Auktion: 560 / Evening Sale am 06.12.2024 in München Lot 45

 

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Lynn Chadwick
Maquette III Jubilee III, 1984.
Bronze mit brauner Patina
Schätzpreis: € 180.000 - 240.000
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Maquette III Jubilee III. 1984.
Bronze mit brauner Patina.
Jeweils mit dem eingeschlagenen Künstlersignet, der zweifachen Werknummer "C24" und der zweifachen Nummerierung sowie mit dem Gießerstempel. Jeweils eines von 9 Exemplaren. Die männliche Figur: 76 x 37 x 63 cm (29,9 x 14,5 x 24,8 in). Die weibliche Figur: 77 x 36 x 64 cm (30,3 x 14,2 x 25,2 in).
Gegossen von Morris Singer Founders, London. [CH]

Von 2024 bis 2026 wird die Ausstellungsreihe "Hypercycle", kuratiert von Kunsthistoriker Matthieu Poirier, an verschiedenen Orten auf drei Kontinenten jeweils einen Teil der Karriere Lynn Chadwicks nachzeichnen.

• "Maquette III Jubilee III": Ausdruck der unverkennbaren Formensprache Lynn Chadwicks.
• Maquette aus der konzentrierten"Jubilee"-Werkgruppe, deren Arbeiten zu seinen gesuchtesten und berühmtesten Schöpfungen zählen.
• Mit dynamischer Haltung und dramatisch wehenden Gewändern versetzt der Künstler die vollplastischen Figuren in Bewegung.
• 1988 ist der Künstler mit der monumentalen Version des vergleichbaren Figurenpaars "Back to Venice" auf der Biennale von Venedig vertreten.
• 2023 erzielt die monumentale Bronze "Jubilee IV" (1985) bei einer Auktion in New York den höchsten Zuschlag für ein Werk des Künstlers.
• Bis heute gehört Lynn Chadwick zu den renommiertesten britischen Künstlern des 20. Jahrhunderts
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PROVENIENZ: Galleria Blu, Mailand.
Privatsammlung Europa.
Privatsammlung Süddeutschland (2009 erworben).

AUSSTELLUNG: Lynn Chadwick, Beaux Arts, Bath, Sept./Okt. 1986 (m. Abb. eines anderen Exemplars).

LITERATUR: Dennis Farr, Éva Chadwick, Lynn Chadwick. Sculptor (With a Complete Illustrated Catalogue 1947-2003), Farnham 2014, WVZ-Nr. C24 (m. Abb. eines anderen Ex., S. 358).
Dennis Farr, Éva Chadwick, Lynn Chadwick. Sculptor (With a Complete Illustrated Catalogue 1947-2005), Aldershot 2006, WVZ-Nr. C24 (m. Abb. eines anderen Ex., S. 359).
Dennis Farr, Éva Chadwick, Lynn Chadwick. Sculptor (With a Complete Illustrated Catalogue 1947-1996), Oxford 1997, WVZ-Nr. C24 (m. Abb. eines anderen Ex., S. 351).
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Edward Lucie-Smith, Chadwick, Stroud 1997, S. 120f. (m. Abb. eines anderen Ex.).
Dorotheum, Wien, Contemporary Art, 25.11.2009, Los 10 (m. Abb., zusätzl. auf d. Cover).

"The two noble figures walk against the wind, their robes flying in the air and floating on the ground. A magnificent pattern is created by their noble stance, as their feet move forward and their heads rise in pride."
Judith Collins, Lynn Chadwick. The Collection at Lypiatt Park, New York 2006, S. 152.

"I look upon an artist as a person who is in contact with humanity generally and is able to act as a sort of connecting link to express to them how they are."
Lynn Chadwick, zit. nach: Paul Levine, Lynn Chadwick. The Sculptor and his World, Leiden 1988, S. 104.

Aufrufzeit: 06.12.2024 - ca. 18.28 h +/- 20 Min.

Lynn Chadwick gilt als einer der bedeutendsten europäischen Bildhauer der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Obwohl er erst in den späten 1940er Jahren beginnt freischaffend zu arbeiten, beschert ihm sein unbeirrbares künstlerisches Bestreben schon früh große Erfolge. Bereits 1952 vertritt er (gemeinsam mit Kenneth Armitage u. a.) Großbritannien bei der Biennale in Venedig. Die damalige Ausstellung "New Aspects of British Sculpture" erlangt sofortige internationale Anerkennung. 1956 wird Chadwick auf der 28. Biennale in Venedig der internationale Preis für Bildhauerei verliehen.
Bereits in den frühen 1950er Jahren setzt sich Chadwick in ein- oder mehrfiguren Kompositionen vorrangig mit der physischen Präsenz des menschlichen und tierischen Körpers auseinander und stellt seine kantigen, hybriden Wesen auf feingliedrige, dünne Beine, die seit jeher zu seiner charakteristischen Formensprache zählen. Auch die abstrahierten, teils aus der Geometrie entlehnten Körper ohne Arme und Gesichtszüge finden sich in dem gesamten, sechs Jahrzehnte umspannenden plastischen Œuvre.

Bereits in den 1950er Jahren schafft Chadwick zweifigurige Werke wie "Conjunction" (1953, Tate Gallery), die sich fortan durch sein gesamtes Schaffen ziehen und wie die Arbeiten aus der 1977 beginnenden "Jubilee"-Werkreihe zu den bekanntesten Schöpfungen des Künstlers gehören. In den 1980er Jahren entstehen weitere Variationen des "Jubilee"-Figurenpaars, einer schreitenden weiblichen und männlichen Figur mit wehenden Umhängen. In verschiedensten Ausformungen und Größen gelingt es Chadwick, diese plastischen Figuren mit einer faszinierenden Dynamik, gar einem Bewegungsmoment auszustatten und gleichzeitig ihre spannungsvolle Beziehung zueinander auszuloten. Selbstbewusst und entschlossen setzen sie einen staksigen Fuß vor den anderen, als liefen sie im Gleichschritt nebeneinander, ihre Mäntel wehen im Wind. Die Parallelität ihrer Haltung und Bewegung, ihre Lebendigkeit und die Gewänder vereinen beide Gestalten, trotzdem sind sie eindeutig zu unterscheiden. Seit den 1970er Jahren versieht Chadwick seine Figuren oftmals mit das Geschlecht anzeigenden geometrischen Kopfformen, wobei die Pyramide oder das Dreieck auf weibliche und das Quadrat bzw. der Würfel auf männliche Wesen verweisen. In "Maquette III Jubilee III" sind zudem die weiblichen Formen der rechten Figur besonders hervorgehoben.

Die Bronzen aus der "Jubilee"-Werkgruppe illustrieren Chadwicks außergewöhnlichen, künstlerischen Einfallsreichtum, den besonderen Stil und das einzigartige visuelle Vokabular seiner reiferen Arbeiten der 1970er und 1980er Jahre und markieren damit einen Höhepunkt von Chadwicks bildhauerischem Können innerhalb seines gesamten, Jahrzehnte währenden erfolgreichen Schaffens, mit dem er die Ästhetik der Bildhauerei der europäischen Nachkriegskunst so nachhaltig geprägt hat. Wohl auch deshalb erzielt die monumentale Bronze "Jubilee IV" (1985) 2023 bei einer Auktion in New York ein Ergebnis von 3.300.000 Dollar, den bisher zweithöchsten Preis für ein Werk des Künstlers. [CH]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Lynn Chadwick "Maquette III Jubilee III"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.