Auktion: 600 / Evening Sale am 05.12.2025 in München button next Lot 62

 

62
Josef Albers
Homage to the Square: Tenacious, 1969.
Öl auf Hartfaserplatte
Schätzpreis: € 300.000 - 400.000
+
Josef Albers
1888 - 1976

Homage to the Square: Tenacious. 1969.
Öl auf Hartfaserplatte.
Rechts unten monogrammiert und datiert. Verso signiert, datiert und betitelt "Study for Homage to the Square: Tenacious" sowie mit den Maßangaben und Ausführungen zu Farbigkeit der Komposition bezeichnet. 60,6 x 60,6 cm (23,8 x 23,8 in).
In Original-Künstlerleiste . [JS].

• Aus der Serie "Homage to the Square", die international zu den wichtigsten Positionen der abstrakten Malerei zählt.
• "Homage to the Square: Tenacious": Fein nuancierte Komposition in glühendem Sonnengelb.
• 1988 Teil der großen Albers-Retrospektive im Solomon R. Guggenheim Museum, New York.
• Beste Provenienz: aus der renommierten Post-War-Sammlung Lee V. Eastman, New York, Freund und Förderer des Künstlers.
• Weitere Gemälde der Serie befinden sich u. a. im Museum of Modern Art, New York, dem Solomon R. Guggenheim Museum, New York, sowie der Tate Modern, London
.

Das Gemälde ist im Archiv der Josef und Anni Albers Foundation, Bethany, Connecticut, unter der Nummer JAAF 1969.1.30 registriert. Das Werk wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.

PROVENIENZ: Sammlung Lee V. Eastman, New York (bis 1991, direkt vom Künstler erworben).
Lee V. Eastman Trust, New York (bis 2006, verso m. d. Etikett).
Privatsammlung USA (2006 vom Vorgenannten erworben, Christie's, New York).

AUSSTELLUNG: Josef Albers. A Retrospective, Solomon R. Guggenheim Museum, New York, 23.3.-29.5.1988; Staatliche Kunsthalle, Baden-Baden, 12.6.-24.7.1988; Bauhaus -Archiv, Berlin, 10.8.-2.10.1988, S. 268, Kat.-Nr. 225 (m. Abb., verso m. d. Ausstellungsetiketten).

LITERATUR: Christie's, New York, 1659. Auktion, Post War and Contemporary, 10.5.2006, Los 177 (m. Abb.).
"In visual perception a color is almost never seen as it really is – as it physically is. This fact makes color the most relative medium in art."
Josef Albers, Interaction of Color, Einleitung, Yale University Press 1963.

Aufrufzeit: 05.12.2025 - ca. 19.02 h +/- 20 Min.

The interaction of colour – Josef Albers' "Homage to the Square": Kaum zu unterschätzen ist die Bedeutung von Josef Albers' radikal reduzierter Formsprache für die abstrakte Nachkriegskunst. In den 1920er und 1930er Jahren lehrt Albers gemeinsam mit Wassily Kandinsky am Bauhaus in Weimar und anschließend in Dessau, bis die heute weltberühmte Kunst- und Architekturschule schließlich 1933 unter dem Druck der nationalsozialistischen Machthaber schließen muss. Kandinsky, dessen abstrakte Malerei von den Nationalsozialisten als "entartet" diffamiert wird, verlässt Deutschland und geht nach Paris, wo er 1944 verstirbt. Albers, damals erst Mitte vierzig, flieht gemeinsam mit seiner Frau Anni nach Amerika und nimmt auf Empfehlung einen Lehrauftrag am neu gegründeten Black Mountain College in North Carolina an, das heute als eine der wegweisenden Kunstschulen für abstrakte Malerei gilt. Bis 1949 unterrichtet Albers am Black Mountain College, wo mit Robert Rauschenberg, Donald Judd, Kenneth Noland u. a. einige der später wichtigsten Protagonisten der amerikanischen Nachkriegsmoderne zu seinen Schülern zählen. Bereits 1935 reist er zum ersten Mal nach Mexiko und findet in den Folgejahren unter dem Eindruck der geometrischen Strukturen der präkolumbianischen Architektur, die Albers und seine Frau Anni in vielen Schwarz-Weiß-Fotografien festgehalten haben, in den Folgejahren zunehmend zu seiner charakteristischen, stark reduzierten Formensprache. 1950 kommt es dann schließlich zum alles entscheidenden Wendepunkt: Albers beginnt seine berühmte letzte Werkserie "Homage to the Square", die heute als seine wichtigste gilt. Albers erreicht in diesen Werken, die er "Studys for Homage to the square" betitelt, um ihren hinsichtlich der erprobten Farbwirkung besonderen experimentellen Charakter zu beschreiben, eine maximale Konzentration der Mittel und Ausdruckskraft. Heute gelten die Arbeiten dieser wichtigen Werkreihe als eine der bedeutendsten Positionen der abstrakten Malerei und sind Teil der renommiertesten internationalen Museumssammlungen, so u. a. des Museum of Modern Art, des Guggenheim Museum, New York, sowie der Tate Modern, London.
Stets auf quadratischem Malgrund beginnt Albers sein minimalistisches Konzept aus drei oder vier ineinandergeschobenen Quadraten gestaffelter Größe, die er nicht nur formal, sondern auch hinsichtlich ihrer individuellen, fein abgestimmten Farbigkeit zueinander in spannungsvolle Beziehung bringt. Immer setzt Albers die Farben – wie auch in der vorliegenden, sonnengelb glühenden Komposition, welche den stimmungsvollen Untertitel "Tenacious" (= hartnäckig) trägt – in faszinierender Perfektion ungemischt und direkt aus der Tube mit kleinen Spachteln auf den Malgrund. Durch die individuelle Beziehung der Farben zueinander, ihre spezifische Stimmung und Farbkraft, lässt Albers fesselnde farbige Interaktionen entstehen: "In visual perception a color is almost never seen as it really is – as it physically is. This fact makes color the most relative medium in art." (Josef Albers, in: Interaction of Color, Einleitung, Yale University Press 1963) Groß und bedeutend ist deshalb der Einfluss, der gerade von dieser herausragenden letzten Werkreihe auf die amerikanische Kunst der Minimal Art, des Hard Edge und des Color Field Painting eines Donald Judd, Kenneth Noland oder Frank Stella ausgegangen ist. Die vorliegende, fein nuancierte Komposition "Study for Homage to the Square: Tenacious" wird direkt vom Künstler in die wichtige New Yorker Sammlung von Lee Eastman mit Werken von Albers, de Kooning und Giacometti veräußert und aus dieser bereits 1988 für die große Albers-Retrospektive im Guggenheim Museum, New York, anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers ausgewählt. [JS]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Josef Albers "Homage to the Square: Tenacious"
Dieses Objekt wird regelbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung der Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 1.000.000 Euro: hieraus Aufgeld 29 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 1.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 23 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 1.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 7 % erhoben.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.

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