Auktion: 514 / Evening Sale am 11.12.2020 in München button next Lot 216

 

216
Sonnenuntergang mit zwei Seglern, 1940.
Aquarell
Schätzung:
€ 120.000
Ergebnis:
€ 225.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Sonnenuntergang mit zwei Seglern. 1940er Jahre.
Aquarell.
Rechts unten signiert. Auf Japan. 34,8 x 46,8 cm (13,7 x 18,4 in), blattgroß.

• Im Moment verharrende Landschaftsdarstellung in einer glühenden Farbexplosion.
• Stark kontrastierende Farbfelder bestimmen die Dramatik der Bildaussage.
• Im Aquarell findet Nolde eine Technik, die seiner Auffassung vom Wesen der Malerei entspricht und das Erlebnis der Natur unmittelbar in Form und Farbe umsetzt
.

Mit einer Fotoexpertise von Prof. Dr. Manfred Reuther, damals Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, vom 24. Januar 2005.

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (seit mehreren Generationen in Familienbesitz).
Privatsammlung Norddeutschland (seit 2008).

"Gleich einem Märchen war die Heimat mir, das Elternheim im flachen Land, mein Land, darüberhin die tausende Lerchen jubelnd auf- und niederschwebend, mein Wunderland von Meer zu Meer."
Emil Nolde.

Im Grenzland zu Dänemark, im Land zwischen den Meeren, wird Emil als sechstes Kind der Familie Hansen 1867 geboren. Als junger Künstler legt er seinen Geburtsnamen ab und nennt sich nach dem kleinen Dörfchen Nolde, unweit von Seebüll, wo er geboren wurde. Dies zeigt seine tief empfundene Verbindung zu diesem Stückchen Erde, das ihm lebenslang unerschöpfliche Inspirationsquelle für ein mannigfaltiges Werk ist. Auch wenn Emil Nolde und seine Frau Ada gern und viel reisen, sie unternehmen unter anderem eine Südsee-Expedition 1913/14 und sie verbringen die Wintermonate lange Zeit in Berlin, so kehren sie immer wieder in die Heimat an der Nordseeküste zurück. In der Weite der Marsch findet das Ehepaar nach langer Suche ein Grundstück mit einem Bauernhaus in Seebüll, wo zwischen 1927 und 1937 nach Entwürfen des Künstlers ihr neues Wohnhaus entsteht. Heute beherbergt das Areal die Ada und Emil Nolde Stiftung. In den schwierigen Jahren ab 1937 und während des Kriegs ist Seebüll für Nolde Ort der Zuflucht und Entstehungsort eines Spätwerks, das der Technik des Aquarells huldigt. Ab 1904 findet Nolde zu seinem eigentlichen Ausdrucksmittel: der Farbe. Diese soll so wenig beeinflusst wie möglich schöpferisch und spontan zur Entfaltung kommen. "Ich wollte im Malen auch immer gern, das die Farben durch mich als Maler auf der Leinwand sich so folgerichtig auswirkten, wie die Natur selbst ihr Gebilde schafft..wie unter den Strahlen der Sonne die Blume sich entfaltet und blühen muß." (Emil Nolde, zit. nach: Ausst.-Kat. Emil Nolde. Aquarelle aus den Jahren 1894-1956, Kunstverein Hamburg, 11.2.-27.3.1967, o. S.) Im Aquarell findet Nolde eine Technik, die seiner Auffassung vom Wesen der Malerei entspricht und das Erlebnis der Natur unmittelbar in Form und Farbe umsetzt. Die Weite der Marschlandschaft, die Noldes Wohnsitz umgibt, wird Ziel seiner Erkundungen und bleibt in ihrer kargen Strenge, allein beflügelt durch wetterbedingte Ereignisse, ein sprödes Sujet, das Nolde mit der ihm eigenen Emphase ausdeutet. Das Ergebnis sind überbordende Farbwelten, wie sie der Künstler empfindet und in seiner unnachahmlichen Aquarelltechnik zu Papier bringt. Nolde gibt damit einer Landschaft, die bar jeglicher optischer Exzesse einfach flach und graugrün ist, eine noch nie gekannte Farbigkeit. Es sind die wechselhaften Lichtstimmungen eines weiten Himmels, der keine Begrenzung kennt, die Nolde einfängt, um sie zu einer Symbiose von gesehener Naturnähe und gewollter Abstraktion zu vereinen. Nicht Realität ist gefragt, sondern Empfindung von Realität. Die Dämmerstunden des Nordens vollbringen wahre Farborgien, die Nolde unter zeitlicher Bedrängnis ob der schnell wechselnden Lichtstimmungen meisterhaft auf das Papier zu bringen vermag. Die Spannung und Intensität des Augenblicks übersetzt er in Farbe und hält den Moment für die Ewigkeit fest. [SM]



216
Sonnenuntergang mit zwei Seglern, 1940.
Aquarell
Schätzung:
€ 120.000
Ergebnis:
€ 225.000

(inkl. Käuferaufgeld)

 


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