Auktion: 590 / Evening Sale am 06.06.2025 in München button next Lot 125000223

 

125000223
Conrad Felixmüller
Bildnis der Mutter, 1915.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 120.000 - 150.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Bildnis der Mutter. 1915.
Öl auf Leinwand.
Unten mittig signiert "Felix-Müller" und datiert. Auf dem Keilrahmen wohl von fremder Hand datiert, betitelt und mit der Werkverzeichnisnummer bezeichnet sowie verso auf der Leinwand. 70,5 x 55,5 cm (27,7 x 21,8 in). [JS].

• Felixmüller – Shootingstar der Dresdner und Berliner Avantgarde der späten 1910er Jahre.
• 1915 findet der junge Künstler in seinem "Bildnis der Mutter" und im "Selbstbildnis" geradezu schlagartig zu seinem reifen, scharfkantigen Stil.
• In Farbigkeit und Komposition außergewöhnlich starkes avantgardistisches Porträt von musealer Qualität.
• Bereits ein Jahr nach Entstehung wird diese Arbeit in der bedeutenden Berliner Galerie "Der Sturm" gezeigt.
• Kubistisch zergliedert und in extremer Pose festgehalten, bleibt fortan der Mensch Felixmüllers zentrales Motiv.
• Umfangreiche, internationale Ausstellungshistorie
.

PROVENIENZ: Titus Felixmüller, Hamburg (Sohn des Künsters, bis nach 1992).
Privatsammlung Deutschland (bis 2018: Grisebach, 29.11.2018).
Privatsammlung Baden-Württemberg (seit 2018).
Privatsammlung Hessen (2019 vom Vorgenannten durch Erbschaft erhalten).

AUSSTELLUNG: 42. Ausstellung, Galerie "Der Sturm", Berlin 1916, Kat.-Nr. 32 (verso mit dem fragmentarischen Etikett).
Der Sturm - Herwarth Walden und die Europäische Avantgarde Berlin 1912-1932, Schloss Charlottenburg, Orangerie, Berlin 1961, Kat.-Nr. 112.
Conrad Felixmüller. Das frühe Werk, Galerie Nierendorf, Berlin 1965, Kat.-Nr. 16.
Conrad Felixmüller. Bilder der 20er Jahre, Kunstverein Braunschweig, Haus Salve Hospes, Braunschweig 1066, Kat. o. Nr.
Conrad Felixmüller. Gemälde - Zeichnungen - Graphik, Galerie Wolfgang Ketterer, München, 1966, Kat.-Nr. 2 (m. SW-Abb. S. 2).
Conrad Felixmüller. Gemälde und Graphik, Städtisches Museum, Wiesbaden, 1966, Kat.-Nr. 1.
Conrad Felixmüller. Malerei von 1913-1973, Ehemalige Nationalgalerie (Jebensstraße), Berlin, 1973, Kat.-Nr. 6 (m. SW-Abb.).
Conrad Felixmüller. Gemälde - Aquarelle -Zeichnungen - Druckgraphik, Staatliche Kunstsammungen, Dresden, Albertinum / Kunsthalle Rostock / Staatliche Museen zu Berlin (Ost), Nationalgalerie, Berlin, 1975/76, Kat.-Nr. 8 (Farbtafel 2).
Conrad Felixmüller 1897-1977, Museum am Ostwall, Dortmund / Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden / Saarland Museum Saarbrücken, 1978/79, Kat.-Nr. 129.
Conrad Felixmüller 1897-1977, Interversa Hamburg, 1981, Kat.-Nr. 3.
A Retrospective Exhibition of the Works of Conrad Felixmüller 1897-1977, Hong Kong Arts Centre, Hongkong, 1982, Kat. o. Nr. (m. Abb. o. S.).
Conrad Felixmüller 1897-1977. Querschnitt durch sein Werk, Kunstverein Göttingen / Kunstverein Uelzen, 1986, Kat.-Nr. 1.
Conrad Felixmüller. Gemälde - Aquarelle - Zeichnungen - Druckgraphilk - Skulpturen, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottdorf, Schleswig / Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof / Kunstverein Braunschweig / Staatliche Galerie Moritzburg, Halle, 1990/91, Kat.-Nr. 3 (Abb. S. 70).
Conrad Felixmüller, Städtisches Kunstmuseum, Reutlingen 1991/92 (verso mit dem Speditionsetikett).
Between Politics and Studio - Conrad Felixmüller, Leicestershire Museum, Leicester, 1994, Kat.-Nr.6 (m. SW-Abb.).
Conrad Felixmüller. His Dresden Years, Tel Aviv Museum of Art, Tel Aviv, 1995, Kat.-Nr. 4.

LITERATUR: \cf1 Heinz Spielmann (Hrsg.), Titus Felixmüller (Bearb.), Conrad Felixmüller. Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde, Köln 1996, WVZ-Nr. 67.
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Dieter Gleisberg, Conrad Felixmüller. Leben und Werk, Dresden 1982 (Farbtafel 24).
Conrad Felixmüller, Menschen .. erlebt, gezeichnet, gemalt - ein autobiographisches Fragment, red. von Guntram Vesper, Bremerhaven 1988 (SW-Abb. S. 9).
Grisebach, Berlin, Auktion Ausgewählte Werke, 29.11.2018, Los 26 (m. Abb.).

Für Felixmüller bedeutet das Jahr 1915, das Jahr nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges eine bedeutende Zäsur: Gerade 18jährig verlässt er die Kunstakademie in Dresden als freischaffender Künstler und hält sich fortan öfter in Berlin auf, wo er im Atelier von Ludwig Meidner malt und sowohl an der von Herwarth Walden herausgegebenen expressionistischen Zeitschrift "Der Sturm" als auch bei der avantgardistischen Wochenzeitschrift "Die Aktion" mitarbeitet. Der junge Künstler löst sich in diesem Jahr geradezu schlagartig von den akademischen Zwängen und gelangt in Auseinandersetzungen mit den Kunstströmungen der Zeit im "Bildnis der Mutter" und im ebenfalls 1915 gemalten "Selbstbildnis" (Privatsammlung Berlin) zu einer starken, selbstbewussten und reifen künstlerischen Position. Von da an verschmilzt Felixmüller expressionistische und kubistische Elemente zu seinem klaren, scharfkantigen und zugleich farbgewaltigen Malstil. Sein sezierender Blick für Charaktere und Menschen hat Felixmüller neben Otto Dix zu einem der bedeutendsten Porträtisten seiner Zeit gemacht. In der internationalen Kunstmetropole Berlin ist der junge Maler schnell Teil der künstlerischen und literarischen Avantgarde und steht in engem Austausch mit Raoul Hausmann, der 1918 den Berliner Dada-Club gründet. 1920 hat Felixmüller den Dadaisten, der neben Otto Dix zu Felixmüllers engen Freunden zählt, mit kantig überzeichneten Gesichtszügen und scharfkantiger Schulterpartie in einem grandiosen Porträt auf die Leinwand gesetzt. Ebenfalls von 1920 stammt das fesselnd energische Porträt "Otto Dix malend" (Nationalgalerie Berlin). Aufgrund Felixmüllers bereits 1915 schlagartig formulierter künstlerischer Reife überrascht es nicht, dass der junge Künstler schnell von den bedeutendsten Avantgarde Galerien in Dresden und Berlin ausgestellt wird: vom Kunstsalon Emil Richter (1915) und von Herwarth Waldens legendärer Berliner Galerie "Der Sturm" (1916). Felixmüllers "Bildnis der Mutter", das nicht nur aufgrund der streng geometrischen Zergliederung der Gesichtszüge, sondern auch aufgrund seiner mutigen Farbkontraste und der überzeichneten Pose von Händen und Gesicht fasziniert und aufgrund seiner herausragenden Qualität bereits auf all das hindeutet, was in den folgenden Jahren noch kommen sollte, ist eines der wenigen 1916 bei Walden ausgestellten Gemälden, die heute noch erhalten sind. Der Großteil hingegen gilt heute als zerstört oder ist im Werkverzeichnis mit "Verbleib unbekannt" gelistet. Das kraftvolle und herausragende "Bildnis der Mutter" aber hat die Zeiten überdauert und ist bis heute regelmäßig auf bedeutenden internationalen Einzelausstellungen des Künstlers vertreten gewesen. [JS]



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Conrad Felixmüller
Bildnis der Mutter, 1915.
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