Auktion: 428 / Klassische Moderne am 03./05.12.2015 in München Lot 276

 

276
Alfons Walde
Auracher Kirchl, Um 1930.
Öl
Schätzung:
€ 100.000
Ergebnis:
€ 400.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Auracher Kirchl. Um 1930.
Öl auf Karton.
Links unten signiert. 60 x 42 cm (23,6 x 16,5 in).

Mit einer schriftlichen Expertise von Herrn Peter Konzert, Innsbruck, vom Oktober 2015.

PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg (wohl seit den 1950er Jahren; seither in Familienbesitz).

LITERATUR: Alfons Walde 1891-1958, Auktionshaus Wolfdietrich Hassfurther, Auktion 24. November 1988, verschoben auf den 6. Dezember 1988, Kat.-Nr. 4, mit Farbabb. Tafel 1.

Alfons Waldes erste Ausstellung nach dem Weltkrieg findet 1921 im Salon Unterberger in Innsbruck statt und lässt ihn in der Presse größere Resonanz erfahren. Den Anschluss an seine ursprüngliche Landschaftsauffassung markiert das Jahr 1923, in dem die erste Fassung des „Auracher Kirchls“, das zu einem seiner beliebtesten Motive werden sollte, entsteht. Das Gemälde zeigt von oben den Blick auf das Dorf Aurach mit der charakteristischen Zwiebelturmkirche und Frauen beim Kirchgang im Vordergrund. Walde gelangt in dieser Darstellung zum ersten Mal nach 1918 wieder zu einer intensiven Farbigkeit, die von kräftigen Licht-Schatten-Effekten geprägt ist. Er schildert trefflich eine heitere, sonnige Winterlandschaft, die durch die starken Kontraste der Schneeflächen und Schattenpartien zu den farbigen Gewändern der Frauen belebt wird. Meisterlich ist auch die Anlage der Gesamtkomposition, die durch die Staffelung von Dreiecksformen, Diagonalen und runden Formen eine stark räumliche Wirkung entwickelt. Waldes Leistung liegt hier in einer völlig neuen und eigenständigen Interpretation des Winterbildes.



276
Alfons Walde
Auracher Kirchl, Um 1930.
Öl
Schätzung:
€ 100.000
Ergebnis:
€ 400.000

(inkl. Käuferaufgeld)