Auktion: 563 / Modern Art Day Sale am 07.12.2024 in München Lot 228

 

228
Emil Nolde
Rosa Wolke über der Marsch, Um 1935/1940.
Aquarell auf Papier
Schätzpreis: € 60.000 - 80.000
+
Rosa Wolke über der Marsch. Um 1935/1940.
Aquarell auf Papier.
Rechts unten signiert. Auf Japanbütten. 34 x 42 cm (13,3 x 16,5 in), blattgroß.
[KA].

• Mit seinen stimmungsvollen Landschaftsbildern ist Emil Nolde einer der größten Koloristen und Aquarellisten des 20. Jahrhunderts.
• Dramatische, ungewöhnliche Wolkenformation über Noldes Heimat Seebüll.
• Seit über 35 Jahren Teil derselben Privatsammlung.
• Durch Kontrastierung des ruhigen grauen Himmels mit den dramatischen rosa Wolken zaubert Nolde einen fantastischen Ausdruck innerer Sehnsucht
.

Der Wissenschaftliche Beirat der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde hat die Aufnahme des Werkes in ein künftiges Werkverzeichnis der Aquarelle und Zeichnungen von Emil Nolde (1867–1956) bestätigt.

PROVENIENZ: Galerie Neher, Essen.
Privatsammlung Princeton (1985 vom Vorgenannten erworben).
Vom jetzigen Eigentümer vom Vorgenannten erworben.

AUSSTELLUNG: Galerie Neher, Essen (auf der Rahmenrückpappe mit dem Etikett, hier betitelt: Rosa Wolke über der Marsch).

"Nolde schöpft aus einem unermeßlichen Schatz an Erfahrungen, er hat die Natur tausendfach durchlebt, hat seine Erfahrungen und Erlebnisse inmitten der Natur und im Umgang mit dem bildnerischen Material ständig erneuert und überprüft, bis die Bilder wie freie Erfindungen aus der Erinnerung hervortreten und zu dichterischen Bildern werden."
Martin Urban, Emil Nolde. Landschaften. Aquarelle und Zeichnungen, Köln 2002, S. 28.

Aufrufzeit: 07.12.2024 - ca. 14.57 h +/- 20 Min.

"Die Augen des Malers sehen und sehen, immer und immer, aufnehmend, vergleichend, ordnend, gestaltend und auch schlafend, träumend immer auch in Vorstellungen, oft so schön wie niemals gesehen." (Emil Nolde, zit. nach: Martin Urban, Emil Nolde. Landschaften. Aquarelle und Zeichnungen, Köln 1993, S. 28) So schreibt Emil Nolde selbst im hohen Alter über seine fantasievolle Malweise, die sein künstlerisches Schaffen, insbesondere seine Landschaftsaquarelle, dominiert. In seinen Landschaften ist Nolde entschlossen, der Natur die menschliche Perspektive zu geben, sie nicht bloß als Betrachter zu sehen, sondern zu fühlen und aus dem Bewusstsein von ihr – und damit von sich selbst – zu gestalten. Durch die Neuinterpretation der Landschaft ist Nolde zugleich ihr Schöpfer und ihre Seele, ein bildender Dichter. Noldes Werke werden als "Seelenlandschaften" bezeichnet – ein "[..] freier und unmittelbarer Ausdruck des künstlerischen und menschlichen Erlebens" (M. Urban, in: E. Nolde. Landschaften. Aquarelle und Zeichnungen, Köln 1969, S. 7).
In "Rosa Wolke über der Marsch" spielt Nolde mit den dramatischen Effekten von Licht und Wolkenformationen und erschafft die Landschaft auf magische Weise aus einer Mischung aus Erinnerung und künstlerischer Kreativität neu. Ohne Skizze gemalt, werden die Farben durch die Nass-in-Nass-Technik aufgetragen, um ihre fließenden Formen zu erhalten. Der weite Himmel erscheint durch die dramatischen rosafarbenen Wolken, die sich über die drohenden Grautöne erstrecken, aufgespalten. An den Rändern der farbenfrohen Landschaft in Grün, den blauen Baumgruppen und den dunkelroten Bauernhäusern erscheinen orangefarbene Lichtreflexe. Dank seiner herausragenden künstlerischen Fähigkeiten verleiht Nolde der Landschaft ein neues Gesicht und erweitert unsere Sichtweise auf höchst ungewöhnliche Weise. Durch Licht und Farben werden Emil Noldes Landschaften in Sphären jenseits der reinen bildlichen Interpretation gehoben. Sie werden zu Äußerungen aus dem Inneren, einzigartig poetisch in ihrem Ausdruck. [KA]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Emil Nolde "Rosa Wolke über der Marsch"
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Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

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Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.