Auktion: 433 / Kunst nach 1945 I am 11.06.2016 in München Lot 936

 

936
Herbert Zangs
Ohne Titel, 1976.
Collage
Schätzung:
€ 12.000
Ergebnis:
€ 12.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. 1976.
Collage. Dispersionsfarbe und Packpapier auf Karton. In Objektrahmen.
Links unten signiert und datiert. 136 x 98 cm (53,5 x 38,5 in). Objektrahmen: 165 x 125 x 4,8 cm (64,9 x 49,2 x 1,8 in).
[EL].

Mit einer Foto-Expertise von Frau Emmy de Martelaere, Paris, vom 28. Oktober 2015. Das Werk ist unter der Nummer 2106 im Archiv Herbert Zangs registriert.

PROVENIENZ: Privatsammlung Rheinland.

Ab 1952 entstehen die berühmten "Verweißungen" des deutschen Informel-Künstlers Herbert Zangs. Die "Verweißungen" sind Collagen und Montagen aus Abfallmaterialien unterschiedlichster Herkunft, übermalt und vereinheitlicht durch die Übermalung mit weißer Farbe. Die Struktur des Materials und sein Arrangement werden auf diese Weise mit einer neuen Identität versehen, die weiße Farbe fungiert als Deckmantel der Geschichte. Die zu geometrischen Formen drapierten Collagen sind Reminiszenzen an eine rationale Ordnung, die in ihrer Unregelmäßigkeit jedoch gestört erscheint. Hierin fügt sich das Wechselspiel zwischen positiven und negativen Formen, die ein zeichenhaftes Spiel zwischen Licht und Schatten generieren. Mit seinen "Verweißungen" nimmt Zangs viele Tendenzen der, vor allem in der zweiten Hälfte der 50er Jahre einsetzenden Bewegungen experimenteller Kunstrichtungen vorweg, so die ZERO-Gruppe oder die Nouveaux Realistes. Ende der 60er Jahre widmet sich Zangs verschiedenen Bildserien in Farbe, darunter die Serie der "Rechenzeichen-Collagen" und der "Scheibenwischer-Bilder". In den 70er Jahren, befeuert durch Wiederentdeckung der "Verweißungen" durch den befreundeten Künstler Adolf Luther, wendet sich Zangs abermals seinem grundlegenden Werkkomplex zu.



936
Herbert Zangs
Ohne Titel, 1976.
Collage
Schätzung:
€ 12.000
Ergebnis:
€ 12.500

(inkl. Käuferaufgeld)