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58
Anselm Kiefer
Die Ordnung der Engel, 2007.
Öl, Emulsion, Acryl, Schellack, Asche, Kreide, ...
Schätzung:
€ 300.000 Ergebnis:
€ 655.000 (inklusive Aufgeld)
Die Ordnung der Engel. 2007.
Öl, Emulsion, Acryl, Schellack, Asche, Kreide, Kleider, Metall und Lehm, auf Karton auf Holz unter Glas.
In der Darstellung betitelt und bezeichnet "1" bis "9". 286 x 141 cm (112,5 x 55,5 in) [JS].
• Signature Piece aus der Londoner White Cube Gallery.
• "Die Ordnung der Engel" konfrontiert uns mit der existenziellen Frage nach irdischer Endlichkeit und geistiger Entgrenzung, die für Kiefers geheimnisvoll-poetisches Werk grundlegend ist.
• Eine vergleichbare Arbeit war Teil der Kiefer-Retrospektiven im Guggenheim Museum, Bilbao (2007), und im Centre Pompidou, Paris (2015/2016).
• Thematisch ähnliche Werke befinden sich u. a. im Museum of Modern Art, New York, im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, und im Art Institute of Chicago.
• 2021/22 zeigte das Grand Palais Ephemère, Paris, auf ausdrücklichen Wunsch Emmanuel Macrons eine monumentale Kiefer-Ausstellung.
PROVENIENZ: White Cube, London (verso mit dem Etikett).
Privatsammlung Berlin.
Privatsammlung (vom Vorgenannten erworben).
Firmensammlung Norddeutschland (vom Vorgannten erworben).
LITERATUR: Vgl. Anselm Kiefer. Maria durch ein Dornwald ging, Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg 2008.
„Warum gibt es Menschen in diesem Universum? [..] Wir wissen nicht, warum wir hier sind und wir wissen auch nicht, was nach uns kommt. [..] Das, was ich mache, ist auch der Versuch, an etwas heranzukommen, das ich mit dem Verstand nicht mehr kontrollieren kann [..].
Anselm Kiefer, 2006, zit. nach: Anselm Kiefer. Aus der Sammlung Großhaus, Ausst.-Kat. Köln 2008, S. 160.
"Ich versuche mich dem Ursprung zu nähern, so kann ich die Illusion gewinnen, ich wäre am Ursprung und wüsste etwas über Ursprung und damit auch Zukunft.“
Anselm Kiefer, 2006, zit. nach: Anselm Kiefer. Aus der Sammlung Großhaus, Ausst.-Kat. Köln 2008, S. 160.
Öl, Emulsion, Acryl, Schellack, Asche, Kreide, Kleider, Metall und Lehm, auf Karton auf Holz unter Glas.
In der Darstellung betitelt und bezeichnet "1" bis "9". 286 x 141 cm (112,5 x 55,5 in) [JS].
• Signature Piece aus der Londoner White Cube Gallery.
• "Die Ordnung der Engel" konfrontiert uns mit der existenziellen Frage nach irdischer Endlichkeit und geistiger Entgrenzung, die für Kiefers geheimnisvoll-poetisches Werk grundlegend ist.
• Eine vergleichbare Arbeit war Teil der Kiefer-Retrospektiven im Guggenheim Museum, Bilbao (2007), und im Centre Pompidou, Paris (2015/2016).
• Thematisch ähnliche Werke befinden sich u. a. im Museum of Modern Art, New York, im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, und im Art Institute of Chicago.
• 2021/22 zeigte das Grand Palais Ephemère, Paris, auf ausdrücklichen Wunsch Emmanuel Macrons eine monumentale Kiefer-Ausstellung.
PROVENIENZ: White Cube, London (verso mit dem Etikett).
Privatsammlung Berlin.
Privatsammlung (vom Vorgenannten erworben).
Firmensammlung Norddeutschland (vom Vorgannten erworben).
LITERATUR: Vgl. Anselm Kiefer. Maria durch ein Dornwald ging, Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg 2008.
„Warum gibt es Menschen in diesem Universum? [..] Wir wissen nicht, warum wir hier sind und wir wissen auch nicht, was nach uns kommt. [..] Das, was ich mache, ist auch der Versuch, an etwas heranzukommen, das ich mit dem Verstand nicht mehr kontrollieren kann [..].
Anselm Kiefer, 2006, zit. nach: Anselm Kiefer. Aus der Sammlung Großhaus, Ausst.-Kat. Köln 2008, S. 160.
"Ich versuche mich dem Ursprung zu nähern, so kann ich die Illusion gewinnen, ich wäre am Ursprung und wüsste etwas über Ursprung und damit auch Zukunft.“
Anselm Kiefer, 2006, zit. nach: Anselm Kiefer. Aus der Sammlung Großhaus, Ausst.-Kat. Köln 2008, S. 160.
Anselm Kiefer – Der mysthische Sinnsucher
Wie keinem Zweiten ist es Anselm Kiefer gelungen, die zentralen Fragen nach Ursprung, irdischer Vergänglichkeit und kosmischer Unendlichkeit mit seinen unverwechselbaren poetischen Bildfindungen in Malerei zu fassen. Schwermütig, gar melancholisch wirken seine großformatigen Gemälde, die inhaltlich oft die Auseinandersetzung mit den existenziellen Fragen unseres Daseins, nach dem Anfang und Ende der menschlichen Existenz suchen. Kiefer vermag es, in nur einem Werk existenzielle Themenkomplexe zu entwickeln, den Betrachter zu fordern und gedanklich zu entgrenzen. In der Konfrontation mit Kiefers Werk lässt man Alltägliches zwangsläufig hinter sich, weitet den Horizont über die Grenzen des eigenen Daseins hinaus in transzendente Sphären. Wer sind wir? Warum sind wir hier? Was kommt nach dem Tod? Und was kommt nach uns? Das sind die zentralen Fragen, die Kiefer umtreiben und bei seiner malerischen Suche nach dem Ursprung der menschlichen Existenz antreiben. Neben Themen der deutschen Geschichte und Literatur prägt diese Gedankenwelt seit den 1980er Jahren Kiefers unverwechselbares Œuvre, das schnell internationale Anerkennung findet. Das Museum of Modern Art, New York, ehrt Kiefers Schaffen bereits 1988/89 mit einer großen Einzelausstellung, die zudem im Museum of Contemporary Art, Los Angeles, im Philadelphia Museum of Art und im Art Institute of Chicago gezeigt wird und die erste Überblicksschau seines Werk in den USA ist. Im Vorwort des Ausstellungskataloges ist über Kiefers damals bereits vielversprechendes, inhaltlich aufgeladenes malerisches Schaffen Folgendes zu lesen: „Modern man’s lack of a shared spiritual language and a common mythology does not lead Kiefer to the conclusion that art must be created for it’s own sake, but rather that such a language must be renewed or reenvented. […] Kiefer is a young artist and it is premature to make definitive claims for his work, but it is already clear that the powerful visual expression of his ‚going deeper, into more ancient strata‘ offers one of the most challanging developments in recent art.“ (Ausst.-Kat. Museum of Modern Art, New York 1987, S. 7).
„Die Ordnung der Engel” – Das Geheimnis der Transzendenz
Kiefer wendet sich längst vergessenem kollektivem Wissen zu, um unseren Ursprung zu begreifen und damit der Frage nach den Grenzen, dem Sinn und der Zukunft unserer Existenz näher zu kommen. „Ich denke, indem ich male“ ist ein berühmtes Kiefer-Zitat, das pointiert Kiefers komplexe Malerei beschreibt, die geradezu eine Art gemalte Philosophie zu sein scheint. Was aber ist das historische Wissen, auf das unsere faszinierende Arbeit mit dem Titel "Die Ordnung der Engel" basiert und das Kiefer ins Hier und Jetzt trägt?
Wer sich schon einmal mit der christlichen Engelshierarchie beschäftigt hat, der freut sich über die Anspielungen auf die nahezu vergessenen Vorstellungen des Mittelalters. Wer mit der Thematik nicht vertraut ist, dem schenkt Kiefer die Neugierde, mehr über diese geheimnisvollen Vorstellungen des Überirdischen erfahren zu wollen. Kiefer setzt sich hier mit der seit dem frühen Mittelalter bestehenden Einteilung der himmlischen Wesen der christlichen Mythologie in drei Hierarchiestufen und insgesamt neun Ordnungen auseinander, die in der mittelalterlichen Malerei auch gerne als die neun Chöre der Engel zur Darstellung gelangen, und auf einem Text aus dem 6. Jahrhundert basiert. Die auf Griechisch verfasste Schrift „De Coelesti Hierarchia (Über die himmlische Hierarchie)“ des in der Forschung unter dem Namen Pseudo-Dionysius Areopagita genannten anonymen Autors beschreibt die gestufte Ordnung der Engel, Erzengel, Mächte, Gewalten, Fürsten, Herrschaften, Throne, Cherubime und Seraphime als Symbol des mysthischen Weges der Seele zu Gott. Es geht also um die im christlichen Kulturkreis zentrale Frage nach dem Übergang von der Immanenz zur Transzendenz. Zudem setzt sich die Schrift mit dem damit einhergehenden Problem der physischen Darstellbarkeit transzendenter, und sich damit unserem Vorstellungsermögen entziehender, Wesen auseinander und kommt zu dem Ergebnis, dass jede Form, alles Stoffliche an der Darstellung der Transzendenz scheitern muss. Und so sind es keine geflügelten Engel, sondern leere, stoffliche Hüllen, die Kiefer in einer an das Rad der Fortuna erinnernden Kreisbewegung von einer mit tiefen Furchen durchzogenen, erdig verkrusteten Oberfläche in das unendliche Schwarz aufsteigen lässt. Es geht um die Darstellung des Jenseits, das bei Kiefer aber anders als in den mittelalterlichen Himmelfahrtsdarstellungen in vollkommenem Dunkel liegend als große Unbekannte erscheint. Scheinbar ziellos irren die stofflichen Hüllen der Transzendenz vor dem unendlich erscheinenden, tiefen Schwarz. Kiefer gibt eben keine Antwort auf unsere existenziellen Fragen, er zeigt uns kein göttliches Wesen als Ziel und Zentrum dieses transzendenten Parcours, sondern lässt uns fragend zurück. Gerade diese inhaltliche Offenheit ist es, die Kiefers Malerei, trotz aller komplexen Verdichtung, ihren einzigartigen melancholisch-geheimnisvollen Charakter verleiht.
„Die Ordnung der Engel” und die „Merkaba”-Bilder – Brücken zwischen Himmel und Erde
Seit den 1990er Jahren liegt Kiefers inhaltlicher Fokus vermehrt auf der künstlerischen Auseinandersetzung mit den Brücken zwischen Himmel und Erde, zwischen Diesseits und Jenseits. Diese existenzielle Thematik ist die zentrale Gemeinsamkeit der „Ordnung der Engel“ und der Folge der „Merkaba“-Bilder, in der sich der Sinnsucher Kiefer mit der jüdischen Mystik, die den Aufstieg in die sieben Himmelspaläste und damit die Befreiung von den Zwängen alles Irdischen beschreibt, künstlerisch auseinandersetzt. Zu dieser Werkreihe zählt auch Kiefers Arbeit „Steigend, Sinke Nieder“ (2003) aus der Sammlung des Museum of Modern Art, New York. Unsere inhaltlich eng verwandte, großformatige Arbeit „Die Ordnung der Engel“ ist ebenfalls ein besonders charakteristisches und aufgrund seiner außergewöhnlichen Stofflichkeit optisch faszinierendes Beispiel dieses weltberühmten Œuvres. Bereits im Jahr 2000 hat Kiefer ein monumentales Werk mit dem Titel „Die Ordnung der Engel“ (9,5 x 5,1 Meter) geschaffen, das als Ausgangspunkt der künstlerischen Auseinandersetzung mit dieser Motivik gilt und sowohl Teil der großen Überblicksschau im Guggenheim Museum, Bilbao (2007), als auch der großen Retrospektive im Centre Pompidou, Paris (2015/16), war. Eine weitere, jedoch in der Darstellung unbetitelt gebliebene „Ordnung der Engel“ aus dem Jahr 2007, die in Format und Technik als ein Pendant zu der vorliegenden Arbeit verstanden werden kann, war 2008 in der Ausstellung „Anselm Kiefer. Maria durch ein Dornwald ging“ in der Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg, neben weiteren sich mit der christlichen Auferstehungsthematik befassenden Werken zu sehen. [JS]
Wie keinem Zweiten ist es Anselm Kiefer gelungen, die zentralen Fragen nach Ursprung, irdischer Vergänglichkeit und kosmischer Unendlichkeit mit seinen unverwechselbaren poetischen Bildfindungen in Malerei zu fassen. Schwermütig, gar melancholisch wirken seine großformatigen Gemälde, die inhaltlich oft die Auseinandersetzung mit den existenziellen Fragen unseres Daseins, nach dem Anfang und Ende der menschlichen Existenz suchen. Kiefer vermag es, in nur einem Werk existenzielle Themenkomplexe zu entwickeln, den Betrachter zu fordern und gedanklich zu entgrenzen. In der Konfrontation mit Kiefers Werk lässt man Alltägliches zwangsläufig hinter sich, weitet den Horizont über die Grenzen des eigenen Daseins hinaus in transzendente Sphären. Wer sind wir? Warum sind wir hier? Was kommt nach dem Tod? Und was kommt nach uns? Das sind die zentralen Fragen, die Kiefer umtreiben und bei seiner malerischen Suche nach dem Ursprung der menschlichen Existenz antreiben. Neben Themen der deutschen Geschichte und Literatur prägt diese Gedankenwelt seit den 1980er Jahren Kiefers unverwechselbares Œuvre, das schnell internationale Anerkennung findet. Das Museum of Modern Art, New York, ehrt Kiefers Schaffen bereits 1988/89 mit einer großen Einzelausstellung, die zudem im Museum of Contemporary Art, Los Angeles, im Philadelphia Museum of Art und im Art Institute of Chicago gezeigt wird und die erste Überblicksschau seines Werk in den USA ist. Im Vorwort des Ausstellungskataloges ist über Kiefers damals bereits vielversprechendes, inhaltlich aufgeladenes malerisches Schaffen Folgendes zu lesen: „Modern man’s lack of a shared spiritual language and a common mythology does not lead Kiefer to the conclusion that art must be created for it’s own sake, but rather that such a language must be renewed or reenvented. […] Kiefer is a young artist and it is premature to make definitive claims for his work, but it is already clear that the powerful visual expression of his ‚going deeper, into more ancient strata‘ offers one of the most challanging developments in recent art.“ (Ausst.-Kat. Museum of Modern Art, New York 1987, S. 7).
„Die Ordnung der Engel” – Das Geheimnis der Transzendenz
Kiefer wendet sich längst vergessenem kollektivem Wissen zu, um unseren Ursprung zu begreifen und damit der Frage nach den Grenzen, dem Sinn und der Zukunft unserer Existenz näher zu kommen. „Ich denke, indem ich male“ ist ein berühmtes Kiefer-Zitat, das pointiert Kiefers komplexe Malerei beschreibt, die geradezu eine Art gemalte Philosophie zu sein scheint. Was aber ist das historische Wissen, auf das unsere faszinierende Arbeit mit dem Titel "Die Ordnung der Engel" basiert und das Kiefer ins Hier und Jetzt trägt?
Wer sich schon einmal mit der christlichen Engelshierarchie beschäftigt hat, der freut sich über die Anspielungen auf die nahezu vergessenen Vorstellungen des Mittelalters. Wer mit der Thematik nicht vertraut ist, dem schenkt Kiefer die Neugierde, mehr über diese geheimnisvollen Vorstellungen des Überirdischen erfahren zu wollen. Kiefer setzt sich hier mit der seit dem frühen Mittelalter bestehenden Einteilung der himmlischen Wesen der christlichen Mythologie in drei Hierarchiestufen und insgesamt neun Ordnungen auseinander, die in der mittelalterlichen Malerei auch gerne als die neun Chöre der Engel zur Darstellung gelangen, und auf einem Text aus dem 6. Jahrhundert basiert. Die auf Griechisch verfasste Schrift „De Coelesti Hierarchia (Über die himmlische Hierarchie)“ des in der Forschung unter dem Namen Pseudo-Dionysius Areopagita genannten anonymen Autors beschreibt die gestufte Ordnung der Engel, Erzengel, Mächte, Gewalten, Fürsten, Herrschaften, Throne, Cherubime und Seraphime als Symbol des mysthischen Weges der Seele zu Gott. Es geht also um die im christlichen Kulturkreis zentrale Frage nach dem Übergang von der Immanenz zur Transzendenz. Zudem setzt sich die Schrift mit dem damit einhergehenden Problem der physischen Darstellbarkeit transzendenter, und sich damit unserem Vorstellungsermögen entziehender, Wesen auseinander und kommt zu dem Ergebnis, dass jede Form, alles Stoffliche an der Darstellung der Transzendenz scheitern muss. Und so sind es keine geflügelten Engel, sondern leere, stoffliche Hüllen, die Kiefer in einer an das Rad der Fortuna erinnernden Kreisbewegung von einer mit tiefen Furchen durchzogenen, erdig verkrusteten Oberfläche in das unendliche Schwarz aufsteigen lässt. Es geht um die Darstellung des Jenseits, das bei Kiefer aber anders als in den mittelalterlichen Himmelfahrtsdarstellungen in vollkommenem Dunkel liegend als große Unbekannte erscheint. Scheinbar ziellos irren die stofflichen Hüllen der Transzendenz vor dem unendlich erscheinenden, tiefen Schwarz. Kiefer gibt eben keine Antwort auf unsere existenziellen Fragen, er zeigt uns kein göttliches Wesen als Ziel und Zentrum dieses transzendenten Parcours, sondern lässt uns fragend zurück. Gerade diese inhaltliche Offenheit ist es, die Kiefers Malerei, trotz aller komplexen Verdichtung, ihren einzigartigen melancholisch-geheimnisvollen Charakter verleiht.
„Die Ordnung der Engel” und die „Merkaba”-Bilder – Brücken zwischen Himmel und Erde
Seit den 1990er Jahren liegt Kiefers inhaltlicher Fokus vermehrt auf der künstlerischen Auseinandersetzung mit den Brücken zwischen Himmel und Erde, zwischen Diesseits und Jenseits. Diese existenzielle Thematik ist die zentrale Gemeinsamkeit der „Ordnung der Engel“ und der Folge der „Merkaba“-Bilder, in der sich der Sinnsucher Kiefer mit der jüdischen Mystik, die den Aufstieg in die sieben Himmelspaläste und damit die Befreiung von den Zwängen alles Irdischen beschreibt, künstlerisch auseinandersetzt. Zu dieser Werkreihe zählt auch Kiefers Arbeit „Steigend, Sinke Nieder“ (2003) aus der Sammlung des Museum of Modern Art, New York. Unsere inhaltlich eng verwandte, großformatige Arbeit „Die Ordnung der Engel“ ist ebenfalls ein besonders charakteristisches und aufgrund seiner außergewöhnlichen Stofflichkeit optisch faszinierendes Beispiel dieses weltberühmten Œuvres. Bereits im Jahr 2000 hat Kiefer ein monumentales Werk mit dem Titel „Die Ordnung der Engel“ (9,5 x 5,1 Meter) geschaffen, das als Ausgangspunkt der künstlerischen Auseinandersetzung mit dieser Motivik gilt und sowohl Teil der großen Überblicksschau im Guggenheim Museum, Bilbao (2007), als auch der großen Retrospektive im Centre Pompidou, Paris (2015/16), war. Eine weitere, jedoch in der Darstellung unbetitelt gebliebene „Ordnung der Engel“ aus dem Jahr 2007, die in Format und Technik als ein Pendant zu der vorliegenden Arbeit verstanden werden kann, war 2008 in der Ausstellung „Anselm Kiefer. Maria durch ein Dornwald ging“ in der Galerie Thaddaeus Ropac, Salzburg, neben weiteren sich mit der christlichen Auferstehungsthematik befassenden Werken zu sehen. [JS]
58
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Die Ordnung der Engel, 2007.
Öl, Emulsion, Acryl, Schellack, Asche, Kreide, ...
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