Lexikon
Astronomie
Astronomie ist die Bezeichnung für Wissenschaften, die sich mit der Erforschung der Himmelskörper befassen. Bereits um 3000 v. Chr. begannen Chinesen, Ägypter und Babylonier mit systematischen Himmelsbeobachtungen, die vor allem der Kalender- und Zeitbestimmung dienten. Griechische Gelehrte bemühten sich etwa seit 600 v. Chr. um die Erklärung der Himmelserscheinungen.
Bereits Aristarchos von Samos (310-230) schlug ein heliozentrisches Weltbild vor, basierend auf der Erkenntnis von der Kugelgestalt der Erde und deren Eigendrehung. Dennoch blieb das geozentrische Weltbild, wie es Ptolemäus um 150 n. Chr. in seinem Almagest - dem ersten systematischen Handbuch der mathematischen Astronomie - zusammenfaßte, bis ins ausgehende Mittelalter unangefochten. Mit dem Wieder-Erwachen des wissenschaftlichen Denkens in der Renaissance ging auch eine Erneuerung der Astronomie einher.
Von überragender Bedeutung sind die Arbeiten von Nikolaus Kopernikus, der die Grundlagen für das heliozentrische Weltbild schuf, von Tycho Brahe und von Johannes Kepler, der die Bewegungsgesetze der Planeten formulierte. Die bahnbrechende Erfindung des Fernrohrs 1608 durch den holländischen Brillenmacher Jan Lippershey ermöglichte weitere und genauere Beobachtungen in der Astronomie: 1610 entdeckte Galilei die Jupitermonde und Johannes Fabricius die Sonnenflecken, 1612 Simon Mayr den Andromedanebel. Wenig später wurden die ersten Sternwarten gegründet. Newtons Formulierung des Gravitationsgesetzes 1666 bestätigte endgültig das kopernikanische Weltbild. Im 18. Jahrhundert wurde die theoretische Astronomie u. a. durch L. Euler, J. L. Lagrange und P. S. Laplace, die praktische Astronomie u. a. durch J. Bradley, E. Halley und F. W. Herschel gefördert.
Im 19. Jahrhundert gab C. F. Gauß neue Methoden der Bahnbestimmung der Planeten und Kometen an, F. W. Bessel bestimmte erstmals die Entfernung eines Fixsterns und J. G. Galle entdeckte 1846 den Neptun. Im 20. Jahrhundert etablierte sich durch verstärkte Anwendung physikalischer Erkenntnisse und Meßmethoden die Astrophysik, so daß die Untersuchung von Sternspektren, Nebeln, Galaxien und deren Entfernungen zueinander zu weiteren Erkenntnissen über die Sternentwicklung und den Bau des Weltalls führte. Mit der Begründung der Radio-Astronomie, die zur Entdeckung der Quasare und Pulsare führte, wurde auch die Beobachtung der interstellaren Materie möglich. Von großer Bedeutung für die astronomische Forschung waren der Nachweis der kosmischen Hintergrundstrahlung (1965) und die Entdeckung der ersten Gravitationslinsen.
In der Frühzeit des Buchdrucks entstanden in Deutschland besonders schöne astronomische Drucke. Neben astronomischen Kalendern, darunter besonders der von Johannes von Gmunden, sind hier vor allem die Arbeiten von Regiomontanus zu nennen, der nicht nur der einflußreichste Astronom und Mathematiker seiner Zeit war, sondern auch eine leistungsfähige Buchdruckerei in Nürnberg leitete. In dieser Druckerei erschien 1473 die neue Planetentheorie von Georg Peurbach, die neben der Sphaera des Johannes de Sacrobosco das klassische Lehrbuch an der Universität bis zur frühen Neuzeit darstellte. Erst 1543 erschien jenes Astronomiebuch im Druck, von dem die fundamentale Wende in der Entwicklung der modernen Wissenschaft ausgeht: De revolutionibus orbium coelestium libri VI. von Nikolaus Kopernikus. Der Durchbruch des heliozentrischen Weltbilds gelang 1619 mit Keplers Werk Harmonices mundi, endgültig bewiesen wurde es – nach den grundlegenden Beiträgen Galileis – 1687 in Newtons Philosophiae naturalis principia mathematica. Die weiterführende Werke von Laplace (Traité de mecanique céleste, 1799-1825) und Gauß (Theoria motus corporum coelestium, 1809) führten dann zur Entwicklung der klassischen Astronomie.
Astronomie ist die Bezeichnung für Wissenschaften, die sich mit der Erforschung der Himmelskörper befassen. Bereits um 3000 v. Chr. begannen Chinesen, Ägypter und Babylonier mit systematischen Himmelsbeobachtungen, die vor allem der Kalender- und Zeitbestimmung dienten. Griechische Gelehrte bemühten sich etwa seit 600 v. Chr. um die Erklärung der Himmelserscheinungen.
Bereits Aristarchos von Samos (310-230) schlug ein heliozentrisches Weltbild vor, basierend auf der Erkenntnis von der Kugelgestalt der Erde und deren Eigendrehung. Dennoch blieb das geozentrische Weltbild, wie es Ptolemäus um 150 n. Chr. in seinem Almagest - dem ersten systematischen Handbuch der mathematischen Astronomie - zusammenfaßte, bis ins ausgehende Mittelalter unangefochten. Mit dem Wieder-Erwachen des wissenschaftlichen Denkens in der Renaissance ging auch eine Erneuerung der Astronomie einher.
Von überragender Bedeutung sind die Arbeiten von Nikolaus Kopernikus, der die Grundlagen für das heliozentrische Weltbild schuf, von Tycho Brahe und von Johannes Kepler, der die Bewegungsgesetze der Planeten formulierte. Die bahnbrechende Erfindung des Fernrohrs 1608 durch den holländischen Brillenmacher Jan Lippershey ermöglichte weitere und genauere Beobachtungen in der Astronomie: 1610 entdeckte Galilei die Jupitermonde und Johannes Fabricius die Sonnenflecken, 1612 Simon Mayr den Andromedanebel. Wenig später wurden die ersten Sternwarten gegründet. Newtons Formulierung des Gravitationsgesetzes 1666 bestätigte endgültig das kopernikanische Weltbild. Im 18. Jahrhundert wurde die theoretische Astronomie u. a. durch L. Euler, J. L. Lagrange und P. S. Laplace, die praktische Astronomie u. a. durch J. Bradley, E. Halley und F. W. Herschel gefördert.
Im 19. Jahrhundert gab C. F. Gauß neue Methoden der Bahnbestimmung der Planeten und Kometen an, F. W. Bessel bestimmte erstmals die Entfernung eines Fixsterns und J. G. Galle entdeckte 1846 den Neptun. Im 20. Jahrhundert etablierte sich durch verstärkte Anwendung physikalischer Erkenntnisse und Meßmethoden die Astrophysik, so daß die Untersuchung von Sternspektren, Nebeln, Galaxien und deren Entfernungen zueinander zu weiteren Erkenntnissen über die Sternentwicklung und den Bau des Weltalls führte. Mit der Begründung der Radio-Astronomie, die zur Entdeckung der Quasare und Pulsare führte, wurde auch die Beobachtung der interstellaren Materie möglich. Von großer Bedeutung für die astronomische Forschung waren der Nachweis der kosmischen Hintergrundstrahlung (1965) und die Entdeckung der ersten Gravitationslinsen.
In der Frühzeit des Buchdrucks entstanden in Deutschland besonders schöne astronomische Drucke. Neben astronomischen Kalendern, darunter besonders der von Johannes von Gmunden, sind hier vor allem die Arbeiten von Regiomontanus zu nennen, der nicht nur der einflußreichste Astronom und Mathematiker seiner Zeit war, sondern auch eine leistungsfähige Buchdruckerei in Nürnberg leitete. In dieser Druckerei erschien 1473 die neue Planetentheorie von Georg Peurbach, die neben der Sphaera des Johannes de Sacrobosco das klassische Lehrbuch an der Universität bis zur frühen Neuzeit darstellte. Erst 1543 erschien jenes Astronomiebuch im Druck, von dem die fundamentale Wende in der Entwicklung der modernen Wissenschaft ausgeht: De revolutionibus orbium coelestium libri VI. von Nikolaus Kopernikus. Der Durchbruch des heliozentrischen Weltbilds gelang 1619 mit Keplers Werk Harmonices mundi, endgültig bewiesen wurde es – nach den grundlegenden Beiträgen Galileis – 1687 in Newtons Philosophiae naturalis principia mathematica. Die weiterführende Werke von Laplace (Traité de mecanique céleste, 1799-1825) und Gauß (Theoria motus corporum coelestium, 1809) führten dann zur Entwicklung der klassischen Astronomie.
Angebote
Ihre Lieblingskünstler im Blick!
- Neue Angebote sofort per E-Mail erhalten
- Exklusive Informationen zu kommenden Auktionen und Veranstaltungen
- Kostenlos und unverbindlich