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Robert Rauschenberg
Posse Stir (Galvanic Suite), 1989.
Mischtechnik. Acryl und Lackfarbe auf verzinkte...
Schätzung:
€ 200.000 Ergebnis:
€ 228.600 (inklusive Aufgeld)
Posse Stir (Galvanic Suite). 1989.
Mischtechnik. Acryl und Lackfarbe auf verzinktem Stahl.
Rechts unten signiert und datiert. Verso mit der Werknummer "89.61" bezeichnet. 123,5 x 306 cm (48,6 x 120,4 in), inkl. Künstlerrahmen.
Die integrierten Farbserigrafien basieren auf eigenhändigen Fotografien des Künstlers: Links oben ist das Zig-Zag-Muster von Treppenstufen in einem leuchtenden Kobaltblau zu sehen, welches durch die horizontale Anordnung des Motives einen stark abstrahierten Charakter erhält. Die Dreiecksform des sich daraus ergebenden Musters wiederholt sich in der dreieckigen Bodenmarkierungen der darunter abgebildeten Shuffle-Board-Anlage. Diese strenge Geometrie findet in den energisch aufgebrachten Pinselhieben auf der rechten Seite einen starken malerischen Kontrapunkt. [JS].
• Großformatige leuchtende Arbeit aus Rauschenbergs bedeutender "Galvanic Suite" (1988–1991).
• Die auf verzinkten Stahlplatten ausgeführte "Galvanic Suite“ erzeugt durch die Kombination von gestischer Malerei und Siebdruck eine außergewöhnliche Materialität und Farbigkeit.
• Rauschenbergs seit den 1960er Jahren entstehende Siebdruckgemälde gelten als Ikonen der Pop-Art.
• Über die legendäre schweizerische Galerie Jamileh Weber direkt vom Künstler erworben und seither Teil einer bedeutenden süddeutschen Privatsammlung.
Die Arbeit ist unter der Nummer "RRF 89.016" im Archiv der Robert Rauschenberg Foundation, New York, registriert.
PROVENIENZ: Galerie Jamileh Weber, Zürich (direkt vom Künstler).
Privatsammlung Süddeutschland (2005 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Robert Rauschenberg: Paintings, Galerie Jamileh Weber, Zürich, 5.11.1989-31.1.1990.
LITERATUR: Einladungskarte zur Ausstellung "Robert Rauschenberg bei Galerie Jamileh Weber", Galerie Jamileh Weber, Zürich, 25.11.1989-31.1.1990 (Abb.).
Robert Rauschenberg, 1989, zit. nach: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, S. 14.
Mischtechnik. Acryl und Lackfarbe auf verzinktem Stahl.
Rechts unten signiert und datiert. Verso mit der Werknummer "89.61" bezeichnet. 123,5 x 306 cm (48,6 x 120,4 in), inkl. Künstlerrahmen.
Die integrierten Farbserigrafien basieren auf eigenhändigen Fotografien des Künstlers: Links oben ist das Zig-Zag-Muster von Treppenstufen in einem leuchtenden Kobaltblau zu sehen, welches durch die horizontale Anordnung des Motives einen stark abstrahierten Charakter erhält. Die Dreiecksform des sich daraus ergebenden Musters wiederholt sich in der dreieckigen Bodenmarkierungen der darunter abgebildeten Shuffle-Board-Anlage. Diese strenge Geometrie findet in den energisch aufgebrachten Pinselhieben auf der rechten Seite einen starken malerischen Kontrapunkt. [JS].
• Großformatige leuchtende Arbeit aus Rauschenbergs bedeutender "Galvanic Suite" (1988–1991).
• Die auf verzinkten Stahlplatten ausgeführte "Galvanic Suite“ erzeugt durch die Kombination von gestischer Malerei und Siebdruck eine außergewöhnliche Materialität und Farbigkeit.
• Rauschenbergs seit den 1960er Jahren entstehende Siebdruckgemälde gelten als Ikonen der Pop-Art.
• Über die legendäre schweizerische Galerie Jamileh Weber direkt vom Künstler erworben und seither Teil einer bedeutenden süddeutschen Privatsammlung.
Die Arbeit ist unter der Nummer "RRF 89.016" im Archiv der Robert Rauschenberg Foundation, New York, registriert.
PROVENIENZ: Galerie Jamileh Weber, Zürich (direkt vom Künstler).
Privatsammlung Süddeutschland (2005 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Robert Rauschenberg: Paintings, Galerie Jamileh Weber, Zürich, 5.11.1989-31.1.1990.
LITERATUR: Einladungskarte zur Ausstellung "Robert Rauschenberg bei Galerie Jamileh Weber", Galerie Jamileh Weber, Zürich, 25.11.1989-31.1.1990 (Abb.).
Robert Rauschenberg, 1989, zit. nach: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, S. 14.
Im Gegensatz zu Picasso, der trotz seiner andauernden stilistischen Progressivität Zeit seines Lebens zumindest der Gegenständlichkeit treu geblieben ist, überspielt Rauschenbergs gewaltiges Œuvre auch die traditionelle Grenze zwischen gegenständlicher und abstrakter Malerei. Seine künstlerische Konfrontationslust ist gewaltig und macht ihn bereits 1953 als gerade 27-jähriger Jungkünstler schlagartig bekannt, als er Willem de Kooning, den damaligen Star des abstrakten Expressionismus, fragt, ob er eine seiner Arbeiten ausradieren dürfe. Das Ergebnis dieses damals geradezu als Vandalismus gewerteten künstlerischen Neuanfangs "Erased de Kooning Drawing" ist heute im Museum of Modern Art in San Fancisco zu sehen. Rauschenberg ist einer der Protagonisten der amerikanischen Nachkriegskunst und sein faszinierend wechselvolles, jegliche Konventionen verneinendes Œuvre wurde in den vergangenen Jahren mit großen Einzelausstellungen u. a. im Museum of Modern Art, New York (2017), der Tate Modern, London (2017), und dem Museum of Modern Art, San Francisco (2018), gewürdigt.
Rauschenberg hat den Kunstbegriff seit den 1950er Jahren in entscheidender Weise geweitet, stets Grenzen gesprengt und durch andauernde Experimentierfreude immer wieder fundamental Neues geschaffen: Neben "Erased de Kooning Drawing" gelten seine durch John Cages tonlose Stücke inspirierten monochrom weißen, schwarzen und roten Bilder sowie sein berühmtes "Combine" mit dem Titel "Monogram", in dem er eine ausgestopfte Angoraziege mit einem Autoreifen und einem Baseball zu einem scheinbar absurden Sammelsurium zusammenführt, als seine bekanntesten Schöpfungen der 1950er Jahre. Wie Rauschenbergs fortan entstehende "Combines" und "Combine-paintings", die ebenfalls objekthafte Elemente mit einbeziehen, gelten auch die scheinbar willkürlichen Zusammenstellungen seiner auf Abbildungen aus Printmedien und eigene Fotografien zurückgreifenden Transferzeichnungen und Siebdruckgemälde, die seit den 1960er Jahren entstehen, anfänglich als Provokationen. Heute jedoch sind sie Ikonen eines neuen Kunstbegriffes: Das diesen collageartig arrangierten und in der Technik des Siebdrucks umgesetzten Kompositionen zugrunde liegende Kunstverständnis gilt heute als wegbereitend für die Pop-Art, in deren Fokus die künstlerische Präsentation von Alltagsgegenständen und -ereignissen steht.
Wie auf einer Tabula rasa breiten sich die Bilder nach Fotovorlagen des Künstlers und Produkten der medialen Bilderflut in Rauschenbergs einzigartiger Schöpfung "Posse Stir" vor dem Betrachter aus und erweitern das künstlerische Bildrepertoire scheinbar ins Endlose. Simultan treten dem Betrachter die verschiedenen gestischen und serigrafierten Bildelemente in leuchtenden Farbkontrasten aus der Fläche des panoramaartigen Querformates entgegen. "Posse Stir" ist ein Paradebeispiel für Rauschenbergs Siebdruck-Gemälde der 1980er Jahre, welche er nun nicht mehr wie in den 1960er Jahren auf Leinwand, sondern auf großen Metallflächen ausführt. Im monumentalen Querformat von "Posse Stir", Teil von Rauschenbergs berühmter, auf verzinkten Stahlplatten geschaffener "Galvanic Suite", wächst der Bildinhalt aufgrund seiner panoramatischen Breite teils aus unserem Blickfeld heraus und bietet zugleich Raum für neue Verknüpfungen sowie assoziative Bezüge, die sich zwischen dem Titel und den ausgewählten Bildgegenständen einer Fahne, einer umgestoßenen Werbetafel, einem leeren Kleiderbügel und einer Shuffle-Board-Anlage ergeben. Der Titel "Posse stir", der sich wohl am besten mit "Unruhestifter" übersetzen lässt, erscheint darüber hinaus in besonderer Weise paradigmatisch für Rauschenbergs erfrischend unangepasstes künstlerisches Schaffen. [JS]
Rauschenberg hat den Kunstbegriff seit den 1950er Jahren in entscheidender Weise geweitet, stets Grenzen gesprengt und durch andauernde Experimentierfreude immer wieder fundamental Neues geschaffen: Neben "Erased de Kooning Drawing" gelten seine durch John Cages tonlose Stücke inspirierten monochrom weißen, schwarzen und roten Bilder sowie sein berühmtes "Combine" mit dem Titel "Monogram", in dem er eine ausgestopfte Angoraziege mit einem Autoreifen und einem Baseball zu einem scheinbar absurden Sammelsurium zusammenführt, als seine bekanntesten Schöpfungen der 1950er Jahre. Wie Rauschenbergs fortan entstehende "Combines" und "Combine-paintings", die ebenfalls objekthafte Elemente mit einbeziehen, gelten auch die scheinbar willkürlichen Zusammenstellungen seiner auf Abbildungen aus Printmedien und eigene Fotografien zurückgreifenden Transferzeichnungen und Siebdruckgemälde, die seit den 1960er Jahren entstehen, anfänglich als Provokationen. Heute jedoch sind sie Ikonen eines neuen Kunstbegriffes: Das diesen collageartig arrangierten und in der Technik des Siebdrucks umgesetzten Kompositionen zugrunde liegende Kunstverständnis gilt heute als wegbereitend für die Pop-Art, in deren Fokus die künstlerische Präsentation von Alltagsgegenständen und -ereignissen steht.
Wie auf einer Tabula rasa breiten sich die Bilder nach Fotovorlagen des Künstlers und Produkten der medialen Bilderflut in Rauschenbergs einzigartiger Schöpfung "Posse Stir" vor dem Betrachter aus und erweitern das künstlerische Bildrepertoire scheinbar ins Endlose. Simultan treten dem Betrachter die verschiedenen gestischen und serigrafierten Bildelemente in leuchtenden Farbkontrasten aus der Fläche des panoramaartigen Querformates entgegen. "Posse Stir" ist ein Paradebeispiel für Rauschenbergs Siebdruck-Gemälde der 1980er Jahre, welche er nun nicht mehr wie in den 1960er Jahren auf Leinwand, sondern auf großen Metallflächen ausführt. Im monumentalen Querformat von "Posse Stir", Teil von Rauschenbergs berühmter, auf verzinkten Stahlplatten geschaffener "Galvanic Suite", wächst der Bildinhalt aufgrund seiner panoramatischen Breite teils aus unserem Blickfeld heraus und bietet zugleich Raum für neue Verknüpfungen sowie assoziative Bezüge, die sich zwischen dem Titel und den ausgewählten Bildgegenständen einer Fahne, einer umgestoßenen Werbetafel, einem leeren Kleiderbügel und einer Shuffle-Board-Anlage ergeben. Der Titel "Posse stir", der sich wohl am besten mit "Unruhestifter" übersetzen lässt, erscheint darüber hinaus in besonderer Weise paradigmatisch für Rauschenbergs erfrischend unangepasstes künstlerisches Schaffen. [JS]
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Robert Rauschenberg
Posse Stir (Galvanic Suite), 1989.
Mischtechnik. Acryl und Lackfarbe auf verzinkte...
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