Auktion: 489 / Evening Sale am 07.06.2019 in München Lot 152

 

152
Imi Knoebel
Rösli, 1991.
Acryl auf Holz
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 112.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Rösli. 1991.
Acryl auf Holz.
Verso signiert, datiert und auf einem Etikett typografisch betitelt, die einzelnen Kompartimente handschriftlich nummeriert von "17 A" bis "17 E". Unikat. 50 x 35,3 x 8,8 cm (19,6 x 13,8 x 3,4 in).

• Unikat aus der Werkserie der "Porträts".
• Vibrierende Farbkombination
.

PROVENIENZ: Galerie Bischofberger, Zürich (verso mit dem Galerieetikett).
Privatsammlung Schweiz (1991 vom Vorgenannten erworben).

Die Werkreihe der "Porträts", zu der auch unsere Arbeit gehört, entsteht von 1991 bis 1995. Seit Ende der 1980er Jahre konzentriert sich Imi Knoebel ganz auf die Wirkung der Farbe. Um sich nicht von formalen Fragen ablenken zu lassen, entscheidet er sich für ein gleichbleibendes Fünferschema innerhalb eines Rechtecks, das in den theoretischen Überlegungen des Künstlers einem menschlichen Porträt ähnelt. Zunächst erprobt Knoebel das entwickelte Schema in der umfangreichen Werkserie "Grace Kelly", an die sich die "Porträts" anschließen. In einem kleineren Format, aber erheblich erweitertem Farbenspektrum mit immer neu angemischten, differenzierten Farbtönen entstehen verschieden benannte Porträts wie das unsere. Die fünf Teile jedes Bildes sind nicht nur farblich voneinander abgesetzt, sie werden auch durch Fugen akzentuiert, um so den Eigenwert der einzelnen Farbfelder zu steigern. Die en face gesehene Fläche lässt noch schwach an die schematisierten Gesichtszüge eines menschlichen Antlitzes denken. Dabei geht es weniger um die Abbildung realer Personen, sondern vielmehr um die übergeordnete Idee der Porträtmalerei. Die immer andere Farbwahl und ihr spezifisches Zusammenspiel ersetzen die Individualität des Gesichts: "[..] der ganze Bildleib mit den kräftigen unbemalten Seitenteilen aus Holz atmet und verleiht so dem Gemälde die nötige Dichte, Wärme und Körperlichkeit, die mit dem Körper des Betrachters eine sinnliche Beziehung aufnimmt. Das Zusammenspiel der planen, aus fünf monochromen Farbfeldern zusammengesetzten Oberfläche und dem dreidimensionalen Bildkörper aus Holz suggeriert ein Doppelleben des Bildes als Gesicht und architektonische Fassade." (Hubertus Gaßner, Vierfelderwirtschaft – schwarz-weiß und farbig, in: Imi Knoebel, Retrospektive 1968–1996, Haus der Kunst, München 23.8.-20.10.1996, Hrsg. M. Bloem/H. Gaßner, Ostfildern-Stuttgart 1996, S. 57ff.). [FS]



152
Imi Knoebel
Rösli, 1991.
Acryl auf Holz
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 112.500

(inkl. Käuferaufgeld)