei spiegelt sich diese Beschaulichkeit in einer Abkehr von den romantischen und lyrischen Strömungen und einer Hinwendung zu einem Realismus wider, der kleinste Details zu erfassen suchte. Meist wurden kleinformatige Bilder gefertigt, die für den häuslichen Kunstgenuss bestimmt waren. Dementsprechend erzählen sie häufig kleine Geschichten aus dem Leben oder zeigen humorige und sentimentale Genres. Berühmtester Maler des Biedermeier ist Carl Spitzweg (1808-85), dessen anrührende, oftmals überspitzt-karikierende und immer bis ins Detail ausstaffierte Bilder ihn als messerscharfen Beobachter seiner Zeit ausweisen. Sein bekanntestes Werk ist der "Arme Poet" (1839).
Die wirklichkeitsgetreu ausgearbeiteten Gemälde geben außerdem einen Eindruck des Modegeschmacks des Biedermeier: Die Damen trugen weite Stufenröcke und eine hohe, eng geschnürte Taille. War die Frauenkleidung etwas verspielter, so bestand die Garderobe des Herren aus Pantalons, Gehrock oder Frack, Weste und Hemd mit dem typischen Vatermörderkragen.
Neben Spitzweg sind Eduard Gaertner, Johann Peter Hasenclever, Georg Friedrich Kersting, Franz Krüger, Ferdinand Georg Waldmüller und Xaver Winterhalter wichtige Künstler des Biedermeier.
Der Begriff "Biedermeier" geht zurück auf Ludwig Eichrodt und Adolf Kussmaul, die zwischen 1855 und 1857 in den Münchener "Fliegenden Blättern" parodistische Gedichte unter dem Pseudonym des fingierten Spießbürgers "Gottlieb Biedermaier" veröffentlichten. Zunächst kleinbürgerlich und damit negativ konnotiert, wurde der Begriff ab etwa 1900 zur Bezeichnung für die Zeit des Vormärz zwischen 1815 und 1848 und verweist in einer allgemeinen Bedeutung auf einen bürgerlichen Lebensstil, der geprägt ist von Bescheidenheit, Genügsamkeit und der Besinnung auf eine verinnerlichte Moral.
Diese neuen Wertvorstellungen lassen sich gut an den angewandten und bildenden Künsten ablesen. In der bürgerlichen Wohnkultur stellte der Stil dem prunkvolleren Empire zweckmäßigere und schlichtere Formen, eine solide handwerkliche Verarbeitung sowie edlere Materialien entgegen. Auf bevorzugt hellen Holzoberflächen setzten Blüten und Säulchen zurückhaltende dekorative Akzente. In der Malerei spiegelt sich diese Beschaulichkeit in einer Abkehr von den romantischen und lyrischen Strömungen und einer Hinwendung zu einem Realismus wider, der kleinste Details zu erfassen suchte. Meist wurden kleinformatige Bilder gefertigt, die für den häuslichen Kunstgenuss bestimmt waren. Dementsprechend erzählen sie häufig kleine Geschichten aus dem Leben oder zeigen humorige und sentimentale Genres. Berühmtester Maler des Biedermeier ist Carl Spitzweg (1808-85), dessen anrührende, oftmals überspitzt-karikierende und immer bis ins Detail ausstaffierte Bilder ihn als messerscharfen Beobachter seiner Zeit ausweisen. Sein bekanntestes Werk ist der "Arme Poet" (1839).
Die wirklichkeitsgetreu ausgearbeiteten Gemälde geben außerdem einen Eindruck des Modegeschmacks des Biedermeier: Die Damen trugen weite Stufenröcke und eine hohe, eng geschnürte Taille. War die Frauenkleidung etwas verspielter, so bestand die Garderobe des Herren aus Pantalons, Gehrock oder Frack, Weste und Hemd mit dem typischen Vatermörderkragen.
Neben Spitzweg sind Eduard Gaertner, Johann Peter Hasenclever, Georg Friedrich Kersting, Franz Krüger, Ferdinand Georg Waldmüller und Xaver Winterhalter wichtige Künstler des Biedermeier.
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