Auktion: 527 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 11.06.2022 in München Lot 366

 

366
Wladimir Baranoff-Rossiné
Péniches sur le Dniepr, 1907.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 37.500

(inklusive Aufgeld)
Péniches sur le Dniepr. 1907.
Öl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand mit gestempelter und signierter Authentifikation durch Pauline Baranoff-Rossiné, Ehefrau des Künstlers. Sowie mit weiteren, unleserlichen Stempeln, Siegel sowie handschriftlicher Bezeichnung in Rot. Verso auf dem Keilrahmen mit diversen handschriftlichen Nummerierungen sowie Ausstellungsetikett der Réunion des Musées Nationaux. 65 x 81,5 cm (25,5 x 32 in).

Wir danken Herrn Wladimir Baranoff-Rossiné, Enkel des Künstlers, für die freundliche wissenschaftliche Beratung.

PROVENIENZ: Atelier des Künstlers.
Eugène Baranoff-Rossiné, Paris (durch Erbschaft vom Vorgenannten).
Galerie Brusberg, Berlin (1983 vom Vorgenannten erworben).
Firmensammlung BEB Erdgas und Erdöl GmbH & Co. KG, Hannover (vom Vorgenannten erworben).

AUSSTELLUNG: Gruppe Stefanos, Stroganov Kunstschule, Moskau, 27.12.1907-15.1.1908, Nr. 171.
Vladimir Baranoff-Rossiné, Musée National d’Art Moderne, Paris, 12.12.1972-29.1.1973, Kat.-Nr. 3 (m. Abb.) (verso mit dem Etikett).
Wladimir Baranoff-Rossiné. Retrospektive, Galerie Brusberg, Berlin, 3.9.-29.10.1983, S. 8 (m. Abb.).

Wladimir Baranoff-Rossiné beginnt sein Studium zunächst in Odessa an der Kunstfachschule 1903-07, bevor er 1908 an die Kunstakademie nach Sankt Petersburg aufbricht. Bereits in Odessa entstehen Gemälde, in denen sein Interesse an der zentraleuropäischen Avantgarde, insbesondere der Pariser, sichtbar wird. Er beteiligt sich an Ausstellungen ukrainisch-russischer Künstlergruppen in Odessa, Kiew, Sankt Petersburg und Moskau, wo er 1907 bei der Gruppe „Stephanos“ unter anderem zusammen mit Natalia Gontscharova ausstellt. 1910 fällt er den Entschluss, nach Paris zu gehen, und schließt sich dort in der Künstlerkolonie La Ruche anderen bedeutenden Exil-Künstlern ukrainischer Herkunft wie Alexander Archipenko oder Sonia Delaunay-Terk an und präsentiert regelmäßig Werke im Pariser Salon d’automne sowie im Salon des Indépendants. Sein in der Ukraine entstandenes Frühwerk zeugt noch ganz von der Auseinandersetzung mit Impressionismus und Neoimpressionismus in der Aufteilung der Farbe in einzelne Tupfen und ihrer Zusammensetzung im Bild. Sein späteres Interesse am Zusammenhang zwischen Farbtönen und ihrer musikalischen Entsprechung mag in dieser frühen Beschäftigung mit der Aufteilung des Lichts in seine Spektralfarben bereits begründet liegen. Baranoff-Rossiné wächst in dem kleinen Ort Welyka Lepetycha bei Cherson auf, wo der Belarus, Russland und die Ukraine durchquerende Strom Dnjepr schließlich ins Schwarze Meer mündet. Kraftvoll und fast reliefartig widmet sich Baranoff-Rossiné hier den anlegenden Frachtkähnen, die in das transparente, helle Licht am Ufer eingebettet sind. [KT]



366
Wladimir Baranoff-Rossiné
Péniches sur le Dniepr, 1907.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 37.500

(inklusive Aufgeld)