Auktion: 590 / Evening Sale am 06.06.2025 in München button next Lot 125000232

 

125000232
Emil Nolde
Junges Paar, 1920.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 200.000 - 300.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Junges Paar. 1920.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 50,5 x 60,5 cm (19,8 x 23,8 in).


• Expressionismus pur: intensive Farbkontraste, losgelöster Bildausschnitt, überzeichnete Formensprache und erotische Ausdruckskraft.
• Eines der seltenen sinnlichen Paarbildnisse aus Noldes bester Schaffenszeit.
• Motivisch verwandt mit "Tolles Weib" von 1919, Nolde Stiftung, Seebüll.
• Bereits 1925 und 1928 ausgestellt sowie 1957 in der ersten großen Gedächtnisausstellung, ein Jahr nach dem Tod Emil Noldes.
• Im Entstehungsjahr 1920 widmet Ludwig Justi dem Künstler in der Nationalgalerie, Berlin, einen eigenen Ausstellungsraum
.

Die Arbeit ist in der Handliste des Künstlers aus dem Jahr 1930 mit der Angabe "1920 Junges Paar" verzeichnet.

PROVENIENZ: Sammlung Georg und Margarethe Mecklenburg, Chemnitz (1925 bis ca. 1940/41).
Edgar Horstmann, Hamburg.
Galerie Grosshennig, Düsseldorf (1957).
Sammlung Kurt Forberg, Düsseldorf.
Sammlung Udo und Mania Bey, Sorengo/Schweiz (1967).
Privatsammlung (durch Schenkung vom Vorgenannten; 2017 gütliche Einigung des Vorgenannten mit den Erben nach Margarethe Mecklenburg 2017).

Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. Das Angebot erfolgt in freundlichem Einvernehmen mit den Erben nach Margarethe Mecklenburg auf Grundlage einer fairen und gerechten Lösung.

AUSSTELLUNG: Neue Kunst Fides, Dresden, Feb.-März 1925, Nr. 2 (m. Abb.).
Ausstellung aus Privatbesitz, Städtisches Museum, Chemnitz, 1928, Nr. 119 (m. Abb.).
Emil Nolde, Kestner Gesellschaft, Hannover, Okt.-Nov. 1948, Nr. 14.
Expressionisme, van Gogh tot Picasso, Stedelijk Museum, Amsterdam, 1949, Nr. 114.
Emil Nolde - Gedächtnisausstellung (Memorial Exhibition), Kunstverein Hamburg, 27.4.-16.6.1957; Museum Folkwang, Essen, 29.6.-1.9.1957; Haus der Kunst, München, 24.9.-1.12.1957, Nr. 121 (hier fälschlicherweise auf 1918 datiert, m. Abb.).

LITERATUR: Martin Urban, Emil Nolde. Werkverzeichnis der Gemälde, Bd. II (1915-1951), München 1990, WVZ-Nr. 925 (m. Abb.).
- -
Briefe von Emil Nolde an Rudolf Probst, 19.2. und 3.4.1925 (Kopien im Archiv der Nolde Stiftung, Seebüll).
Besprechung der Nolde-Ausstellung bei Fides, 1925, in: Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers, 17.1925, Heft 5, S. 267.
Paul Ferdinand Schmidt, Emil Nolde, Junge Kunst, Bd. 53, Leipzig/Berlin 1929, Abb. 28.
Stefan Koldehoff, Die Bilder sind unter uns. Das Geschäft mit der NS-Raubkunst und der Fall Gurlitt, Berlin 2009, S. 70f.

Zur Provenienz
Noldes eindringliches Gemälde kommt aus der bekannten Kunstsammlung von Georg Mecklenburg (1869–1932). Der Chemnitzer Industrielle, Inhaber der Färberei "Kunath & Mecklenburg", ist eine engagierte Persönlichkeit, unter anderem als Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Chemnitz und Vorstandsmitglied im "Zentralverein der deutschen Juden" aktiv. Nicht zuletzt ist er ambitionierter Sammler progressiver Kunst. Georg Mecklenburg trägt, zunächst gemeinsam mit seiner früh verstorbenen ersten Ehefrau Lucie, eine bedeutende Kollektion zusammen. Neben Noldes Gemälde eines jungen Paares finden sich hier bald Kunstwerke etwa von Georg Kolbe, Erich Heckel, Carl Hofer, Max Pechstein und Max Liebermann.

1928 verliehen die Eheleute Mecklenburg Teile ihrer Sammlung für die "Ausstellung aus Privatbesitz" der Kunsthütte Chemnitz. Auch unser Werk gehört dazu und wird im Ausstellungskatalog sogar abgebildet.

Im Februar 1932 nimmt sich Georg Mecklenburg das Leben. Die große Kunstsammlung erbt die zweite Ehefrau, Margarethe Mecklenburg geb. Pulvermacher. Margarethe gehört zu den verfolgten des NS-Regimes. In der Pogromnacht im November 1938 werden Kunstwerke aus der Wohnung der Familie in Oberlungwitz geplündert, ab 1939 muss Margarethe die verbliebenen Werke verkaufen, um ihren Lebensunterhalt sichern zu können.

Auch unser Nolde-Gemälde wird aus Gründen der NS-Verfolgung veräußert. Es gelangt in den Besitz von Edgar Horstmann in Hamburg, und später auch in die wichtige Sammlung von Udo und Mania Bey (Hamburg /Sorgeno). Hier findet es neben anderen bedeutenden Werken der Moderne wie Noldes "Meer D" (vgl. Ketterer Kunst, Auktion 535, 9.12.2022, Los 44) seinen Platz.

Heute kann Emil Noldes "Junges Paar", ein Werk mit bewegter Historie, frei von Restitutionsansprüchen angeboten werden.



125000232
Emil Nolde
Junges Paar, 1920.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 200.000 - 300.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.

 


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