460
Christian Rohlfs
Wald, Um 1903.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 70.000 Ergebnis:
€ 88.900 (inklusive Aufgeld)
Wald. Um 1903.
Öl auf Leinwand.
75 x 90 cm (29,5 x 35,4 in).
Verso auf der Leinwand und dem Keilrahmen mehrfach von den Besitzern mit einer persönlichen Widmung aus dem Jahr 1943 bezeichnet.
• Großartige Wiederentdeckung eines Rohlfs-Gemäldes.
• Direkt vom Künstler erhalten, seitdem in Familienbesitz.
• Frühe, wunderbar dicht gesetzte, pointillistische Arbeit von Christian Rohlfs.
• Lebendiges Zeugnis für den ungebrochenen Drang des Künstlers, sich und seiner Malerei neue Wege zu erobern.
• Werke dieser kurzen Schaffenszeit von 1902 bis 1904 und in dieser Qualität sind von allergrößter Seltenheit auf dem internationalen Auktionsmarkt.
Mit einer schriftlichen Bestätigung des Christian Rohlfs Archiv am Osthaus Museum, Hagen, vom 5. Oktober 2023 (bei den Maßen die Höhe fälschlicherweise mit 45 cm angegeben). Die Arbeit wurde unter der Nummer CRA 264/23 ins Archiv aufgenommen.
PROVENIENZ: Sammlung Otto Stahl, Weimar (verso auf dem Keilrahmen mit schwer erkennbarem Stempel, wohl vom Künstler direkt erhalten, seitdem in Familienbesitz).
Privatsammlung Baden-Württemberg.
Öl auf Leinwand.
75 x 90 cm (29,5 x 35,4 in).
Verso auf der Leinwand und dem Keilrahmen mehrfach von den Besitzern mit einer persönlichen Widmung aus dem Jahr 1943 bezeichnet.
• Großartige Wiederentdeckung eines Rohlfs-Gemäldes.
• Direkt vom Künstler erhalten, seitdem in Familienbesitz.
• Frühe, wunderbar dicht gesetzte, pointillistische Arbeit von Christian Rohlfs.
• Lebendiges Zeugnis für den ungebrochenen Drang des Künstlers, sich und seiner Malerei neue Wege zu erobern.
• Werke dieser kurzen Schaffenszeit von 1902 bis 1904 und in dieser Qualität sind von allergrößter Seltenheit auf dem internationalen Auktionsmarkt.
Mit einer schriftlichen Bestätigung des Christian Rohlfs Archiv am Osthaus Museum, Hagen, vom 5. Oktober 2023 (bei den Maßen die Höhe fälschlicherweise mit 45 cm angegeben). Die Arbeit wurde unter der Nummer CRA 264/23 ins Archiv aufgenommen.
PROVENIENZ: Sammlung Otto Stahl, Weimar (verso auf dem Keilrahmen mit schwer erkennbarem Stempel, wohl vom Künstler direkt erhalten, seitdem in Familienbesitz).
Privatsammlung Baden-Württemberg.
Mit seinem gut sechs Jahrzehnte umspannenden Gesamtwerk zählt Christian Rohlfs zu den wichtigsten Protagonisten der modernen Kunst in Deutschland. Heute vor allem für sein expressionistisches Spätwerk geschätzt, gilt im Hinblick auf die künstlerische Entwicklung jedoch auch die experimentierfreudige Phase um die Jahrhundertwende als entscheidend. Sie zeichnet sich durch eine hohe Innovationskraft aus und legt den Grundstein für die Neuorientierung in den darauffolgenden Jahrzehnten. Schon Ende des 19. Jahrhunderts zeigt sich in Christian Rohlfs' schrittweiser Befreiung vom Realismus und Naturalismus sowie in ersten neoimpressionistischen Versuchen der große Drang nach künstlerischer Weiterentwicklung. Eine Veränderung, die historisch gesehen ganz im Zeichen der gesellschaftlichen Aufbruchstimmung steht und sich an seine Akademiezeit in Weimar anschließt. Ausschlaggebend für die Findung neuer Ausdrucksformen war zu dieser Zeit auch seine Übersiedlung von Weimar nach Hagen im Jahr 1901. Durch Karl Ernst Osthaus, der 1902 das Folkwang Museum eröffnet, kommt er dort mit den neuesten zeitgenössischen Strömungen in Kontakt.
So entsteht zwischen 1902–1904 eine kleine Gruppe pointillistischer Gemälde, darunter auch "Wald" aus der Zeit um 1903. Wie schon in früheren Phasen orientiert sich Christian Rohlfs dabei erneut an französischen Vorbildern. Bezüge zu Georges Seurat und Paul Signac sind unverkennbar. Dabei bleibt er der Materie der Farbe und dem Bildgegenstand jedoch stärker verpflichtet als die Pariser Avantgarde. Aus dicht gesetzten Farbpunkten lässt er einen Waldausschnitt auf der Leinwand entstehen, der ganz ohne Horizont und Baumkronen den Blick auf das Innerste des Waldes konzentriert. Obwohl das Motiv deutlich erkennbar bleibt, liegt sein Fokus auf dem kontraststarken Farbspiel zwischen den lebendigen Grüntönen der Blätter und den Rot- und Braun-Nuancen des Waldbodens und der Stämme, bis sich schließlich eine Balance einstellt zwischen der Klarheit des Motivs und der flirrenden Präsenz der Farbe. Motivisch orientiert sich Rohlfs dabei weiterhin an realen Ansichten aus Weimar, wo er sich im Sommer weiterhin aufhält. Doch auch die Ruhr sowie das Volmetal bei Hagen dienen ihm als Vorlage für seine neuen, experimentierfreudigen Landschaften.
In den pointillistischen Arbeiten dieser Zeit zeigt sich beispielhaft, dass Christian Rohlfs auch im fortgeschrittenen Alter von über 50 Jahren seine künstlerischen Überzeugungen nach wie vor hinterfragt und auf die Probe stellt. "Sein Werk beweist, dass Rohlfs ein Maler von hohem Rezeptionsvermögen und erstaunlicher Wandlungsfähigkeit war, stets bereit, mühsam Erworbenes aufzugeben, wenn ihn neue Möglichkeiten faszinierten", beschreibt Paul Vogt, Werkverzeichnisverfasser der Gemälde, die stilistische Entwicklung mit Blick auf das Gesamtwerk des Künstlers, das in den letzten Lebensjahrzehnten erneut eine radikale Stiländerung erfahren sollte (Paul Vogt, Christian Rohlfs. Oeuvre-Katalog der Gemälde, Recklinghausen 1978, S. 12). Seitdem das Gemälde "Wald" vor mehr als einem halben Jahrhundert in Privatbesitz überging, ist es nun erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Ohne Frage eine großartige Wiederentdeckung eines Christian-Rohlfs-Gemäldes und gleichzeitig Anzeichen der wiedererwachten Wertschätzung dieser wichtigen Werkphase des Künstlers auf seinem Weg hin zu den bahnbrechenden Stilbrüchen des Expressionismus. [AR]
So entsteht zwischen 1902–1904 eine kleine Gruppe pointillistischer Gemälde, darunter auch "Wald" aus der Zeit um 1903. Wie schon in früheren Phasen orientiert sich Christian Rohlfs dabei erneut an französischen Vorbildern. Bezüge zu Georges Seurat und Paul Signac sind unverkennbar. Dabei bleibt er der Materie der Farbe und dem Bildgegenstand jedoch stärker verpflichtet als die Pariser Avantgarde. Aus dicht gesetzten Farbpunkten lässt er einen Waldausschnitt auf der Leinwand entstehen, der ganz ohne Horizont und Baumkronen den Blick auf das Innerste des Waldes konzentriert. Obwohl das Motiv deutlich erkennbar bleibt, liegt sein Fokus auf dem kontraststarken Farbspiel zwischen den lebendigen Grüntönen der Blätter und den Rot- und Braun-Nuancen des Waldbodens und der Stämme, bis sich schließlich eine Balance einstellt zwischen der Klarheit des Motivs und der flirrenden Präsenz der Farbe. Motivisch orientiert sich Rohlfs dabei weiterhin an realen Ansichten aus Weimar, wo er sich im Sommer weiterhin aufhält. Doch auch die Ruhr sowie das Volmetal bei Hagen dienen ihm als Vorlage für seine neuen, experimentierfreudigen Landschaften.
In den pointillistischen Arbeiten dieser Zeit zeigt sich beispielhaft, dass Christian Rohlfs auch im fortgeschrittenen Alter von über 50 Jahren seine künstlerischen Überzeugungen nach wie vor hinterfragt und auf die Probe stellt. "Sein Werk beweist, dass Rohlfs ein Maler von hohem Rezeptionsvermögen und erstaunlicher Wandlungsfähigkeit war, stets bereit, mühsam Erworbenes aufzugeben, wenn ihn neue Möglichkeiten faszinierten", beschreibt Paul Vogt, Werkverzeichnisverfasser der Gemälde, die stilistische Entwicklung mit Blick auf das Gesamtwerk des Künstlers, das in den letzten Lebensjahrzehnten erneut eine radikale Stiländerung erfahren sollte (Paul Vogt, Christian Rohlfs. Oeuvre-Katalog der Gemälde, Recklinghausen 1978, S. 12). Seitdem das Gemälde "Wald" vor mehr als einem halben Jahrhundert in Privatbesitz überging, ist es nun erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Ohne Frage eine großartige Wiederentdeckung eines Christian-Rohlfs-Gemäldes und gleichzeitig Anzeichen der wiedererwachten Wertschätzung dieser wichtigen Werkphase des Künstlers auf seinem Weg hin zu den bahnbrechenden Stilbrüchen des Expressionismus. [AR]
460
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Wald, Um 1903.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
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