Auktion: 291 / Kunst des XX. Jahrhunderts und Muenchner Schule am 07.12.2004 Lot 366

 
Imi Knoebel - Braunes Quadrat


366
Imi Knoebel
Braunes Quadrat, 1986.
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 16.380

(inkl. Käuferaufgeld)

Braunes Quadrat
Zinkblech, Hartfaser und Kunstharzlack, 1986
Verso signiert. 260 x 250 x 70 cm ( 102,3 x 98,4 x 27,5 in).

PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

LITERATUR: Beuys zu Ehren, Ausst.Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, 16.7. - 2.11.1986 (mit Abb.).

Angeregt durch den russischen Konstruktivismus und den Suprematismus beschäftigt sich Knoebel mit der Wechselbeziehung zwischen Bild und Raum bzw. zwischen Material, Farbe und Raum. Bereits der Titel des Werkes "Braunes Quadrat“ kann als Anspielung auf eines der bedeutendsten Gemälde der russischen Avantgarde gelesen werden. Befragt zu seinen künstlerischen Aktivitäten in den 1960er Jahren erklärt Knoebel: "Ein wichtiger Part dabei waren die Russen, diese russische Bewegung um Malewitsch. [...] Fasziniert waren wir von dem Schwarzen Quadrat. Das war für uns das Phänomen, das uns völlig eingenommen hatte, das war der eigentliche Umschlag.“ (zit. nach: Johannes Stüttgen im Gespräch mit IMI (W.) Knoebel, 6.1.1982, in: Künstler. Kritisches Lexikon, München 1993, S. 15).
Knoebel hält sich nicht an Gattungsgrenzen: Durch die Kombination verschiedener Materialien und die Vielzahl bildnerischer Techniken entsteht der Eindruck der Grenzüberschreitung künstlerischer Gattungen. Dabei lotet er die Aspekte der Materialität sowie der Zwei- und Dreidimensionalität aus. In der Verbindung von Malerei und Skulptur bzw. Objekt vermischen sich optische und haptische Erfahrung, räumliches Sehen wechselt mit abtastendem Hinschauen. Auch wird der strenge Aufbau durch die rote Bildtafel bewusst gestört. Knoebel bricht das Formgefüge spürbar auf. [EH]




366
Imi Knoebel
Braunes Quadrat, 1986.
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 16.380

(inkl. Käuferaufgeld)