Auktion: 502 / Klassische Moderne II am 18.07.2020 in München Lot 326

 

326
Alexej von Jawlensky
Meditation N. 26, 1935.
Öl auf strukturiertem Papier, fest auf einen Un...
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 70.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Meditation N. 26. 1935.
Öl auf strukturiertem Papier, fest auf einen Unterlagekarton aufgelegt.
Jawlensky/Pieroni-Jawlensky 1700. Links unten monogrammiert und rechts unten datiert. Auf dem Unterlagekarton am Unterrand bezeichnet "VII 1935" und "N. 26". Verso bezeichnet "VII 1935", "I A" und "N 26". 17,7 x 12,6 cm (6,9 x 4,9 in). Unterlagekarton: 32,5 x 25,2 cm (12,8 x 9,9 in).

• Unter den kleinen Meditationen wichtige Arbeit, die der Künstler selbst mit "I A" (d. i. besondere Qualität) bewertete.
• Geschenk des Künstlers, seitdem in Familienbesitz.
• Ausgewogene Farbharmonie.
• Stark reduzierte Form des Antlitzes
.

PROVENIENZ: Privatsammlung Wiesbaden (1939 als Geschenk des Künstlers erhalten).
Privatsammlung Mecklenburg-Vorpommern (vom Vorgenannten durch Erbschaft).

AUSSTELLUNG: Alexej Jawlensky - Kunsthalle in Emden, Stiftung Henri Nannen, 3.12.1989-4.2.1990.
Museum am Ostwall, Dortmund (Dauerleihgabe 1992-2004).
Pommersches Landesmuseum, Greifswald (Dauerleihgabe 2004-2020).

LITERATUR: Clemens Weiler, Jawlensky Köpfe - Gesichte - Meditationen, Hanau 1970, Nr. 662.
"Ich sitze und arbeite, das sind meine schönsten Stunden, ich arbeite für mich, nur für mich und meinen Gott, die Ellenbogen schmerzen dabei sehr. Oft bin ich wie ohnmächtig vor Schmerz, aber meine Arbeit ist mein Gebet, aber ein leidenschaftliches, durch Farben gesprochenes Gebet."
Jawlensky an Galka Scheyer, 25. Juli 1936.

Die immer wieder beschworene Vergeistigung des Gegenständlichen, die uns in den Meditationen von Alexej von Jawlensky auf so besondere Weise berührt, prägt auch dieses Werk in der Fülle eines farblich einander bedingenden Pinselduktus. Alters- und krankheitsbedingt konzentriert sich Jawlensky in seinen späten Schaffensjahren auf wenige Sujets, die er in einer unerreichten Meisterschaft geistig zu durchdringen vermag. Vom Porträt kommend, über Abstraktionen des Gegenständlichen auf der Suche nach dem Wesentlichen des Ausdrucks, gelangt Jawlensky zu dieser reduzierten Form des Antlitzes. In immer neuer farblicher Interpretation pilgert er gleichsam einem Ziele zu, das in seiner Vorstellung die Vollendung der Vergeistigung des Gegenständlichen darstellt. Die Fülle der Arbeiten, die er in dieser formal begrenzten Komposition geschaffen hat, ist erstaunlich; zeugt sie doch von dem rastlosen Bemühen, sich dem zu nähern, was er als das Endgültige anstrebt. Alexej von Jawlensky hat in den Meditationen seine künstlerische Erfüllung gefunden. Die starke Struktur der einzelnen Pinselstriche bildet einen bewegten Rhythmus in dieser Meditation. [EH]



326
Alexej von Jawlensky
Meditation N. 26, 1935.
Öl auf strukturiertem Papier, fest auf einen Un...
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 70.000

(inkl. Käuferaufgeld)