Mit dem ungleich berühmteren, um 37 Jahre zuvor geborenen Caspar David Friedrich teilt sich Johann Friedrich Boeck zunächst die Herkunft aus Greifswald. Wie Friedrich erhält er bei dem akademischen Zeichenlehrer Johann Gottfried Quistorp ersten Unterricht und wird anschließend von diesem an die Berliner Akademie der Künste als Schüler empfohlen. Anfang der 1830er Jahre kehr er nach Greifswald zurück und lässt sich dort als Maler nieder. Begünstigt durch die dortige Bekanntschaft mit der Familie Friedrichs setzt er sich intensiv mit dessen malerischen Werk auseinander, übt sich im Kopieren der Motive und Technik Friedrichs und schafft eigene Gemälde, die vor allem die Hafen- und Meeresmotive der 1830er Jahre aufgreifen. Boecks Landschaft zeigt in abendlich sanftem Licht den Blick über ein weites Flusstal, effektvoll versteckt er die Sonne hinter dem in feinster Pinselarbeit geschilderten Segel und der Takelage. Weniger bedeutungsschwanger als bspw. Friedrichs „Lebensstufen“ von 1835 zielt Boeck hier auf eine stimmungsvolle, von harmonischer Farbkomposition getragene Darstellung. [KT]