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103
Karl Hartung
Durchbrochene Form, 1950.
Bronze
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 107.950 (inklusive Aufgeld)
Durchbrochene Form. 1950.
Bronze.
Krause 440. Auf einer der Standflächen mit dem Nachlassstempel. Eines von 6+1 Exemplaren. Autorisierter Guss aus dem Nachlass des Künstlers. Ca. 36 x 82 x 23 cm (14,1 x 32,2 x 9 in).
Unter dem Titel "Reine Formsache. Hommage an Karl Hartung" werden in den Ausstellungsräumen der Gerisch Stiftung und ihrem Skulpturenpark in Neumünster in diesem Jahr viele Werke des Bildhauers zu entdecken sein (16.07.–17.12.2023).
• 1952 ist der Gips dieser Arbeit Teil der Retrospektive im Haus am Waldsee, Berlin.
• Gehört zu den Arbeiten, in denen Hartung ab Ende der 1940er Jahre zu einer ganz eigenen, freien und von der Figuration losgelösten Formensprache findet.
• Von der Natur inspiriertes Werk mit reduzierter Formensprache und von zeitloser Schönheit.
• Die weichen, geschwungenen Formen und die räumliche Präsenz eröffnen sich aus jeder Betrachtungsperspektive.
• Vergleichbare Arbeiten des Künstlers aus der Zeit um 1950 befinden sich u. a. in den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle und des Museum Folkwang, Essen.
Wir danken dem Nachlass Karl Hartung für die freundliche wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.
AUSSTELLUNG: Karl Hartung, Haus am Waldsee, Berlin, 2.9.-12.10.1952, Kat.-Nr. 99.
LITERATUR: Markus Krause, Karl Hartung 1908–1967. Metamorphosen von Mensch und Natur (Monographie und Werkverzeichnis), München 1998, S. 226, Kat.-Nr. 440 (m. Abb.).
Bronze.
Krause 440. Auf einer der Standflächen mit dem Nachlassstempel. Eines von 6+1 Exemplaren. Autorisierter Guss aus dem Nachlass des Künstlers. Ca. 36 x 82 x 23 cm (14,1 x 32,2 x 9 in).
Unter dem Titel "Reine Formsache. Hommage an Karl Hartung" werden in den Ausstellungsräumen der Gerisch Stiftung und ihrem Skulpturenpark in Neumünster in diesem Jahr viele Werke des Bildhauers zu entdecken sein (16.07.–17.12.2023).
• 1952 ist der Gips dieser Arbeit Teil der Retrospektive im Haus am Waldsee, Berlin.
• Gehört zu den Arbeiten, in denen Hartung ab Ende der 1940er Jahre zu einer ganz eigenen, freien und von der Figuration losgelösten Formensprache findet.
• Von der Natur inspiriertes Werk mit reduzierter Formensprache und von zeitloser Schönheit.
• Die weichen, geschwungenen Formen und die räumliche Präsenz eröffnen sich aus jeder Betrachtungsperspektive.
• Vergleichbare Arbeiten des Künstlers aus der Zeit um 1950 befinden sich u. a. in den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle und des Museum Folkwang, Essen.
Wir danken dem Nachlass Karl Hartung für die freundliche wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.
AUSSTELLUNG: Karl Hartung, Haus am Waldsee, Berlin, 2.9.-12.10.1952, Kat.-Nr. 99.
LITERATUR: Markus Krause, Karl Hartung 1908–1967. Metamorphosen von Mensch und Natur (Monographie und Werkverzeichnis), München 1998, S. 226, Kat.-Nr. 440 (m. Abb.).
Kurz nach Ende des Krieges gelingt Karl Hartung nun der endgültige künstlerische Durchbruch. Erste Einzelausstellungen seiner Arbeiten finden in der Galerie Gerd Rosen (1946 und 1948) und in der Galerie Springer in Berlin statt. 1949 nimmt Hartung an der ersten großen Ausstellung der 1948 gegründeten internationalen Künstlervereinigung "CoBrA" im Stedelijk Museum in Amsterdam teil. 1952 zeigt das Haus am Waldsee, Berlin, eine umfassende Werkschau seines Schaffens, in der auch ein Exemplar der hier angebotenen Bronze ausgestellt wird. 1953/54 folgen weitere groß angelegte Einzelausstellungen, u. a. im Museum Folkwang, Essen, in der Kestner-Gesellschaft, Hannover, im Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen, und in der Bremer Kunsthalle.
Ab den 1930er Jahren durchläuft Hartungs Kunst einen Wandel, eine Abkehr von der naturalistischen und realistischen deutschen Bildhauerei. Hartung schafft einige gänzlich abstrakte Arbeiten und unterzieht auch seine figürlichen Werke einer stärkeren Abstrahierung. Die menschliche, vornehmlich weibliche Figur, ihre Formen und ihre Physiognomie bleiben zwar das große, allumfassende Thema seines Œuvres, doch die radikale Reduktion und der hohe Grad an Abstraktion einiger seiner Werke ist zu diesem Zeitpunkt außergewöhnlich.
Ende der 1940er bis in die frühen 1950er Jahre entstehen seine "Vegetativen-", "Freien-" und "Organischen Formen", in denen er die Grenze zur Abstraktion überschreitet und eine ganz eigene, freie Formensprache findet. Auch in dem hier angebotenen, zeitgleich geschaffenen Werk "Durchbrochene Form" findet sich keinerlei Nachahmung der Natur, keine Andeutungen menschlicher Physiognomie. Die Natur dient hier lediglich als Inspiration: entfernt an biologische Zellformen oder einen Knochen erinnernd, schafft Hartung mit diesem Werk eine absolut zeitlose, besonders grazile Komposition mit großen Öffnungen in der wie organisch gewachsenen Struktur, die - auch mithilfe der sinnlichen Oberfläche der lebendigen Patina - der Massivität und Schwere des Materials widersprechen. "Nur auf zwei kleinen Standflächen ruhend, scheint sie fast zu schweben und lädt den Betrachter zu einer Ansicht von allen Seiten ein. Sie erinnert zwar entfernt an vegetative Strukturen, ist in ihrem abwechslungsreichen Spiel zwischen konvex und konkav verlaufenden Streben, die jede mimetische Darstellung von Ästen oder Knochen verneinen, jedoch eher dem Credo Paul Klees zuzuordnen, "nicht Natur sichtbar zu machen, sondern die Kräfte, die dahinter stehen." (Anna Hartung)
Das vorliegende Werk nimmt eine bedeutende Stellung im Œuvre des Künstlers ein, denn Hartung gelingt es hier, ein ungegenständliches autonomes Gebilde, eine universal gültige Form von zeitloser Schönheit zu schaffen, seiner eigenen Überzeugung entsprechend, mithilfe von organischen Formen das Wesentliche, Universelle des Menschen als Teil der Schöpfung sichtbar zu machen. Mit der Entwicklung dieser ganz persönlichen Abstraktion etabliert sich Karl Hartung neben zeitgenössischen Größen wie beispielsweise Hans Arp, Barbara Hepworth und Henry Moore in Großbritannien als bedeutender Vertreter der europäischen Bildhauerei des späteren 20. Jahrhunderts. [CH]
Ab den 1930er Jahren durchläuft Hartungs Kunst einen Wandel, eine Abkehr von der naturalistischen und realistischen deutschen Bildhauerei. Hartung schafft einige gänzlich abstrakte Arbeiten und unterzieht auch seine figürlichen Werke einer stärkeren Abstrahierung. Die menschliche, vornehmlich weibliche Figur, ihre Formen und ihre Physiognomie bleiben zwar das große, allumfassende Thema seines Œuvres, doch die radikale Reduktion und der hohe Grad an Abstraktion einiger seiner Werke ist zu diesem Zeitpunkt außergewöhnlich.
Ende der 1940er bis in die frühen 1950er Jahre entstehen seine "Vegetativen-", "Freien-" und "Organischen Formen", in denen er die Grenze zur Abstraktion überschreitet und eine ganz eigene, freie Formensprache findet. Auch in dem hier angebotenen, zeitgleich geschaffenen Werk "Durchbrochene Form" findet sich keinerlei Nachahmung der Natur, keine Andeutungen menschlicher Physiognomie. Die Natur dient hier lediglich als Inspiration: entfernt an biologische Zellformen oder einen Knochen erinnernd, schafft Hartung mit diesem Werk eine absolut zeitlose, besonders grazile Komposition mit großen Öffnungen in der wie organisch gewachsenen Struktur, die - auch mithilfe der sinnlichen Oberfläche der lebendigen Patina - der Massivität und Schwere des Materials widersprechen. "Nur auf zwei kleinen Standflächen ruhend, scheint sie fast zu schweben und lädt den Betrachter zu einer Ansicht von allen Seiten ein. Sie erinnert zwar entfernt an vegetative Strukturen, ist in ihrem abwechslungsreichen Spiel zwischen konvex und konkav verlaufenden Streben, die jede mimetische Darstellung von Ästen oder Knochen verneinen, jedoch eher dem Credo Paul Klees zuzuordnen, "nicht Natur sichtbar zu machen, sondern die Kräfte, die dahinter stehen." (Anna Hartung)
Das vorliegende Werk nimmt eine bedeutende Stellung im Œuvre des Künstlers ein, denn Hartung gelingt es hier, ein ungegenständliches autonomes Gebilde, eine universal gültige Form von zeitloser Schönheit zu schaffen, seiner eigenen Überzeugung entsprechend, mithilfe von organischen Formen das Wesentliche, Universelle des Menschen als Teil der Schöpfung sichtbar zu machen. Mit der Entwicklung dieser ganz persönlichen Abstraktion etabliert sich Karl Hartung neben zeitgenössischen Größen wie beispielsweise Hans Arp, Barbara Hepworth und Henry Moore in Großbritannien als bedeutender Vertreter der europäischen Bildhauerei des späteren 20. Jahrhunderts. [CH]
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Karl Hartung
Durchbrochene Form, 1950.
Bronze
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