244
Karl Schmidt-Rottluff
2 Briefe (1948 und 1958)
Schätzung:
€ 1.000 Ergebnis:
€ 875 (inkl. Käuferaufgeld)
Karl Schmidt-Rottluff
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Berlin, 19. Febr. 1948. 4 S. 21 : 15 cm.
Ausführlicher Brief über die karge Situation des öffentlichen Kunstlebens in der Nachkriegszeit, an den Direktor der Kunstsammlungen Chemnitz, Friedrich Schreiber-Weigand (1879-1953).
"Ich nehme an Ihren Kümmernissen u. Sorgen lebhaften Anteil - dass die Kunstlust endültig begraben ist, tut mir sehr leid - wäre immer eine lebhafte Museumstätigkeit u. Ausstellungsförderung da, könnte man es eher überwinden u. eben glauben, dass die bisherige Privatinitiative auf andre übergegangen ist - aber so muss man ein rechtes Absinken der so grossartig anfangs herausgestellten Kulturinteressen befürchten. Auch in Berlin fängt die Lethargie an sich bemerkbar zu machen - es wird zwar immer mal einiges inszeniert, aber man hat wohl die nicht ganz ehrlichen Töne herausgehört. - Der Deutsche Künstlerbund kommt auch nicht von der Stelle, 4 Kommandanturen mußten ihn lizensieren u. da selten Einigkeit herrscht, ist nicht viel Aussicht. Inzw. waren Münchner Herren da - reine Friedensware! - u. mit bayrischem Unternehmungsmut wollen die nun die Neugründung von M. aus betreiben. Das würde dort ja keine Schwierigkeiten machen, da dort der Magistrat die Lizenz erteilen darf. Finanzierungsfrage ist auch grosszügig gelöst - damit gelangt der DKB in Münchner Hände u. wird natürl. nicht das, was er einmal war. Was die Münchner in ihrer bayrischen Gemütlichkeit alles anbringen werden, davon kann einen schon sehr schaudern.."
Beiliegend ein eigenhändiger Brief m. U. von Schmidt-Rottluff an Hanna Schreiber-Weigand, der Witwe des obigen Adressaten, datiert 20. Febr. 1958: ".. So ganz ohne Grippeanfälle ist's bei uns nicht abgegangen, es war eine miese Zeit seit Januar. Augenblicklich ärgere ich mich mit einer üblen Zahnsache herum, die mich recht mitgenommen hat, aber das schlimmste ist wohl überstanden .."
Autograph letter signed to the director of the Kunstsammlungen Chemnitz, Friedrich Schreiber-Weigand, reporting extensively the meagre cultural situation in the post war years. Attached a further letter by Schmidt-Rottluff to the widow Hanna Schreiber-Weigand.(R)
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Berlin, 19. Febr. 1948. 4 S. 21 : 15 cm.
Ausführlicher Brief über die karge Situation des öffentlichen Kunstlebens in der Nachkriegszeit, an den Direktor der Kunstsammlungen Chemnitz, Friedrich Schreiber-Weigand (1879-1953).
"Ich nehme an Ihren Kümmernissen u. Sorgen lebhaften Anteil - dass die Kunstlust endültig begraben ist, tut mir sehr leid - wäre immer eine lebhafte Museumstätigkeit u. Ausstellungsförderung da, könnte man es eher überwinden u. eben glauben, dass die bisherige Privatinitiative auf andre übergegangen ist - aber so muss man ein rechtes Absinken der so grossartig anfangs herausgestellten Kulturinteressen befürchten. Auch in Berlin fängt die Lethargie an sich bemerkbar zu machen - es wird zwar immer mal einiges inszeniert, aber man hat wohl die nicht ganz ehrlichen Töne herausgehört. - Der Deutsche Künstlerbund kommt auch nicht von der Stelle, 4 Kommandanturen mußten ihn lizensieren u. da selten Einigkeit herrscht, ist nicht viel Aussicht. Inzw. waren Münchner Herren da - reine Friedensware! - u. mit bayrischem Unternehmungsmut wollen die nun die Neugründung von M. aus betreiben. Das würde dort ja keine Schwierigkeiten machen, da dort der Magistrat die Lizenz erteilen darf. Finanzierungsfrage ist auch grosszügig gelöst - damit gelangt der DKB in Münchner Hände u. wird natürl. nicht das, was er einmal war. Was die Münchner in ihrer bayrischen Gemütlichkeit alles anbringen werden, davon kann einen schon sehr schaudern.."
Beiliegend ein eigenhändiger Brief m. U. von Schmidt-Rottluff an Hanna Schreiber-Weigand, der Witwe des obigen Adressaten, datiert 20. Febr. 1958: ".. So ganz ohne Grippeanfälle ist's bei uns nicht abgegangen, es war eine miese Zeit seit Januar. Augenblicklich ärgere ich mich mit einer üblen Zahnsache herum, die mich recht mitgenommen hat, aber das schlimmste ist wohl überstanden .."
Autograph letter signed to the director of the Kunstsammlungen Chemnitz, Friedrich Schreiber-Weigand, reporting extensively the meagre cultural situation in the post war years. Attached a further letter by Schmidt-Rottluff to the widow Hanna Schreiber-Weigand.(R)
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