Auktion: 424 / Klassische Moderne am 11./13.06.2015 in München Lot 220

 

220
Hermann Max Pechstein
Die Maskenfrau, 1910.
Ölkreide
Schätzung:
€ 20.000
Ergebnis:
€ 27.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Die Maskenfrau. 1910.
Farbige Ölkreidezeichnung über Bleistift.
Rechts oben signiert und datiert. Auf chamoisfarbenem Zeichenpapier, Oberkante mit Perforierung. 20 x 16,5 cm (7,8 x 6,4 in). [KD].
Wir danken Herrn Alexander Pechstein für die wissenschaftliche Beratung.
Lockere, farbenfrohe Zeichnung von großer Expressivität.

PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

Trotz aller Entbehrungen, die Pechstein wie seine Malerkollegen in Berlin aufgrund ihrer schlechten wirtschaftlichen Situation hatten, waren Künstlerfeste und Maskenbälle angesagt. Die lockere Zeichnung in ihrer eher flüchtigen Kolorierung dürfte in der Eile, in der sie geschaffen wurde, ein Zeugnis dieser Maskenbälle sein. Die junge Charlotte Kaprolat, die Max Pechstein im Folgejahr heiratet, könnte auch für diese Zeichnung Modell gestanden haben. Pechstein, der sie mehrfach porträtierte, hat sie fast immer älter gesehen als sie eigentlich war, wie auch in dieser Farbkreidezeichnung sich eher eine reifere Frau hinter der Maske verbirgt. Die lockere Strichführung und die schnell hinzugefügten Farbkreidestriche lassen auf eine spontane Arbeit schließen, die Max Pechstein in einem Zustand momentaner Begeisterung für die Maskerade geschaffen hat.



220
Hermann Max Pechstein
Die Maskenfrau, 1910.
Ölkreide
Schätzung:
€ 20.000
Ergebnis:
€ 27.500

(inkl. Käuferaufgeld)