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Stundenbuch
Stundenbuch-Manuskript zum Gebrauch von Paris, um 1500
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 62.500 (inklusive Aufgeld)
Prachtmanuskript der Schule von Rouen
Stundenbuch
Lateinisches und französisches Stundenbuch für den Gebrauch von Paris. Manuskript auf Pergament. Paris/Rouen um 1500.
• Exquisites Beispiel für die Pariser und Rouener Buchmalerei um 1500
• Überaus reich illuminiert mit Miniaturen des Meisters der Chronique scandaleuse und einem weiteren Meister aus dem Umkreis des Jean Pichore
• Prachtvoller Bordürenschmuck mit vorzüglichen Drolerien und Grotesken im Stil von Jean Serpin
• Sehr schön erhaltenes Manuskript mit farbfrischen Miniaturen
Charakteristisches Stundenbuch der sogenannten Schule von Rouen, deren Künstler in enger Zusammenarbeit mit Pariser Buchmalern standen. So haben bei dem vorliegenden Manuskript das Atelier des genialen Bordürenmalers Jean Serpin in Rouen, der in Paris tätige Meister der Chronique scandaleuse und ein weiterer Meister aus dem Umfeld des Jean Pichore in Paris Hand in Hand gearbeitet. Vom letzteren stammen die Kalender- und der Großteil der Kleinbilder sowie die beiden großen Miniaturen Geburt Christi und Flucht nach Ägypten. Alle übrigen Miniaturen hat der Meister der Chronique scandaleuse gemalt. "Stilistisch gewann der Meister der Chronique scandaleuse wie Pichore seine entscheidenden Anregungen aus Tours, insbesondere von Jean Poyer. Man erkennt ihn unter anderem am Kolorit, das er nach Poyers Vorbild zwischen reduzierten Pastelltönen und kräftiger, auf dem Zusammenklang von Rot und Blau mit intensiv bläulichem Grün basierender Farbigkeit von einer Aufgabe zur andern variiert. Wie die Maler der Pichore-Gruppe konturiert er seine Figuren mit dünnen schwarzen oder auch goldenen Linien .. Auch seine Malweise ist oft summarisch, und er verwendet ähnliche Figurentypen. Diese aber sind zierlicher als bei Pichore und durch ihre charakteristischen Gesichter unverwechselbar. Dazu tragen besonders die Augen bei, die auf stets gleiche Weise halb geschlossen und oben durch eine kräftige schwarze Linie mit kleiner Verdickung zur Pupille begrenzt sind, so daß das darunter gesetzte Weiß intensiv leuchtet." (Zöhl S. 45)
Französischer Kalender nach liturgischem Brauch von Paris, voll besetzt, Einträge alternierend in Blau und Rot, Hauptfeste in Gold, darunter: Geneviefve (3. Jan.), Vincent (22. Jan.), Pierre (29. Juni und 22. Febr. Cathedra Petri), La Magdalene (23. Juli), Jaques et Christofore (26. Juli), Louis (25. Aug.), Leu et Gile (1. Sept.), Denis (9. Okt.), Martin (11. Nov. und 4. Juli Translatio), Clement (23. Nov.), Katharine (25. Nov.) und Nicholas (6. Dez.) - Marien- und Totenoffizium nach Gebrauch von Paris.
Inhalt: Kalendarium (fol. 1), Evangeliensequenzen (13), Obsecro te (17v), O intemerata (20) , Marienoffizium (23), Stundengebet zum Hl. Kreuz (73), Stundengebet zum Hl. Geist (76), Bußpsalmen und Litanei (80),Totenoffizium (95), Doulce Dame und Doulce Dieu (97), 1 w. Bl., Fortsetzung Totenoffizium (105), Suffragien (136-142).
Bildfolge Tafel-Miniaturen: Kreuztragung (fol. 72). David tötet Goliath (79). Die drei Lebenden und die drei Toten (94). - Große Miniaturen: Johannes auf Patmos (13). Verkündigung (23). Heimsuchung (39v) Geburt Christi (48). Verkündigung an die Hirten (53). Anbetung der Könige (56v). Darbringung im Tempel (59v). Flucht nach Ägypten (63). Krönung der Jungfrau (68). Kreuzigung (73). Pfingsten (76). David und Bathseba (80). Hiob auf dem Misthaufen (95). Thronende Madonna mit Kind (97). Gottvater zeigt Wunden Christi (101). - Kleine Miniaturen: Lukas, Matthäus, Markus, Muttergottes in der Mandorla, Thronende Madonna mit Kind, Gottvater mit dem gekreuzigten Christus, Michael, Johannes der Täufer, Johannes der Evangelist, Sebastian, Nikolaus, Antonius, Anna lehrt die Jungfrau, Maria Magdalena, Katharina, Margarete, Genevieve, Avia. - Kalenderminiaturen mit den 12 Tierkreiszeichen und den 12 Monatsarbeiten.
EINBAND: Französischer Maroquinband des 18. Jahrhunderts mit goldgeprägten Deckelfileten und Eckfleurons, Mittelfeld jeweils mit goldgeprägter Inschrift „Ex dono amicitiae“, Steh- und Innenkantenvergoldung sowie mit Seidenmoirée-Spiegeln und Ganzgoldschnitt. 17,5 : 12 cm. - ILLUSTRATION: Mit 3 Tafel-Miniaturen, 15 großen Miniaturen in gotischem Rundbogen und mit Vollbordüre, 18 kleinen Miniaturen im Textfeld sowie 24 Kalenderminiaturen. Die Vollbordüren auf Goldgrund mit blau-rotem oder blau-mauvefarbenem Akanthus, verschiedenen Blüten, Vögeln, Drachen und Fabelwesen. Die Seiten mit den kleinen Miniaturen jeweils mit dreiseitiger Bordüre mit varierender geometrischer Felderung auf wechselnden Farbgründen, besetzt mit Akanthusblättern, Blüten und Früchten sowie verschiedenen Vögeln und Schmetterlingen. Alle Textseiten mit breiter Außenrandbordüre im gleichen Stil, nur mit ausschließlich floralen Motiven. Die Miniaturenseiten jeweils mit 3-zeiliger Prachtinitiale in Blau auf Goldgrund, Buchstabenkörper weiß ornamentiert und Binnenfeld mit farbiger Rankenfüllung. Textseiten mit zahlreichen zweizeiligen blauen Initialen auf Goldgrund sowie einzeiligen Goldinitialen auf blauem und rotem Grund und Zeilenfüllern in gleicher Gestaltung. - KOLLATION: 142 Bll. und 4 Pergamentvorsätze. Blattgröße 17 : 11 cm. Schriftspiegel 9,5 : 5,5 cm. 20 Zeilen, regliert. Textura, dunkelbraune Tinte, Hervorhebungen in Rot. - ZUSTAND: Der weiße Farbauftrag der kleinen Miniaturen vereinz. mit kl. Pigmentverlusten, sonst farbfrisch und sauber. Die Bll. 97-103 (Doulce Dame und Doulce Dieu) verbunden. Prächtiges Manuskript von bester Erhaltung. - PROVENIENZ: Zweites Vorsatzblatt mit akkurat geschriebener Zusammenfassung des Stundenbuchs, unterschrieben "Acheson, Harrow 1823", das ist Archibald Acheson (1806-1869), der spätere dritte Earl of Gosford. Sein goldgeprägtes gekröntes Exlibris (Hahn auf Trompete, Motto "Vigilantibus") auf dem vord. Innendeckel. - Seit mehreren Jahrzehnten in deutschem Privatbesitz.
LITERATUR: Caroline Zöhl, Jean Pichore. Buchmaler und Verleger in Paris um 1500 . Turnhout 2004. - Eberhard König, Große Buchmalerei zwischen Rouen und Paris: Der Froissart des Kardinals Georges d'Amboise. In: Leuchtendes Mittelalter IV, Kat. XXIX Antiquariat Tenschert, Rotthalmünster 1992.
Richly illuminated Book of Hours from the School of Rouen with miniatures by the Master of the Chronique scandaleuse and an unknown master from the circle around Jean Pichore, as well as border decoration with birds, dragons and mythical creatures in the style of Jean Serpin. Latin and French Book of Hours for the use of Paris. Manuscript on vellum. Paris/Rouen around 1500. Size of sheet 17 : 11 cm. With 3 fullpage miniatures (each as a plate), 15 large miniatures with full border on gilt ground, 18 small miniatures in text area and 24 calendar miniatures. 18th century French calf with floral gilt spine, gilt fillet on boards forming an inner rectangle containing the inscription "Ex dono amicitiae", silk moiré pastedowns and gilt edges. - A few small miniatures show neglegible loss of the white pigment, else clean and with fresh colors. 1 quire (leaves 97-103 containing Doulce Dame & Doulce Dieu) misbound. All in all in excellent condition. Provenance: Archibald Acheson (1806-1869), Earl of Gosford (his gilt bookplate and neat inscription).
Stundenbuch
Lateinisches und französisches Stundenbuch für den Gebrauch von Paris. Manuskript auf Pergament. Paris/Rouen um 1500.
• Exquisites Beispiel für die Pariser und Rouener Buchmalerei um 1500
• Überaus reich illuminiert mit Miniaturen des Meisters der Chronique scandaleuse und einem weiteren Meister aus dem Umkreis des Jean Pichore
• Prachtvoller Bordürenschmuck mit vorzüglichen Drolerien und Grotesken im Stil von Jean Serpin
• Sehr schön erhaltenes Manuskript mit farbfrischen Miniaturen
Charakteristisches Stundenbuch der sogenannten Schule von Rouen, deren Künstler in enger Zusammenarbeit mit Pariser Buchmalern standen. So haben bei dem vorliegenden Manuskript das Atelier des genialen Bordürenmalers Jean Serpin in Rouen, der in Paris tätige Meister der Chronique scandaleuse und ein weiterer Meister aus dem Umfeld des Jean Pichore in Paris Hand in Hand gearbeitet. Vom letzteren stammen die Kalender- und der Großteil der Kleinbilder sowie die beiden großen Miniaturen Geburt Christi und Flucht nach Ägypten. Alle übrigen Miniaturen hat der Meister der Chronique scandaleuse gemalt. "Stilistisch gewann der Meister der Chronique scandaleuse wie Pichore seine entscheidenden Anregungen aus Tours, insbesondere von Jean Poyer. Man erkennt ihn unter anderem am Kolorit, das er nach Poyers Vorbild zwischen reduzierten Pastelltönen und kräftiger, auf dem Zusammenklang von Rot und Blau mit intensiv bläulichem Grün basierender Farbigkeit von einer Aufgabe zur andern variiert. Wie die Maler der Pichore-Gruppe konturiert er seine Figuren mit dünnen schwarzen oder auch goldenen Linien .. Auch seine Malweise ist oft summarisch, und er verwendet ähnliche Figurentypen. Diese aber sind zierlicher als bei Pichore und durch ihre charakteristischen Gesichter unverwechselbar. Dazu tragen besonders die Augen bei, die auf stets gleiche Weise halb geschlossen und oben durch eine kräftige schwarze Linie mit kleiner Verdickung zur Pupille begrenzt sind, so daß das darunter gesetzte Weiß intensiv leuchtet." (Zöhl S. 45)
Französischer Kalender nach liturgischem Brauch von Paris, voll besetzt, Einträge alternierend in Blau und Rot, Hauptfeste in Gold, darunter: Geneviefve (3. Jan.), Vincent (22. Jan.), Pierre (29. Juni und 22. Febr. Cathedra Petri), La Magdalene (23. Juli), Jaques et Christofore (26. Juli), Louis (25. Aug.), Leu et Gile (1. Sept.), Denis (9. Okt.), Martin (11. Nov. und 4. Juli Translatio), Clement (23. Nov.), Katharine (25. Nov.) und Nicholas (6. Dez.) - Marien- und Totenoffizium nach Gebrauch von Paris.
Inhalt: Kalendarium (fol. 1), Evangeliensequenzen (13), Obsecro te (17v), O intemerata (20) , Marienoffizium (23), Stundengebet zum Hl. Kreuz (73), Stundengebet zum Hl. Geist (76), Bußpsalmen und Litanei (80),Totenoffizium (95), Doulce Dame und Doulce Dieu (97), 1 w. Bl., Fortsetzung Totenoffizium (105), Suffragien (136-142).
Bildfolge Tafel-Miniaturen: Kreuztragung (fol. 72). David tötet Goliath (79). Die drei Lebenden und die drei Toten (94). - Große Miniaturen: Johannes auf Patmos (13). Verkündigung (23). Heimsuchung (39v) Geburt Christi (48). Verkündigung an die Hirten (53). Anbetung der Könige (56v). Darbringung im Tempel (59v). Flucht nach Ägypten (63). Krönung der Jungfrau (68). Kreuzigung (73). Pfingsten (76). David und Bathseba (80). Hiob auf dem Misthaufen (95). Thronende Madonna mit Kind (97). Gottvater zeigt Wunden Christi (101). - Kleine Miniaturen: Lukas, Matthäus, Markus, Muttergottes in der Mandorla, Thronende Madonna mit Kind, Gottvater mit dem gekreuzigten Christus, Michael, Johannes der Täufer, Johannes der Evangelist, Sebastian, Nikolaus, Antonius, Anna lehrt die Jungfrau, Maria Magdalena, Katharina, Margarete, Genevieve, Avia. - Kalenderminiaturen mit den 12 Tierkreiszeichen und den 12 Monatsarbeiten.
EINBAND: Französischer Maroquinband des 18. Jahrhunderts mit goldgeprägten Deckelfileten und Eckfleurons, Mittelfeld jeweils mit goldgeprägter Inschrift „Ex dono amicitiae“, Steh- und Innenkantenvergoldung sowie mit Seidenmoirée-Spiegeln und Ganzgoldschnitt. 17,5 : 12 cm. - ILLUSTRATION: Mit 3 Tafel-Miniaturen, 15 großen Miniaturen in gotischem Rundbogen und mit Vollbordüre, 18 kleinen Miniaturen im Textfeld sowie 24 Kalenderminiaturen. Die Vollbordüren auf Goldgrund mit blau-rotem oder blau-mauvefarbenem Akanthus, verschiedenen Blüten, Vögeln, Drachen und Fabelwesen. Die Seiten mit den kleinen Miniaturen jeweils mit dreiseitiger Bordüre mit varierender geometrischer Felderung auf wechselnden Farbgründen, besetzt mit Akanthusblättern, Blüten und Früchten sowie verschiedenen Vögeln und Schmetterlingen. Alle Textseiten mit breiter Außenrandbordüre im gleichen Stil, nur mit ausschließlich floralen Motiven. Die Miniaturenseiten jeweils mit 3-zeiliger Prachtinitiale in Blau auf Goldgrund, Buchstabenkörper weiß ornamentiert und Binnenfeld mit farbiger Rankenfüllung. Textseiten mit zahlreichen zweizeiligen blauen Initialen auf Goldgrund sowie einzeiligen Goldinitialen auf blauem und rotem Grund und Zeilenfüllern in gleicher Gestaltung. - KOLLATION: 142 Bll. und 4 Pergamentvorsätze. Blattgröße 17 : 11 cm. Schriftspiegel 9,5 : 5,5 cm. 20 Zeilen, regliert. Textura, dunkelbraune Tinte, Hervorhebungen in Rot. - ZUSTAND: Der weiße Farbauftrag der kleinen Miniaturen vereinz. mit kl. Pigmentverlusten, sonst farbfrisch und sauber. Die Bll. 97-103 (Doulce Dame und Doulce Dieu) verbunden. Prächtiges Manuskript von bester Erhaltung. - PROVENIENZ: Zweites Vorsatzblatt mit akkurat geschriebener Zusammenfassung des Stundenbuchs, unterschrieben "Acheson, Harrow 1823", das ist Archibald Acheson (1806-1869), der spätere dritte Earl of Gosford. Sein goldgeprägtes gekröntes Exlibris (Hahn auf Trompete, Motto "Vigilantibus") auf dem vord. Innendeckel. - Seit mehreren Jahrzehnten in deutschem Privatbesitz.
LITERATUR: Caroline Zöhl, Jean Pichore. Buchmaler und Verleger in Paris um 1500 . Turnhout 2004. - Eberhard König, Große Buchmalerei zwischen Rouen und Paris: Der Froissart des Kardinals Georges d'Amboise. In: Leuchtendes Mittelalter IV, Kat. XXIX Antiquariat Tenschert, Rotthalmünster 1992.
Richly illuminated Book of Hours from the School of Rouen with miniatures by the Master of the Chronique scandaleuse and an unknown master from the circle around Jean Pichore, as well as border decoration with birds, dragons and mythical creatures in the style of Jean Serpin. Latin and French Book of Hours for the use of Paris. Manuscript on vellum. Paris/Rouen around 1500. Size of sheet 17 : 11 cm. With 3 fullpage miniatures (each as a plate), 15 large miniatures with full border on gilt ground, 18 small miniatures in text area and 24 calendar miniatures. 18th century French calf with floral gilt spine, gilt fillet on boards forming an inner rectangle containing the inscription "Ex dono amicitiae", silk moiré pastedowns and gilt edges. - A few small miniatures show neglegible loss of the white pigment, else clean and with fresh colors. 1 quire (leaves 97-103 containing Doulce Dame & Doulce Dieu) misbound. All in all in excellent condition. Provenance: Archibald Acheson (1806-1869), Earl of Gosford (his gilt bookplate and neat inscription).
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