Auktion: 342 / Modern Art / Seitenwege am 03.12.2008 in München Lot 236

 
Edward Cucuel - Herbstzauber


236
Edward Cucuel
Herbstzauber, 1912.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 60.000
Ergebnis:
€ 75.640

(inkl. Käuferaufgeld)

Herbstzauber. Um 1912.
Öl auf Leinwand.
Links unten signiert. Verso nochmals signiert sowie auf dem Keilrahmen signiert und betitelt. 100 : 90 cm (39,3 : 35,4 in). Edward Cucuel wird als Sohn eines Zeitungsverlegers in San Francisco geboren. Mit 14 Jahren bereits besucht er die Kunstakademie seiner Heimatstadt. Als Cucuel mit 17 Jahren nach Paris geschickt wird, tritt er dort in die Académie Julian und die Académie Colarossi ein. Dann wechselt er an die Académie des Beaux Arts zu Jean Léon Gérôme. 1896 kehrt Cucuel nach Amerika zurück und lässt sich in New York nieder. Nach einem halben Jahr, in dem Cucuel wieder als Zeitungsillustrator arbeitet, geht er wieder nach Paris zurück, um sich der freien Kunst zu widmen. Zwei Jahre verbringt er dort, dann bereist er Frankreich und Italien, um die Alten Meister zu studieren. Zurück in Deutschland zieht es Cucuel nach Berlin, wo er hauptsächlich als Illustrator arbeitet. 1907 übersiedelt er nach München, die Stadt, die für lange Zeit seine Heimat werden soll. Dort schließt sich Cucuel der Künstlergruppe "Scholle" an.

Entstanden zu Beginn seiner malerischen Tätigkeit und ganz unter dem Einfluss von Leo Putz, seinem Malerfeund und Kollegen, bietet der "Herbstzauber" bereits alles, was Cucuel in der Folge als Maler der schönen Frauen berühmt macht. Das sorgsam gewählte Sujet in seiner üppigen Inszenierung wird von einer wohlausgewogenen Komposition getragen. Das Kolorit ist dem von Leo Putz ähnlich verhalten und doch leuchtend in seiner Frische. In seiner Gesamtheit wirkt die Komposition ausgeglichen und homogen, ohne an pikantem Reiz einzubüßen. Cucuel erobert sich gleich zu Beginn seiner malerischen Karriere ein festes Terrain, das er mit immer neuen Kompositionen gleichen und ähnlichen Inhalts lange besetzt hält und das entgegen dem Zeitgeist mit einer treuen Anhängerschaft rechnen kann.

Sein malerisches Œuvre erinnert farblich aber auch motivisch stark an die französischen Impressionisten. Von 1914 bis 1918 ist Cucuel in Holzhausen am Ammersee ansässig, später richtet er sich Ateliers in München und Starnberg ein. Hier verbringt er ab 1928 die Sommer, während er sich in den Wintermonaten bis 1934 regelmäßig in New York aufhält. Wegen des beginnenden Krieges verlässt Cucuel im Jahr 1939 Deutschland endgültig. Er lässt sich in der kalifornischen Stadt Pasadena nieder, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1954 zurückgezogen lebt. [KD]
EXPERTISE: Mit einer Echtheitsbestätigung von Herrn Helmut Krause, Mörfelden-Walldorf, vom 10. Oktober 2008. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen
PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen.

Wiederholung im Gegensinn des Gemäldes "Herbstblätter"
In guter Erhaltung.




236
Edward Cucuel
Herbstzauber, 1912.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 60.000
Ergebnis:
€ 75.640

(inkl. Käuferaufgeld)