Auktion: 530 / Evening Sale / Sammlung Hermann Gerlinger am 10.06.2022 in München Lot 101

 

101
Tony Cragg
Gate, 2017.
Edelstahl
Schätzung:
€ 100.000
Ergebnis:
€ 200.000

(inklusive Aufgeld)
Gate. 2017.
Edelstahl.
Unten seitlich mit dem Namenszug des Künstlers und dem Gießerstempel der Kunstgießerei Schmäke, Düsseldorf. Aus einer Auflage von 6 Exemplaren. Unikat aufgrund der Herstellungsart und der händischen Nachbearbeitung. Ca. 53,5 x 51 x 48,5 cm (21 x 20 x 19 in).

• Suggestive Abstraktion in ihrer schönsten Form.
• Die gesuchten hochglanzpolierten Edelstahl-Skulpturen des Künstlers waren bereits im Boboli-Garten in Florenz, auf den Park Avenue Malls in New York, entlang der Exhibition Road in London, in den Djurgården in Stockholm, vor der Oper in Wuppertal, im Düsseldorfer Ehrenhof zu sehen.
• Der Turner Prize (1988) der Tate Gallery und der Praemium Imperiale (2007) der japanischen Kaiserfamilie sind nur zwei der vielen an Tony Cragg verliehenen Auszeichnungen.
• 1988 vertritt Cragg sein Heimatland Großbritannien auf der Biennale von Venedig, auf der er insgesamt sechs Mal vertreten ist (1980, 1986, 1993, 1997 und 2009)
.

Mit einer vom Künstler signierten Fotoexpertise vom 19. November 2020.

PROVENIENZ:
Privatsammlung Süddeutschland.

Tony Cragg, 2016, zit. nach: "Tony Cragg - Artist", 25.11.2016, www.youtube.com/watch?v=yz5ws8UURQ0&t=893s.

Sinn und Zweck von Bildhauerei sieht der Künstler in der Bereicherung des Lebens und im Aufwerfen von Fragestellungen über den Umgang mit unserem Planeten, über das Zusammenspiel von Mensch und Natur. "It's what I dream about when I go to bed and it's what I want to do when I wake up. It's not always fun, because it can be terribly frustrating, but it's always exciting." (Tony Cragg in einem Gespräch mit Sarah Crompton, zit. nach: Eden Being, Ausgabe 5, Mai 2019, S. 16)
Cragg ist ein Meister der künstlerischen, idealen Verschmelzung von Form und Material, wobei er seine Skulpturen mit Vorliebe in von Menschen geschaffenen Materialien wie Bronze, Glas, Schichtholz oder Edelstahl verwirklicht. Im künstlerischen Prozess der Formfindung, einer Form, die der Schönheit und den besonderen Eigenschaften des Materials gerecht wird, entstehen zahlreiche vorbereitende Zeichnungen und Entwürfe: "Joining up two points on a piece of paper, there are infinite ways of doing that, [..] infinite! So from these billions of possibilities that are there, there are a lot that don't make sense to you. The practice of an artist is to move the material around and be aware of moments in the forms that have a meaning, that either produce an idea or an emotion with oneself. [..] You just feel this is the right moment to leave it." (Tony Cragg, 2016, zit. nach: "Tony Cragg - Artist", 25.11.2016, Artload, Youtube).
Mit "Gate" gelingt Cragg diese Symbiose von Form und Material. Mit großer Eleganz und ästhetischer Vollendung bringt er hier das verwendete Material – den hochglanzpolierten, spiegelnden Edelstahl – in eine scheinbar bewegte, den Gesetzen von Statik und Balance widersprechende Form, die dessen Qualitäten zelebriert und dem fantasievollen Betrachter mit einer Fülle an Rundungen, Ausbuchtungen und Wölbungen eine unendliche Anzahl verschiedener Assoziationsmöglichkeiten eröffnet.

Im Laufe seiner nunmehr fast 50 Jahre überdauernden künstlerischen Karriere gelangt Tony Cragg zu großer internationaler Bekanntheit. Seine Arbeiten sind weltweit in bedeutenden Museen ausgestellt, u. a. im Musée du Louvre und im Centre Georges Pompidou in Paris, im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia in Madrid, in der Londoner Royal Academy of Arts, im Museu d'Art Contemporani de Barcelona, im Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk, im Palais des Beaux-Arts in Brüssel, im Wiener Belvedere, in der Kunsthalle Bern und im Benaki Museum in Athen. 1988 repräsentiert er das Vereinigte Königreich auf der Biennale in Venedig. Trotz seines großen internationalen Erfolgs hegt der britische Bildhauer noch immer eine besondere Verbindung zu seiner Wahlheimat Deutschland. Nach seiner künstlerischen Ausbildung an der Wimbledon School of Art und am Royal College of Art in London wird Cragg eine Anstellung an der Düsseldorfer Kunstakademie angeboten. Bis heute lebt und arbeitet er in Wuppertal und an der schwedischen Westküste. Er hält über Jahre eine Professur an der Kunstakademie in Düsseldorf und an der Berliner Universität der Künste und bespielt auch in Deutschland die renommiertesten Museen und Institutionen. 2012 wird Cragg das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse verliehen, 2018 erhält er vom Kunstbeirat des Deutschen Bundestages den Auftrag zur Realisierung einer monumentalen Skulptur, die 2020 schließlich ihren Platz vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus in Berlin einnimmt. [CH]



101
Tony Cragg
Gate, 2017.
Edelstahl
Schätzung:
€ 100.000
Ergebnis:
€ 200.000

(inklusive Aufgeld)