Auktion: 428 / Klassische Moderne am 03./05.12.2015 in München Lot 217

 

217
Gabriele Münter
Helles Stillleben, 1910.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 140.000
Ergebnis:
€ 175.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Helles Stillleben. 1910.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert "12.VI.10" (in die nasse Malschicht geritzt). Verso auf einem kleinen Aufkleber mit der teils gestempelten, teils handschriftlichen Nachlaß-Nummer: "S 130". 60 x 45,5 cm (23,6 x 17,9 in).

Kompositionell reizvolles Stillleben aus der wichtigsten Schaffensperiode Münters, welches sich durch die leuchtend-helle Farbigkeit und die zentrale "Bild im Bild"-Thematik auszeichnet.
Mit einer schriftlichen Bestätigung der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 4.11.2015. Die Arbeit wird in das Werkverzeichnis der Gemälde von Gabriele Münter aufgenommen.

PROVENIENZ: Marlborough Fine Art, London.
Galerie Hutton-Hutschnecker, New York.
Kunsthandlung Franz Resch, Gauting.
Sammlung Hildegard Auer, Oberpfalz (um 1970 vom Vorgenannten erworben).

AUSSTELLUNG: Gabriele Münter. 1908 - 1933, Wanderausstellung, Bremen/Bochum 1933; Jena/Eisenanch 1934; Altenburg/Stuttgart 1935. Kat. Nr. 13 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Der Blaue Reiter. München und die Kunst des 20. Jahrhunderts 1908- 1914, Haus der Kunst München 1949, Nr. 265; Kunsthalle Basel 1950, Nr. 44. Kunsthalle Basel, Basel 1950, Nr. 44 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett)
Gabriele Münter, Oil Paintings 1903-1937, Marlborough Fine Art Ltd., London September-Oktober 1960. Kat. Nr. 22 (auf dem Keilrahmen mit dem fragmentarischen Etikett).
Gabriele Münter. Werke aus fünf Jahrzehnten, Wanderausstellung 1950-1953, Stationen u.a. Braunschweig / Witten / München Nr. 17 (Kat. München) bzw. Nr. 14 (Kat. Braunschweig).
Gabriele Münter - Paula Modersohn Becker, Ausst. in der Kestnergesellschaft Hannover, Hannover 1951, Nr. 81.
Gabriel Münter, Murnau to Stockholm (1908-1917), Leonard Hutton Galleries, New York, 22. November - 30. Dezember 1961, Kat. Nr. 20 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Gabriele Münter, 1877 to 1962. Fifty years of her art. Paintings, 1906-1956. March-April 1966 ; Leonard Hutton Galleries, New York 1966, Nr. 30.
Gabriele Münter, Kunstverein Hamburg, 9. April - 29. Mai 1988 / Hessisches Landesmuseum Darmstadt, 29. Juni - 21. August 1988 / Sammlung Eisenmann, Aichtal-Aich, 3. - 25. September 1988, Kat. Nr. 33 mit Farbabb. Tafel XXIII.

In den letzten Jahren vor dem ersten Weltkrieg entwickelt Gabriele Münter auch unter dem Einfluss von Wassily Kandinsky ihren eigenen Stil der Vereinfachung der Formen, die zeichnerisch durch eine schwarze Umrisslinie gefestigt, ein gewisses Eigenleben entwickeln. Gabriel Münter verliert jedoch darüber nicht den Blick auf das Ganze der Komposition, das besonders in den Stillleben dieser Zeit eine wichtige Rolle spielt. So ist auch im vorliegenden Sujet, der Bildaufbau klar definiert. Der Parallelität der beiden Vasen mit Blumen ist als einziges dynamisches Element die leichte Schrägung der Tischkante entgegengesetzt. Die helle Palette, die dem Stilleben seinen Namen gegeben hat, ist hier bewusst eingesetzt und steht damit im Gegensatz zu den vorwiegend dunklen Stillleben, die Münter in dieser Zeit bevorzugt malte. Das häusliche Umfeld, das Gabriele Münter wichtig war, wird von ihr in ständig neuer Interpretation gesehen. Stilleben, wie das vorliegende, lassen sich als Vorläufer Münters späterer Arbeiten interpretieren, wenn die Malerin sich alters und zeitbedingt künstlerisch gezielt mit ihrem häuslichen Umfeld auseinandersetzt



217
Gabriele Münter
Helles Stillleben, 1910.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 140.000
Ergebnis:
€ 175.000

(inkl. Käuferaufgeld)