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54
Max Liebermann
Abend am Brandenburger Tor, 1916.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 140.000 Ergebnis:
€ 200.000 (inklusive Aufgeld)
Abend am Brandenburger Tor. 1916.
Öl auf Leinwand.
Eberle 1916/27. Rechts unten signiert. 55 x 86 cm (21,6 x 33,8 in).
Einladung zum Vortrag im Rahmen unserer Berliner Vorbesichtigung:
Max Liebermanns "Abend am Brandenburger Tor" - Vortrag von Dr. Lucy Wasensteiner, Direktorin der Liebermann-Villa am Wannsee, Berlin.
Termin: Samstag, 26. November 2022, 17 Uhr.
Ort: Ketterer Kunst, Fasanenstraße 70, 10719 Berlin.
• Im Entstehungsjahr unter dem Titel "Abend am Brandenburger Tor" von Paul Cassirer erworben, gelangt das Gemälde noch im selben Jahr in die Sammlung Adolf Rothermundt.
• Geradezu singulär ist diese Szene bei Nacht im Œuvre Max Liebermanns.
• Eine seiner wenigen Stadtansichten Berlins.
• Bedeutende Ausstellungshistorie.
• Aus der Sammlung der Deutschen Bank.
PROVENIENZ: Max Liebermann, Berlin (mit dem Titel "Abend am Brandenburger Tor", am 28.12.1916 an Paul Cassirer verkauft).
Paul Cassirer, Berlin (1916, PC-Nr. 15901).
Sammlung Adolf Rothermundt, Dresden (erworben bei Paul Cassirer am 28.12.1916).
Paul Cassirer, Berlin (am 8.1.1920 vom Vorgenannten erworben).
Carl Brack & Keller Kunstverlag und Kunsthandlung, Berlin (am 10.1.1920 vom Vorgenannten erworben).
Privatsammlung, wohl Schweiz (1942, Galerie Epoques, Zürich, 28.-30.4.1942).
Privatsammlung Schmidt (bis 1958).
Kunsthandlung J. P. Schneider, Frankfurt a. Main (1958, auf dem Keilrahmen mit dem Stempel).
Sammlung Deutsche Bank (1958 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Moderne Malerei, Kunstverein Frankfurt a. Main, 1963, Nr. 79, m. Abb. ("Frankfurter Privatbesitz").
Max Liebermann in seiner Zeit, Nationalgalerie Berlin 1979; Haus der Kunst, München, 1980, Nr. 112 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Max Liebermann en Holland, Haags Gemeentemuseum, Den Haag, 1980, Nr. 63, Nr. 112 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Stadtbilder. Berlin in der Malerei vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Berlin-Museum, 19.9.-1.11.1987, Nr. 134, S. 240.
Max Liebermann. Jahrhundertwende, Alte Nationalgalerie, Berlin, 20.7.-26.10.1997, Kat.-Nr. 59 (m. Abb.).
Max Liebermann: From Realism to Impressionism, Skirball Cultural Center, Los Angeles, 15.9.2005-29.1.2006; The Jewish Museum, New York, 10.3.-9.7.2006.
Der Deutsche Impressionismus, Kunsthalle Bielefeld, 22.11.2009-28.2.2010.
Max Liebermann und Lesser Ury - Zweimal Großstadt Berlin, Liebermann Villa am Wannsee, Berlin, 19.5.-26.8.2019.
LITERATUR: Kunst und Künstler, Jg. XV, Heft 10, Juli 1917, Abb. S. 486; Erich Hancke: "Max Liebermanns Kunst seit 1914", in: Kunst und Künstler, Jg. XX, 1922, Heft 10, S. 340-352, 348 ("Ansicht der Budapester Straße bei Abendbeleuchtung aus dem Jahre 1916").
Galerie Epoques Zürich, Schweizer und ausländische Stiche, Zeichnungen, Aquarelle und Lithographien, bedeutende Privatsammlungen französischer und englischer Graphiken des 18. und 19. Jahrhunderts, Handzeichnungen berühmter Meister [..], Auktion im Zunfthaus zur Meise, 28.-30.4.1942, Los 881.
Öl auf Leinwand.
Eberle 1916/27. Rechts unten signiert. 55 x 86 cm (21,6 x 33,8 in).
Einladung zum Vortrag im Rahmen unserer Berliner Vorbesichtigung:
Max Liebermanns "Abend am Brandenburger Tor" - Vortrag von Dr. Lucy Wasensteiner, Direktorin der Liebermann-Villa am Wannsee, Berlin.
Termin: Samstag, 26. November 2022, 17 Uhr.
Ort: Ketterer Kunst, Fasanenstraße 70, 10719 Berlin.
• Im Entstehungsjahr unter dem Titel "Abend am Brandenburger Tor" von Paul Cassirer erworben, gelangt das Gemälde noch im selben Jahr in die Sammlung Adolf Rothermundt.
• Geradezu singulär ist diese Szene bei Nacht im Œuvre Max Liebermanns.
• Eine seiner wenigen Stadtansichten Berlins.
• Bedeutende Ausstellungshistorie.
• Aus der Sammlung der Deutschen Bank.
PROVENIENZ: Max Liebermann, Berlin (mit dem Titel "Abend am Brandenburger Tor", am 28.12.1916 an Paul Cassirer verkauft).
Paul Cassirer, Berlin (1916, PC-Nr. 15901).
Sammlung Adolf Rothermundt, Dresden (erworben bei Paul Cassirer am 28.12.1916).
Paul Cassirer, Berlin (am 8.1.1920 vom Vorgenannten erworben).
Carl Brack & Keller Kunstverlag und Kunsthandlung, Berlin (am 10.1.1920 vom Vorgenannten erworben).
Privatsammlung, wohl Schweiz (1942, Galerie Epoques, Zürich, 28.-30.4.1942).
Privatsammlung Schmidt (bis 1958).
Kunsthandlung J. P. Schneider, Frankfurt a. Main (1958, auf dem Keilrahmen mit dem Stempel).
Sammlung Deutsche Bank (1958 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Moderne Malerei, Kunstverein Frankfurt a. Main, 1963, Nr. 79, m. Abb. ("Frankfurter Privatbesitz").
Max Liebermann in seiner Zeit, Nationalgalerie Berlin 1979; Haus der Kunst, München, 1980, Nr. 112 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Max Liebermann en Holland, Haags Gemeentemuseum, Den Haag, 1980, Nr. 63, Nr. 112 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Stadtbilder. Berlin in der Malerei vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Berlin-Museum, 19.9.-1.11.1987, Nr. 134, S. 240.
Max Liebermann. Jahrhundertwende, Alte Nationalgalerie, Berlin, 20.7.-26.10.1997, Kat.-Nr. 59 (m. Abb.).
Max Liebermann: From Realism to Impressionism, Skirball Cultural Center, Los Angeles, 15.9.2005-29.1.2006; The Jewish Museum, New York, 10.3.-9.7.2006.
Der Deutsche Impressionismus, Kunsthalle Bielefeld, 22.11.2009-28.2.2010.
Max Liebermann und Lesser Ury - Zweimal Großstadt Berlin, Liebermann Villa am Wannsee, Berlin, 19.5.-26.8.2019.
LITERATUR: Kunst und Künstler, Jg. XV, Heft 10, Juli 1917, Abb. S. 486; Erich Hancke: "Max Liebermanns Kunst seit 1914", in: Kunst und Künstler, Jg. XX, 1922, Heft 10, S. 340-352, 348 ("Ansicht der Budapester Straße bei Abendbeleuchtung aus dem Jahre 1916").
Galerie Epoques Zürich, Schweizer und ausländische Stiche, Zeichnungen, Aquarelle und Lithographien, bedeutende Privatsammlungen französischer und englischer Graphiken des 18. und 19. Jahrhunderts, Handzeichnungen berühmter Meister [..], Auktion im Zunfthaus zur Meise, 28.-30.4.1942, Los 881.
Max Liebermann malt eine winterliche Straße am Abend, Laternen streuen ihr Licht über die Szene. Unter den kahlen Bäumen streben Passanten in verschiedene Richtungen. Eine Droschke am linken Bildrand ist im vorbeifahrenden Wechsel mit einer entgegenkommenden Straßenbahn, die Begegnung mit dem industriellen Fortschritt. Im Hintergrund eine hohe Mauer mit Schmuckvasen, dahinter ragen entlaubte Bäume in den dunklen Himmel. Ende des Jahres 1916, ein Jahr vor Liebermanns 70. Geburtstag, scheint auf diesem Bild nichts auf die für viele Menschen so schwierige Zeit während des Ersten Weltkrieges hinzuweisen, obwohl die deutsche Heeresleitung zu Beginn des Jahres die Offensive auf die Festung von Verdun eröffnet hat und das unendliche Leiden in den Gräben nach fast einem Jahr noch andauert, Otto Dix diesem Grauen aufwühlende Zeichnungen widmet, und die Lebensmittel zu Hause in Berlin drastisch rationiert werden, die Menschen darunter leiden, – aber ihrem Tagesrhythmus folgen: So scheint es.
Im Jahr 1916 malt Liebermann offensichtlich weniger. Es entstehen Porträts von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie u. a. von Generalfeldmarschall Karl Wilhelm Paul von Bülow oder des Verlegers Samuel Fischer und eine Anzahl von Selbstbildnissen in unterschiedlichen Posen und Fragestellungen an sich selbst. Und er malt diese Straßenszene, eine von den wenigen, die Liebermann zum Thema macht. Erstaunlich aber ist vielleicht die Sicht Liebermanns auf das abendliche Treiben in der Nähe seines Ateliers am Pariser Platz. Er verzichtet auf eine Perspektive, wie wir sie von den vielen Berliner Straßenszenen eines Lesser Ury kennen. Liebermann schichtet das Gesehene in leicht schräger Ansicht ohne eigenen Abstand parallel bis in den Hintergrund: eine helle Mauer und das vorbeifahrende Ungetüm der Straßenbahn. Die Passanten streben ihren Zielen nach, entlang der Baumallee, kein Verharren, kein Ausruhen. Liebermann mag diese Szene bei einem abendlichen Spaziergang aufgefallen sein, entlang der Königgrätzer Straße, gleichsam hinter seinem Haus am Brandenburger Tor vorbei in Richtung Potsdamer Platz, entlang der sogenannten Ministergärten mit den hochherrschaftlichen Gebäuden, in denen Ministerien untergebracht sind, gegenüber dem Tiergarten. (Abb.) Nach dem Ende des "Deutschen Krieges" gegen Armeen von Österreich und Sachsen erfolgt 1867 die Umbenennung der ehedem nach dem Stadtrat Carl August Heinrich Sommer benannten "Sommerstraße", um an die siegreiche Schlacht bei Königgrätz vom 3. Juli 1866 zu erinnern. Damals, vielleicht Ende November, als Liebermann dort den abendlichen Spaziergang pflegt, heißt die Straße aber bereits Budapester Straße; wegen der Allianz mit Ungarn 1915 umbenannt. Nach dem Tode des Reichspräsidenten Friedrich Ebert im Jahr 1925 wird der Straßenname ihm zu Ehren erneut geändert. Nach acht Jahren, gleich zu Beginn des Nationalsozialismus, ehrt das neue Regime ihren NSDAP-Reichstagspräsidenten Hermann Göring mit dieser Straße. In der Nachkriegszeit verläuft hier die Grenze zwischen dem britischen und dem sowjetischen Sektor, 1961 folgt die Berliner Mauer entlang der ehedem Königgrätzer Straße. Heute verbindet sie wie einstmals wieder als "Ebertstraße" den Potsdamer Platz mit dem Friedrich-Ebert-Platz hinter dem Reichstagsgebäude.
Liebermann, der Naturalist, malt eine abendliche, sich tagtäglich wiederholende Szene, die Lichter spiegeln sich im Nass des Asphalts, von eilenden Menschen belebt. Dies ist ein ungewöhnliches Motiv für diesen renommierten Künstler, dessen offizielle Porträts zu den begehrtesten der Berliner Gesellschaft des Kaiserreichs gehören, dessen Stimme in den bürgerlichen Kulturgremien gehört wird. Dessen Bilder des privaten Gartens um seine Wannsee-Villa, voller Farben der impressionistisch blühenden Rabatten, im deutlichen Gegensatz stehen zu diesem besonderen und in seinem Werk wohl einmaligen Nachtbild, gesehen unweit von seinem Berliner Atelier am Pariser Platz. [MvL]
Im Jahr 1916 malt Liebermann offensichtlich weniger. Es entstehen Porträts von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie u. a. von Generalfeldmarschall Karl Wilhelm Paul von Bülow oder des Verlegers Samuel Fischer und eine Anzahl von Selbstbildnissen in unterschiedlichen Posen und Fragestellungen an sich selbst. Und er malt diese Straßenszene, eine von den wenigen, die Liebermann zum Thema macht. Erstaunlich aber ist vielleicht die Sicht Liebermanns auf das abendliche Treiben in der Nähe seines Ateliers am Pariser Platz. Er verzichtet auf eine Perspektive, wie wir sie von den vielen Berliner Straßenszenen eines Lesser Ury kennen. Liebermann schichtet das Gesehene in leicht schräger Ansicht ohne eigenen Abstand parallel bis in den Hintergrund: eine helle Mauer und das vorbeifahrende Ungetüm der Straßenbahn. Die Passanten streben ihren Zielen nach, entlang der Baumallee, kein Verharren, kein Ausruhen. Liebermann mag diese Szene bei einem abendlichen Spaziergang aufgefallen sein, entlang der Königgrätzer Straße, gleichsam hinter seinem Haus am Brandenburger Tor vorbei in Richtung Potsdamer Platz, entlang der sogenannten Ministergärten mit den hochherrschaftlichen Gebäuden, in denen Ministerien untergebracht sind, gegenüber dem Tiergarten. (Abb.) Nach dem Ende des "Deutschen Krieges" gegen Armeen von Österreich und Sachsen erfolgt 1867 die Umbenennung der ehedem nach dem Stadtrat Carl August Heinrich Sommer benannten "Sommerstraße", um an die siegreiche Schlacht bei Königgrätz vom 3. Juli 1866 zu erinnern. Damals, vielleicht Ende November, als Liebermann dort den abendlichen Spaziergang pflegt, heißt die Straße aber bereits Budapester Straße; wegen der Allianz mit Ungarn 1915 umbenannt. Nach dem Tode des Reichspräsidenten Friedrich Ebert im Jahr 1925 wird der Straßenname ihm zu Ehren erneut geändert. Nach acht Jahren, gleich zu Beginn des Nationalsozialismus, ehrt das neue Regime ihren NSDAP-Reichstagspräsidenten Hermann Göring mit dieser Straße. In der Nachkriegszeit verläuft hier die Grenze zwischen dem britischen und dem sowjetischen Sektor, 1961 folgt die Berliner Mauer entlang der ehedem Königgrätzer Straße. Heute verbindet sie wie einstmals wieder als "Ebertstraße" den Potsdamer Platz mit dem Friedrich-Ebert-Platz hinter dem Reichstagsgebäude.
Liebermann, der Naturalist, malt eine abendliche, sich tagtäglich wiederholende Szene, die Lichter spiegeln sich im Nass des Asphalts, von eilenden Menschen belebt. Dies ist ein ungewöhnliches Motiv für diesen renommierten Künstler, dessen offizielle Porträts zu den begehrtesten der Berliner Gesellschaft des Kaiserreichs gehören, dessen Stimme in den bürgerlichen Kulturgremien gehört wird. Dessen Bilder des privaten Gartens um seine Wannsee-Villa, voller Farben der impressionistisch blühenden Rabatten, im deutlichen Gegensatz stehen zu diesem besonderen und in seinem Werk wohl einmaligen Nachtbild, gesehen unweit von seinem Berliner Atelier am Pariser Platz. [MvL]
54
Max Liebermann
Abend am Brandenburger Tor, 1916.
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