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57
Karl Horst Hödicke
Tageszeiten, 1977.
Dispersion auf Leinwand, 4-teilig
Schätzung:
€ 100.000 Ergebnis:
€ 190.500 (inklusive Aufgeld)
Tageszeiten. 1977.
Dispersion auf Leinwand, 4-teilig.
Verso auf der Leinwand jeweils signiert und bezeichnet "Morgen", "Mittag", "Abend" und "Nacht". Je 190 x 155 cm (74,8 x 61 in).
[AR].
• Aus der Reihe der spektakulären Berlin-Bilder K. H. Hödickes.
• Mit seiner expressiv realistischen Malerei gehört er zu den einflussreichsten Erneuerern der Berliner Nachkriegskunst.
• Das romantische Motiv des Fensterbildes etwa bei Caspar David Friedrich ist Pate für Hödickes Blick aus dem Atelier auf die Großstadt.
• Im Entstehungsjahr ist er erstmals auf der documenta 6 in Kassel vertreten.
• Aus der Sammlung Hans Hermann Stober (1934–1997), Gründungsmitglied der "Freunde der Nationalgalerie" in Berlin.
• Erstmals wird eine vierteilige Arbeit des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Qeulle: artprice.com).
PROVENIENZ: Sammlung Hans Hermann Stober, Berlin.
Galerie Folker Skulima, Berlin.
Privatsammlung Norddeutschland.
AUSSTELLUNG: K.H. Hödicke. Gemälde, Skulpturen, Objekte, Film, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 15.8.-21.9.1986; Städtische Kunsthalle, Mannheim, Feb./März 1987, Städtische Galerie Wolfsburg, Wolfsburger Kunstverein e.V., 1987 (hier nur ausgestellt "Nacht", m. Farbabb. S. 90).
Der unverbrauchte Blick. Kunst unserer Zeit in Berliner Sicht, Martin-Gropius-Bau, Berlin, 29.1.-5.4.1987 (hier nur ausgestellt "Mittag" und "Abend", m. Farbabb.).
Refigured Painting. The German Image 1960-1988, Toledo Museum of Art, Toledo, Ohio, 30.10.1988-8.1.1989, Kat.-Nr. 31 und 32 (hier nur ausgestellt "Mittag" und "Abend", jedoch betitelt "Sommer" und "Herbst", m. Farbabb.).
Dauerausstellung, Neues Museum Weserburg, Bremen, wohl 1999-2000 (verso auf der Rückwandpappe jeweils mit dem Museumsetikett).
Dispersion auf Leinwand, 4-teilig.
Verso auf der Leinwand jeweils signiert und bezeichnet "Morgen", "Mittag", "Abend" und "Nacht". Je 190 x 155 cm (74,8 x 61 in).
[AR].
• Aus der Reihe der spektakulären Berlin-Bilder K. H. Hödickes.
• Mit seiner expressiv realistischen Malerei gehört er zu den einflussreichsten Erneuerern der Berliner Nachkriegskunst.
• Das romantische Motiv des Fensterbildes etwa bei Caspar David Friedrich ist Pate für Hödickes Blick aus dem Atelier auf die Großstadt.
• Im Entstehungsjahr ist er erstmals auf der documenta 6 in Kassel vertreten.
• Aus der Sammlung Hans Hermann Stober (1934–1997), Gründungsmitglied der "Freunde der Nationalgalerie" in Berlin.
• Erstmals wird eine vierteilige Arbeit des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Qeulle: artprice.com).
PROVENIENZ: Sammlung Hans Hermann Stober, Berlin.
Galerie Folker Skulima, Berlin.
Privatsammlung Norddeutschland.
AUSSTELLUNG: K.H. Hödicke. Gemälde, Skulpturen, Objekte, Film, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 15.8.-21.9.1986; Städtische Kunsthalle, Mannheim, Feb./März 1987, Städtische Galerie Wolfsburg, Wolfsburger Kunstverein e.V., 1987 (hier nur ausgestellt "Nacht", m. Farbabb. S. 90).
Der unverbrauchte Blick. Kunst unserer Zeit in Berliner Sicht, Martin-Gropius-Bau, Berlin, 29.1.-5.4.1987 (hier nur ausgestellt "Mittag" und "Abend", m. Farbabb.).
Refigured Painting. The German Image 1960-1988, Toledo Museum of Art, Toledo, Ohio, 30.10.1988-8.1.1989, Kat.-Nr. 31 und 32 (hier nur ausgestellt "Mittag" und "Abend", jedoch betitelt "Sommer" und "Herbst", m. Farbabb.).
Dauerausstellung, Neues Museum Weserburg, Bremen, wohl 1999-2000 (verso auf der Rückwandpappe jeweils mit dem Museumsetikett).
K. H. Hödicke kommt im Jahr 1957 nach Berlin und studiert Malerei bei Fred Thieler. Für den 1938 in Nürnberg geborenen Künstler werden Motive der Großstadt über die Jahre zu einem seiner wichtigsten Themen. Mit meist großformatigen Arbeiten in kräftigen Farben und unkonventionellen Perspektiven entwickelt er sich immer mehr zu einem charaktervollen Chronisten des modernen Großstadtlebens. Seine Motive sind vielfältig und umfassen den Himmel über Schöneberg bis hin zu allseits bekannten Baudenkmalen wie dem Brandenburger Tor oder dem ehemaligen Kunstgewerbemuseum, dem Martin Gropius Bau. Auch die vierteilige Arbeit "Tageszeiten" von 1977 fällt in die Kategorie seiner Berlin-Bilder. Zu sehen ist der Blick aus dem Atelierfenster in der Dessauer Straße und zeigt die Sphäre zwischen der privaten Welt des Künstlers und der Anonymität der Großstadt. Wie in einer Umkehrung der früheren Schaufensterbilder wird nun die Welt, die Stadt Berlin und ihre zerrissene Realität in dem Ausschnitt dargestellt, der sich mit dem Ausblick aus dem Atelier ergibt. Mit den "Tageszeiten" gelingt es Hödicke mit knappem malerischen Einsatz, mit lapidaren Bildkompositionen Bilder zu malen, die das West-Berlin der damaligen Zeit symptomatisch erfassen. Sie bringen die Stadt gleichsam auf den Punkt. Hödickes Bildfindungen sind für das Verständnis Berlins und seines damaligen mentalen Klimas ebenso wichtig und zutreffend wie die emblematischen Bilder von Werner Heldt für die Nachkriegszeit.
Hödicke spiegelt mit den Tageszeiten, was sein geistiges Auge sieht. Solchermaßen zum äußeren Bild geworden, wirkt es zurück auf das innere Auge des Betrachters. Auch das hier gezielt inszenierte Licht und dessen entscheidende Einflussnahme auf den Inhalt des Motivs ist hier in einer nahezu monochromen Farbgebung bildhaft geworden: das eigentlich nicht Beschreibbare von Gefühlen. Der Kunsthistoriker und ehemalige Direktor der Berlinischen Galerie Jörn Merkert spricht betont von einem "ganz unwirklich wirkenden Licht der Malerei" (K. H. Hödicke. Malerei, Skulptur, Film, Berlin 2013, S. 76). Hödicke selbst begleitet unsere Augen, gibt ihnen Richtung, nicht allzu lange am Rahmen und Fensterbrett zu verweilen, die Neugierde auf das zu richten, was hinter dem Fensterrahmen sich entwickelt; Fensterrahmen und Fensterbank markieren nur eine Grenze von Diesseits zum Jenseits. Hödicke kombiniert, besser montiert seinen romantischen (Aus-)Blick auf die Berliner Wahrheit begrenzt in der Konstruktion des Fensters und verzichtet großzügig auf eine Rückenfigur, wie wir sie aus dem Werk von Caspar David Friedrich kennen.
Dieser berühmte Blick durchs offene Fenster ist ein intimes malerisches Motiv des frühen Realismus in Deutschland. Ein früheres Beispiel stammt von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, der Johann Wolfgang von Goethe 1787 nach Italien begleitet und ihn rücklings aus dem Fenster seiner Wohnung in Rom blickend zeichnet (Weimar, Goethe-Nationalmuseum). Die Dargestellte im Gemälde "Frau am Fenster" von Caspar David Friedrich ist die Frau des Künstlers, Christiane Caroline, geb. Bommer, aus Dresden (1793–1847), mit der er seit Januar 1818 verheiratet ist. Friedrich zeigt seine Frau vor der Fensterpartie in seinem aktuellen Atelier in Dresden: An der Elbe 33. Wir sehen einen nahezu leeren Raum, die breiten Dielen des Bodens, nackte Wände und eine Fensterbank, auf der zwei Flaschen und ein Glas auf einem Tablett stehen. Der Blick aus dem Fenster gibt den Ausblick über die Elbe wieder, zeigt den Mast eines vorbeifahrenden Schiffes und eine Pappelreihe am jenseitigen Ufer. Hierzu öffnet die Dargestellte eine besondere Art von Fensterladen, der innen in der Fensterleibung angebracht ist und den der Künstler zur Regulierung des Lichtes für seinen Arbeitsraum konstruieren ließ. Mit der Abdunkelung des unteren Teiles des Fensters kann Friedrich die Lichtmenge, die durch das nach Norden gelegene Fenster seitlich direkt auf das in Arbeit befindliche Bild fallen könnte, regulieren. Ebenso ließ Friedrich ein ungewöhnlich dünnes Fensterkreuz einbauen, um auch die Schattenwirkung zu vermindern.
Im Gegensatz zu Friedrich konzentriert sich Hödicke hier weniger auf das Diesseits der unterschiedlich nach innen geöffneten Fensterflügel mit gleichwohl eine bürgerliche Behaglichkeit vorgebenden Pflanzen und Blumen auf den Fensterbänken, sondern auf Motive der Großstadt, auf Architekturen außerhalb seines Ateliers, die er gleichmäßig hinter geheimnisvolle Farbfolien einfärbt, vom hoffnungsvollen Grün des Morgens über das schattenlose, schmutzige Mittags-Dottergelb und glühendes Abend-Rostrot bis zum tiefen Dunkelblau der Nacht. [MvL/AR]
Hödicke spiegelt mit den Tageszeiten, was sein geistiges Auge sieht. Solchermaßen zum äußeren Bild geworden, wirkt es zurück auf das innere Auge des Betrachters. Auch das hier gezielt inszenierte Licht und dessen entscheidende Einflussnahme auf den Inhalt des Motivs ist hier in einer nahezu monochromen Farbgebung bildhaft geworden: das eigentlich nicht Beschreibbare von Gefühlen. Der Kunsthistoriker und ehemalige Direktor der Berlinischen Galerie Jörn Merkert spricht betont von einem "ganz unwirklich wirkenden Licht der Malerei" (K. H. Hödicke. Malerei, Skulptur, Film, Berlin 2013, S. 76). Hödicke selbst begleitet unsere Augen, gibt ihnen Richtung, nicht allzu lange am Rahmen und Fensterbrett zu verweilen, die Neugierde auf das zu richten, was hinter dem Fensterrahmen sich entwickelt; Fensterrahmen und Fensterbank markieren nur eine Grenze von Diesseits zum Jenseits. Hödicke kombiniert, besser montiert seinen romantischen (Aus-)Blick auf die Berliner Wahrheit begrenzt in der Konstruktion des Fensters und verzichtet großzügig auf eine Rückenfigur, wie wir sie aus dem Werk von Caspar David Friedrich kennen.
Dieser berühmte Blick durchs offene Fenster ist ein intimes malerisches Motiv des frühen Realismus in Deutschland. Ein früheres Beispiel stammt von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, der Johann Wolfgang von Goethe 1787 nach Italien begleitet und ihn rücklings aus dem Fenster seiner Wohnung in Rom blickend zeichnet (Weimar, Goethe-Nationalmuseum). Die Dargestellte im Gemälde "Frau am Fenster" von Caspar David Friedrich ist die Frau des Künstlers, Christiane Caroline, geb. Bommer, aus Dresden (1793–1847), mit der er seit Januar 1818 verheiratet ist. Friedrich zeigt seine Frau vor der Fensterpartie in seinem aktuellen Atelier in Dresden: An der Elbe 33. Wir sehen einen nahezu leeren Raum, die breiten Dielen des Bodens, nackte Wände und eine Fensterbank, auf der zwei Flaschen und ein Glas auf einem Tablett stehen. Der Blick aus dem Fenster gibt den Ausblick über die Elbe wieder, zeigt den Mast eines vorbeifahrenden Schiffes und eine Pappelreihe am jenseitigen Ufer. Hierzu öffnet die Dargestellte eine besondere Art von Fensterladen, der innen in der Fensterleibung angebracht ist und den der Künstler zur Regulierung des Lichtes für seinen Arbeitsraum konstruieren ließ. Mit der Abdunkelung des unteren Teiles des Fensters kann Friedrich die Lichtmenge, die durch das nach Norden gelegene Fenster seitlich direkt auf das in Arbeit befindliche Bild fallen könnte, regulieren. Ebenso ließ Friedrich ein ungewöhnlich dünnes Fensterkreuz einbauen, um auch die Schattenwirkung zu vermindern.
Im Gegensatz zu Friedrich konzentriert sich Hödicke hier weniger auf das Diesseits der unterschiedlich nach innen geöffneten Fensterflügel mit gleichwohl eine bürgerliche Behaglichkeit vorgebenden Pflanzen und Blumen auf den Fensterbänken, sondern auf Motive der Großstadt, auf Architekturen außerhalb seines Ateliers, die er gleichmäßig hinter geheimnisvolle Farbfolien einfärbt, vom hoffnungsvollen Grün des Morgens über das schattenlose, schmutzige Mittags-Dottergelb und glühendes Abend-Rostrot bis zum tiefen Dunkelblau der Nacht. [MvL/AR]
57
Karl Horst Hödicke
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