Auktion: 546 / 19th Century Art am 09.12.2023 in München Lot 332

 

332
Adolf Heinrich Lier
Fischer am Seeufer, Um 1870.
Öl auf Papier, kaschiert auf Holz
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 3.429

(inklusive Aufgeld)
Fischer am Seeufer. Um 1870.
Öl auf Papier, kaschiert auf Holz.
Am linken Rand unten signiert. 31,5 x 47 cm (12,4 x 18,5 in).

PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen.

Zahlreiche der Ansichten des Voralpenlandes aus der Hand Liers entstehen zunächst vor allem um den Starnberger See. Lier, der in München bei Richard Zimmermann, anschließend bei Eduard Schleich studiert, reist 1861 nach Paris, um die neuesten Entwicklungen der dortigen Landschaftsmalerei kennenzulernen. Vor Ort wenig begeistert, wirken die Eindrücke einer solch einfachen, ungekünstelten Herangehensweise wie der der Schule von Barbizon jedoch nach der Rückkehr nach Deutschland umso stärker nach. Die bereits von zunehmendem Realismus geprägte Landschaftsmalerei der Mitte des 19. Jahrhunderts bewegt sich so mehr und mehr aus dem Atelier in die freie Natur und lässt den Impressionismus erahnen. Grundlegend für Liers Schaffen wird eine farbharmonische Tonalität, die hier von hellem, warmem und sommerlichem Gelb bestimmt wird, gegenüber dem dunstigen transparenten Blau des Sees und des Himmels. Die imposanten gewölbten Wolkenformationen zeigen das Interesse für Wetterphänomene und Atmosphäre. Belebt wird die Landschaft von den eingebetteten Figuren der Fischer, die über reine Staffage hinausgehen, jedoch ohne Betonung eines sozialrealistischen Aspekts bleiben. Mit seinen noch von einem gewissen romantisierenden Realismus geprägten Landschaften, im Übergang zu einem an Licht und Atmosphäre interessierten Vorimpressionismus wird Lier zu einer prägenden Figur der Münchner Landschaftsmalerei. [KT]



332
Adolf Heinrich Lier
Fischer am Seeufer, Um 1870.
Öl auf Papier, kaschiert auf Holz
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 3.429

(inklusive Aufgeld)