Auktion: 428 / Klassische Moderne am 03./05.12.2015 in München Lot 248

 

248
Christian Rohlfs
Dahlien, 1925.
Wassertempera
Schätzung:
€ 30.000
Ergebnis:
€ 75.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Dahlien. 1925.
Wassertempera.
Nicht bei Vogt. Rechts unten monogrammiert und datiert. Auf festem Aquarellpapier. 70,3 x 50,9 cm (27,6 x 20 in), blattgroß.

Mit einer schriftlichen Echtheitsbestätigung des Christian Rohlfs Archivs am Osthaus Museum Hagen vom Oktober 2015. Die Arbeit wird unter der Nummer CRA 120/15 in das Christian Rohlfs Archiv aufgenommen.

PROVENIENZ: Privatsammlung Deutschland.

In der deutschen Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind es Rohlfs und Nolde, die der Blumendarstellung einen besonderen Platz in ihrem Werk einräumen. Während Nolde die Blume als Trägerin der reinen Farbe sieht, interessiert sich Rohlfs mehr für den komplexen Zusammenhang von Schönheit und Vergänglichkeit. Er kann mit seinen Blumendarstellungen ein für ihn einmaliges Terrain erobern, das, auf Tradition fußend, weit in die Moderne wirkt. Wie Nolde, der im Malen auf nassem Japanpapier die Farbwirkung zu intensivieren sucht, entwickelt auch Rohlfs ein spezielles Verfahren für sich, indem er einmal aufgetragene opake Temperafarben nachträglich auswischt und ihnen so die Schwere nimmt. Seine so genannten Wassertemperablätter sind ein singuläres Ereignis in der Kunst der Klassischen Moderne. Als ein besonders herausragendes Beispiel dieser Technik darf unser Blatt angesehen werden. Der Künstler hat hier die nachträglichen Auswaschungen nur sparsam, doch damit umso wirkungsvoller angewandt. Wohl auch in Ahnung ihrer Vergänglichkeit, leuchten vor einem dunklen Hintergrund die roten Blüten intensiv auf. Den Blumendarstellungen von Rohlfs ist alles Gefällige fremd. Sie wirken aus sich: kraftvoll, doch auch majestätisch fragil.



248
Christian Rohlfs
Dahlien, 1925.
Wassertempera
Schätzung:
€ 30.000
Ergebnis:
€ 75.000

(inkl. Käuferaufgeld)