330
Jakub Schikaneder
In der Kirche, 1883.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 50.000 Ergebnis:
€ 57.150 (inklusive Aufgeld)
In der Kirche. 1883.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. Verso auf der Leinwand mit den Maßen bezeichnet sowie mit fragmentiertem Etikett. Verso auf dem Keilrahmen nummeriert "98215". 59 x 39 cm (23,2 x 15,3 in).
• Schikaneder gilt als der bedeutendste Prager Künstler der Jahrhundertwende.
• Charakteristische Frauenfigur aus dem von mitfühlendem Realismus geprägten Frühwerk des Künstlers.
• Zentrale Hauptwerke seines Schaffens befinden sich in der Nationalgalerie, Prag.
• Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artprice.com).
Wir danken Prof. Dr. Tomáš Vlcek für die freundliche wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen (seit vier Generationen in Familienbesitz).
LITERATUR: Svetozor, XVI, 1882, S. 569: Zeichnung.
Veronika Hulíková (Hrsg.), Jakub Schikaneder (1855–1924), Ausst.-Kat. Nationalgalerie Prag, Prag 2012, Kat.-Nr. 181: Zeichnung.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. Verso auf der Leinwand mit den Maßen bezeichnet sowie mit fragmentiertem Etikett. Verso auf dem Keilrahmen nummeriert "98215". 59 x 39 cm (23,2 x 15,3 in).
• Schikaneder gilt als der bedeutendste Prager Künstler der Jahrhundertwende.
• Charakteristische Frauenfigur aus dem von mitfühlendem Realismus geprägten Frühwerk des Künstlers.
• Zentrale Hauptwerke seines Schaffens befinden sich in der Nationalgalerie, Prag.
• Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artprice.com).
Wir danken Prof. Dr. Tomáš Vlcek für die freundliche wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen (seit vier Generationen in Familienbesitz).
LITERATUR: Svetozor, XVI, 1882, S. 569: Zeichnung.
Veronika Hulíková (Hrsg.), Jakub Schikaneder (1855–1924), Ausst.-Kat. Nationalgalerie Prag, Prag 2012, Kat.-Nr. 181: Zeichnung.
Jakub Schikaneder gehört zu den bedeutendsten Künstlern des ausgehenden 19. Jahrhunderts und der Jahrhundertwende in Prag. 1871-79 studiert er an den Kunstakademien in Prag und in München, dort in der Klasse von Gabriel von Max, der mit seinen historistischen Figurenkompositionen schulbildenden Einfluss ausübt. Schikaneders Anfänge sind geprägt von einem erzählerischen Realismus naturalistischer Prägung, in denen er sich den Lebensumständen und der Existenz der armen Bevölkerung annimmt. Ähnlich wie die den Realismus prägenden Künstler Frankreichs nimmt er sich dabei oft Einzelfiguren vor, die gleichzeitig in ihrer Individualität als auch als Symbol für eine Klasse oder den allgemein-menschlichen, mit leiser Melancholie eingefärbten Kampf ums Dasein gezeigt werden. Damit wendet er sich von einer historisch-fantastischen Historien- und zugleich einer beschönigenden akademischen Genremalerei ab, zugleich auch von einer von jeglichem sozialen Anspruch losgelösten impressionistischen Schilderung. Seine Figuren sind oftmals weiblich, als ob man in ihnen eine größere Tiefe des Empfindens und Mitfühlens zutrauen würde. Oftmals beiläufige Szenen des menschlichen Lebens, beim Kartoffelschälen, Kräutersammeln oder in der Kirche, zeigen die harte Realität, die dennoch von einem Vertrauen in das Leben gekennzeichnet sind. Gewisse Nähe zeigt sich bisweilen zu Van Goghs Sozialstudien dieser Zeit und der holländischen realistischen Malerei des 19. Jahrhunderts, die ebenso von einem dunklen Kolorit geprägt sind. Schikaneders Interesse an symbolischen Ausdrucksformen zeigt sich am deutlichsten in seinem Interesse an der Welt der Frauen in seinem Werk der 1880er Jahre. Vor allem die Pariser Kultur in Europa wandte sich zu dieser Zeit den Bildern und Schicksalen der Frau in der modernen Zivilisation als dem prominentesten Thema der Moderne zu. Sein Werk, das anfänglich noch zwischen Allegorie und Zeugnis, zwischen klassizistischem Akademismus und modernem, sozial orientiertem Naturalismus oszilliert, wird in den späten 1880er Jahren zum bedeutendsten Versuch eines bildlichen Ausdrucks der Tendenzen von Realismus und Naturalismus im tschechischen Kulturmilieu. [KT]
330
Jakub Schikaneder
In der Kirche, 1883.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 50.000 Ergebnis:
€ 57.150 (inklusive Aufgeld)
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