Rahmenbild
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Ernst Wilhelm Nay
In Blockformen, 1953.
Öl auf Leinwand. Rückseitig mit einer weiteren ...
Schätzung:
€ 200.000 Ergebnis:
€ 184.150 (inklusive Aufgeld)
In Blockformen. 1953.
Öl auf Leinwand. Rückseitig mit einer weiteren Komposition von 1953.
Links unten signiert und datiert. Verso auf der Leinwand erneut signiert und datiert. 100 x 110 cm (39,3 x 43,3 in).
Nay verwendete hier einen alten, beschrifteten Keilrahmen. Die ursprünglich vom Künstler verworfene und übermalte Bildrückseite wurde postum, nach 1990, freigelegt. [AR].
• Besonderheit im Werk des Künstlers: beidseitig bemalte Leinwand am Übergang der "Rhythmischen Bilder" zu den "Scheibenbildern".
• "In Blockformen" ist durchdrungen vom Geist seiner "Scheibenbilder", der wichtigsten Werkphase des Künstlers.
• Das rückseitige Bild vermittelt die Aufbruchstimmung der frühen Kölner Jahre, inspiriert durch die Tendenzen der neuen Musik (Pierre Boulez, Luigi Nono, Karlheinz Stockhausen u. a.).
• Doppelseitig bemalte Gemälde sind von großer Seltenheit.
PROVENIENZ: Dr. Wickert, Berlin.
Privatsammlung Berlin.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
Privatsammlung Schweiz.
LITERATUR: Aurel Scheibler, Ernst Wilhelm Nay. Werkverzeichnis der Ölgemälde, Bd. II: 1952-1968, Köln 1990, WVZ-Nr. 694 (m. SW Abb.).
Villa Grisebach, Berlin, Auktion 71, 4.6.1999, Los 71 (m. Abb.).
Christiane Meixner, Scheibchenweise, in: Weltkunst, Feb. 2022, Nr. 195, S. 40 (m. Abb.).
Öl auf Leinwand. Rückseitig mit einer weiteren Komposition von 1953.
Links unten signiert und datiert. Verso auf der Leinwand erneut signiert und datiert. 100 x 110 cm (39,3 x 43,3 in).
Nay verwendete hier einen alten, beschrifteten Keilrahmen. Die ursprünglich vom Künstler verworfene und übermalte Bildrückseite wurde postum, nach 1990, freigelegt. [AR].
• Besonderheit im Werk des Künstlers: beidseitig bemalte Leinwand am Übergang der "Rhythmischen Bilder" zu den "Scheibenbildern".
• "In Blockformen" ist durchdrungen vom Geist seiner "Scheibenbilder", der wichtigsten Werkphase des Künstlers.
• Das rückseitige Bild vermittelt die Aufbruchstimmung der frühen Kölner Jahre, inspiriert durch die Tendenzen der neuen Musik (Pierre Boulez, Luigi Nono, Karlheinz Stockhausen u. a.).
• Doppelseitig bemalte Gemälde sind von großer Seltenheit.
PROVENIENZ: Dr. Wickert, Berlin.
Privatsammlung Berlin.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
Privatsammlung Schweiz.
LITERATUR: Aurel Scheibler, Ernst Wilhelm Nay. Werkverzeichnis der Ölgemälde, Bd. II: 1952-1968, Köln 1990, WVZ-Nr. 694 (m. SW Abb.).
Villa Grisebach, Berlin, Auktion 71, 4.6.1999, Los 71 (m. Abb.).
Christiane Meixner, Scheibchenweise, in: Weltkunst, Feb. 2022, Nr. 195, S. 40 (m. Abb.).
Die Geschichte ist nicht selten darum bemüht, künstlerisches Schaffen in Phasen zu unterteilen, Kategorien zu finden, Grenzen zu ziehen und darauf aufbauend Hierarchien zu behaupten. Dies alles erleichtert den Blick, doch insbesondere die Grenzbereiche verweigern sich der Strukturierung. Die Werke der Grenzbereiche gehören – so auch bei Ernst Wilhelm Nay – mit zu den spannendsten Bildfindungen im Gesamtwerk, da sie vibrierend neu erscheinen und ein rastloses Suchen vermitteln, das mit jedem vollendeten Bild bereits die Sehnsucht nach dem nächsten in sich trägt. "Bilder kommen aus Bildern", so ein bekannter Ausspruch Nays, dessen Werke der 1930er Jahre bereits die kompositorische Strenge seines Spätwerks in sich tragen. Auch der Scheibe, namensgebend für die so berühmte Werkphase ab 1954, kommt ab den 1930er Jahren bereits eine wichtige kompositorische Funktion zu. Ebenso die Augenform, die Nay, so die einhellige Meinung, erst ab den 1960er Jahren aus der Rundform entwickelt, lässt sich bereits 20 Jahre zuvor auf zahlreichen Bildern finden.
"In Blockformen" (1953) ist in Aurel Scheiblers Werkverzeichnis der Ölgemälde das drittletzte Werk der "Rhythmischen Bilder" und könnte genauso als erstes Werk der "Scheibenbilder" (1954-1962) angesehen werden. Ein amorpher Hintergrund, typisch für seine Werke der frühen 1950er Jahre, in Ocker, Schwarz, Blau und Rot wird durch dominierendes Weiß aufgebrochen. Das Weiß, das aus dem Bildhintergrund zu strahlen scheint, bildet zugleich eine weitere Bildebene und schafft Tiefenwirkung. Die eigentlichen Protagonisten des Bildes aber sind in vorderster Ebene die Scheiben in Weiß, Dunkelblau und Hellblau, die wie Sternschnuppen die kompakte Farbe durchdrungen haben und als Vorboten der neuen Phase sich über die Bildfläche verteilen.
Noch größere Bedeutung offenbart das Werk beim Betrachten der Rückseite, da sich hier ein zweites, ebenso signiertes Bild findet, das vielleicht erst kurz vorher entstanden und noch deutlich als Hauptwerk der "Rhythmischen Bilder" zu erkennen ist. Wie bei "In Blockformen" durchbricht das Weiß eine abstrakte Farbfläche aus Rot, Braun, Blau und Grün. Anstelle der Scheiben finden sich hier aber noch schwarze Linienstrukturen, deren Rhythmus an die Bedeutung der Musik in den frühen Kölner Jahren erinnert. Wie kein zweites Werk stehen die hier angebotenen Gemälde auf einer Leinwand für Nays Übergang zu den "Scheibenbildern", die ihn zu einem der wichtigsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts machten. [SN]
"In Blockformen" (1953) ist in Aurel Scheiblers Werkverzeichnis der Ölgemälde das drittletzte Werk der "Rhythmischen Bilder" und könnte genauso als erstes Werk der "Scheibenbilder" (1954-1962) angesehen werden. Ein amorpher Hintergrund, typisch für seine Werke der frühen 1950er Jahre, in Ocker, Schwarz, Blau und Rot wird durch dominierendes Weiß aufgebrochen. Das Weiß, das aus dem Bildhintergrund zu strahlen scheint, bildet zugleich eine weitere Bildebene und schafft Tiefenwirkung. Die eigentlichen Protagonisten des Bildes aber sind in vorderster Ebene die Scheiben in Weiß, Dunkelblau und Hellblau, die wie Sternschnuppen die kompakte Farbe durchdrungen haben und als Vorboten der neuen Phase sich über die Bildfläche verteilen.
Noch größere Bedeutung offenbart das Werk beim Betrachten der Rückseite, da sich hier ein zweites, ebenso signiertes Bild findet, das vielleicht erst kurz vorher entstanden und noch deutlich als Hauptwerk der "Rhythmischen Bilder" zu erkennen ist. Wie bei "In Blockformen" durchbricht das Weiß eine abstrakte Farbfläche aus Rot, Braun, Blau und Grün. Anstelle der Scheiben finden sich hier aber noch schwarze Linienstrukturen, deren Rhythmus an die Bedeutung der Musik in den frühen Kölner Jahren erinnert. Wie kein zweites Werk stehen die hier angebotenen Gemälde auf einer Leinwand für Nays Übergang zu den "Scheibenbildern", die ihn zu einem der wichtigsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts machten. [SN]
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Ernst Wilhelm Nay
In Blockformen, 1953.
Öl auf Leinwand. Rückseitig mit einer weiteren ...
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