Auktion: 433 / Kunst nach 1945 I am 11.06.2016 in München Lot 952

 

952
Jan Schoonhoven
R 70-41, 1970.
Relief
Schätzung:
€ 60.000
Ergebnis:
€ 193.750

(inkl. Käuferaufgeld)
R 70-41. 1970.
Relief. Pappe, Papier und Latexfarbe auf Holz.
Verso signiert, datiert und betitelt. 48 x 33 cm (18,8 x 12,9 x 4 in).

Charakteristische Arbeit der "Nul"-Ikone aus der Sammlung eines weltberühmten Kunsthistorikers.

PROVENIENZ: Privatsammlung Max Imdahl.
Privatsammlung Süddeutschland.



Unser Relief ist eine charakteristische Arbeit aus der bedeutendsten Werkgruppe des großen niederländischen "Nul"- und "ZERO"-Künstlers Schoonhoven: eine weiß getünchte Fläche, gerastert mit 150 rechteckigen, durch fortlaufende Stege getrennten Raumvertiefungen. In der fotografischen Reproduktion wird kaum ersichtlich, welches ungeheure Potenzial in dieser Schöpfung steckt: Veränderlich durch den Einfallswinkel und die Stärke des Lichtes, wird das Relief zum Träger spannungsvollster Schattenspiele. Die so puristische wie ästhetische Arbeit bleibt dabei betont objektiv. Schon der Titel, in der für Schoonhoven typischen Weise gebildet, verneint jegliche Assoziation mit der Dingwelt.
Vor Schoonhovens "R 70-41" wird erfahrbar, was der revolutionäre Kunsthistoriker Max Imdahl (1925-1988) das "sehende Sehen" nennt: Sehen als ästhetische Grunderfahrung, frei vomWiedererkennen eines Gegenstandes. Es nimmt nicht Wunder, dass aus Imdahls Feder einer der wegweisenden Texte über Schoonhovens Kunst stammt (Jan J. Schoonhoven. R 74-8, 1974 (1979), in: Erläuterungen zur Modernen Kunst, Bochum 1990, S. 226-230).
Unser Werk "R 70-41" kommt aus der Privatsammlung dieses weltberühmten Kunsthistorikers.



952
Jan Schoonhoven
R 70-41, 1970.
Relief
Schätzung:
€ 60.000
Ergebnis:
€ 193.750

(inkl. Käuferaufgeld)