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64
Karin Kneffel
Ohne Titel, 2016.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 180.000 Ergebnis:
€ 300.000 (inklusive Aufgeld)
Ohne Titel. 2016.
Öl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand signiert und datiert bzw. bezeichnet "2016/6". Auf dem Keilrahmen mit den Maßangaben bezeichnet. 180 x 300 cm (70,8 x 118,1 in).
• Titelbild des Ausstellungskatalogs und eines der Hauptwerke der Einzelausstellung "Karin Kneffel. Im Bild" im Franz Marc Museum in Kochel am See (bis 3. Oktober 2022).
• Noch nie wurde eine größere querformatige Arbeit der Künstlerin auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artprice.com).
• Rekonstruktion der Kunstsammlung Hermann Lange, Krefeld (1874–1942).
• Mit zeitgenössischer Bildsprache, dem Rückbezug auf Architektur und Meisterwerke des 20. Jahrhunderts sowie ihrer selbst erdachten erzählerischen Ebene schafft Kneffel eine neuartige, vielschichtige Malerei.
Auf der offiziellen Website der Künstlerin aufgeführt.
Wir danken Frau Prof. Karin Kneffel für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Gagosian Gallery, New York (auf dem Keilrahmen mit dem Galerieetikett).
Privatsammlung Rheinland (2017 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Karin Kneffel. New Works, 28.4.-11.6.2016, Gagosian Gallery, Beverly Hills/Los Angeles.
Karin Kneffel. Still, Kunsthalle Bremen, 22.6.-29.9.2019; Museum Frieder Burda, Baden-Baden, 12.10.-8.3.2020, S. 154f. (m. doppels. Abb.).
Karin Kneffel. Im Bild, Franz Marc Museum, Kochel am See, 29.5.-3.10.2022, S. 22f. (Titelbild und m. doppels. Abb.).
Öl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand signiert und datiert bzw. bezeichnet "2016/6". Auf dem Keilrahmen mit den Maßangaben bezeichnet. 180 x 300 cm (70,8 x 118,1 in).
• Titelbild des Ausstellungskatalogs und eines der Hauptwerke der Einzelausstellung "Karin Kneffel. Im Bild" im Franz Marc Museum in Kochel am See (bis 3. Oktober 2022).
• Noch nie wurde eine größere querformatige Arbeit der Künstlerin auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artprice.com).
• Rekonstruktion der Kunstsammlung Hermann Lange, Krefeld (1874–1942).
• Mit zeitgenössischer Bildsprache, dem Rückbezug auf Architektur und Meisterwerke des 20. Jahrhunderts sowie ihrer selbst erdachten erzählerischen Ebene schafft Kneffel eine neuartige, vielschichtige Malerei.
Auf der offiziellen Website der Künstlerin aufgeführt.
Wir danken Frau Prof. Karin Kneffel für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Gagosian Gallery, New York (auf dem Keilrahmen mit dem Galerieetikett).
Privatsammlung Rheinland (2017 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Karin Kneffel. New Works, 28.4.-11.6.2016, Gagosian Gallery, Beverly Hills/Los Angeles.
Karin Kneffel. Still, Kunsthalle Bremen, 22.6.-29.9.2019; Museum Frieder Burda, Baden-Baden, 12.10.-8.3.2020, S. 154f. (m. doppels. Abb.).
Karin Kneffel. Im Bild, Franz Marc Museum, Kochel am See, 29.5.-3.10.2022, S. 22f. (Titelbild und m. doppels. Abb.).
Der Blick in die Vergangenheit: Kneffels Beschäftigung mit dem Sammler Hermann Lange und dessen Architekten Ludwig Mies van der Rohe
Bereits 2009 erhält die Künstlerin vom damaligen Leiter der Kunstmuseen Krefeld die Einladung, das Museum Haus Esters mit einer Ausstellung zu bespielen, in deren Arbeiten sowohl auf das Gebäude selbst als auch auf dessen Architekten Ludwig Mies van der Rohe (1886–1969) Bezug genommen wird. So beginnt sich Karin Kneffel zunächst intensiv mit der Architektur und dem Interieur des Hauses auseinanderzusetzen, doch das Projekt wird sie auch nach der Ausstellung "Haus am Stadtrand" (2009/2010) weiterhin begleiten: Die Künstlerin beschäftigt sich neben dem Haus Esters nun auch mit weiteren Gebäuden Mies van der Rohes, wie dem benachbarten Haus Lange und stößt in ihren Recherchen schließlich auf Fotografien der Innenräume des Hauses aus den 1930er Jahren, in denen auch die umfangreiche, überaus beeindruckende Kunstsammlung des damaligen Bauherrn Hermann Lange (1874–1942) zu sehen ist.
Karin Kneffel meets Klassische Moderne
Insbesondere Hermann Lange pflegt Zeit seines Lebens als Kunstsammler und Mäzen enge Verbindungen zur zeitgenössischen Kunstszene. Aufgrund großer kriegsbedingter Verluste ist seine Kunstsammlung heute nicht mehr lückenlos nachzuvollziehen, doch durch zum Teil überlieferte Dokumente und die für Kneffels Arbeiten so ausschlaggebenden Fotografien ist gesichert, dass das Ehepaar Lange etwa 300 Gemälde und Skulpturen besaß, u. a. von Max Beckmann, Marc Chagall, Robert Delaunay, Juan Gris, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Wilhelm Lehmbruck, August Macke, Franz Marc, Pablo Picasso und Camille Pissarro. Sowohl mit den besonderen Räumlichkeiten von Haus Lange, als auch mit den einst darin präsentierten Kunstwerken beschäftigt sich Karin Kneffel in ihren großformatigen Arbeiten. Sie komponiert Einblicke in Räumlichkeiten, die sie mit den Meisterwerken einer einst existenten Sammlung bestückt, die heute in die bedeutendsten Museen und Privatsammlungen der Welt verstreut ist. In gewisser Weise schafft Kneffel damit ein Bild der Vergangenheit, das sie jedoch geschickt, mit großer malerischer Finesse verzerrt, transformiert und weiterentwickelt. In dem hier angebotenen monumentalen Werk aus dem Jahr 2016 beschäftigt sich die Malerin mit der sogenannten "Halle" von Haus Lange, die sich – wie auch einige der dargestellten Gemälde und Skulpturen – auf einer Fotografie des Hauses von 1930 wiederfindet (Abb.). Ganz rechts an der Wand ist August Mackes Gemälde "Große Promenade: Leute im Park" von 1914 (Abb.) zu sehen, links daneben steht Wilhelm Lehmbrucks "Torso eines jungen Weibes" von 1911 (Abb.). Im linken Teil des gezeigten Raumes hängt E. L. Kirchners "Potsdamer Platz (Straßenszene)" von 1914 (Abb.) neben Oskar Kokoschkas "Sommer I" von 1922. Die "Badende" und der "Torso, sich umwendend" von Wilhelm Lehmbruck (1914) im Vordergrund des Bildes sind in der historischen Aufnahme des Raumes nicht zu sehen, sondern wurden von der Künstlerin ihrer Komposition frei hinzugefügt.
Hinter Glas
Doch die großformatige und zugleich vielschichtige Darstellung ist weit mehr als eine Wiedergabe oder Überführung einer vergangenen Kunstsammlung in die Gegenwart. Den Betrachter:innen wird durch raffinierte malerische Mittel der Eindruck gegeben, sie schauten durch eine mit Regentropfen besprenkelte Scheibe in den privaten Wohnraum. Licht fällt durch das Fenster, wird von der Glasscheibe sowie von den Wassertropfen gebrochen und wirft Reflexionen, Spiegelungen sowie Licht- und Schattenspiele in den Raum und auf die Kunstwerke, Gegenstände und Personen. Mit dem hier weiterentwickelten sogenannten Trompe-l’œil greift die Malerin abermals auf ein kunsthistorisch tradiertes künstlerisches Prinzip zurück, das sich insbesondere ab dem 17. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreut. So wie die Maler die Betrachtenden damals bspw. mit äußerst realistisch gemalten Insekten auf ihren Früchtestillleben irritierten, thematisiert auch Karin Kneffel mit ihren hochgradig realistisch gemalten Wassertropfen den Prozess des Sehens, die Wahrnehmung von Malerei und die Grenze zwischen Wirklichkeit und Illusion. Auf findige und originelle Weise schafft sie eine Metaebene zwischen Bild- und Betrachterraum und zieht eine merkliche Grenze zu den zu Voyeuren ernannten, an der Fensterscheibe in die privaten Räumlichkeiten starrenden Betrachter:innen.
Die erzählerische Ebene. Verschmelzung von Imaginiertem und Realem
Neben dem Blick in die Vergangenheit, der Wiederbelebung einer heute verstreuten Kunstsammlung, und der gläsernen "Metaebene" des Bildes erzeugt Karin Kneffel eine dritte Ebene, indem sie den dargestellten Raum mit einigen menschlichen Figuren belebt. Neben der Lehmbruck-Skulptur ist auf unserem Gemälde eine weibliche Figur mit Putzeimer und Schwämmchen zu sehen, die einen wie in einer Slapstick-Komödie auf dem womöglich gerade feucht gewischten Boden ausrutschenden Herren beobachtet. "Alles findet auf einer Ebene statt, und man sieht alles gleichzeitig. Für mich entsteht dabei in gewisser Weise eine Ebene des Imaginären, in der ich Gegenwart und Geschichte verschmelzen lassen kann. Ich versuche, Wirklichkeit darzustellen und gleichzeitig in der künstlerischen Darstellung zu distanzieren und damit zu transformieren." (Karin Kneffel, Ateliergespräch mit der Spiegelberger Stiftung, www.spiegelberger-stiftung.de/ateliergesprache/karin-kneffel/).
Mit ihren vielschichtigen, originellen Gemälden hat Kneffel zu einem spielerischen Umgang mit dem Realismus gefunden. Die hier angebotene Arbeit ist ein Meisterwerk ihrer ganz charakteristischen Verschmelzung von Realem und Imaginiertem. Kunsthistorisch tradierte malerische Lösungen treffen auf ihre eigenen innovativen Ideen und führen uns letztlich nicht nur Kneffels großen Erfindungsreichtum, sondern auch die Wandlungsfähigkeit von Malerei vor Augen. [CH]
Bereits 2009 erhält die Künstlerin vom damaligen Leiter der Kunstmuseen Krefeld die Einladung, das Museum Haus Esters mit einer Ausstellung zu bespielen, in deren Arbeiten sowohl auf das Gebäude selbst als auch auf dessen Architekten Ludwig Mies van der Rohe (1886–1969) Bezug genommen wird. So beginnt sich Karin Kneffel zunächst intensiv mit der Architektur und dem Interieur des Hauses auseinanderzusetzen, doch das Projekt wird sie auch nach der Ausstellung "Haus am Stadtrand" (2009/2010) weiterhin begleiten: Die Künstlerin beschäftigt sich neben dem Haus Esters nun auch mit weiteren Gebäuden Mies van der Rohes, wie dem benachbarten Haus Lange und stößt in ihren Recherchen schließlich auf Fotografien der Innenräume des Hauses aus den 1930er Jahren, in denen auch die umfangreiche, überaus beeindruckende Kunstsammlung des damaligen Bauherrn Hermann Lange (1874–1942) zu sehen ist.
Karin Kneffel meets Klassische Moderne
Insbesondere Hermann Lange pflegt Zeit seines Lebens als Kunstsammler und Mäzen enge Verbindungen zur zeitgenössischen Kunstszene. Aufgrund großer kriegsbedingter Verluste ist seine Kunstsammlung heute nicht mehr lückenlos nachzuvollziehen, doch durch zum Teil überlieferte Dokumente und die für Kneffels Arbeiten so ausschlaggebenden Fotografien ist gesichert, dass das Ehepaar Lange etwa 300 Gemälde und Skulpturen besaß, u. a. von Max Beckmann, Marc Chagall, Robert Delaunay, Juan Gris, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Wilhelm Lehmbruck, August Macke, Franz Marc, Pablo Picasso und Camille Pissarro. Sowohl mit den besonderen Räumlichkeiten von Haus Lange, als auch mit den einst darin präsentierten Kunstwerken beschäftigt sich Karin Kneffel in ihren großformatigen Arbeiten. Sie komponiert Einblicke in Räumlichkeiten, die sie mit den Meisterwerken einer einst existenten Sammlung bestückt, die heute in die bedeutendsten Museen und Privatsammlungen der Welt verstreut ist. In gewisser Weise schafft Kneffel damit ein Bild der Vergangenheit, das sie jedoch geschickt, mit großer malerischer Finesse verzerrt, transformiert und weiterentwickelt. In dem hier angebotenen monumentalen Werk aus dem Jahr 2016 beschäftigt sich die Malerin mit der sogenannten "Halle" von Haus Lange, die sich – wie auch einige der dargestellten Gemälde und Skulpturen – auf einer Fotografie des Hauses von 1930 wiederfindet (Abb.). Ganz rechts an der Wand ist August Mackes Gemälde "Große Promenade: Leute im Park" von 1914 (Abb.) zu sehen, links daneben steht Wilhelm Lehmbrucks "Torso eines jungen Weibes" von 1911 (Abb.). Im linken Teil des gezeigten Raumes hängt E. L. Kirchners "Potsdamer Platz (Straßenszene)" von 1914 (Abb.) neben Oskar Kokoschkas "Sommer I" von 1922. Die "Badende" und der "Torso, sich umwendend" von Wilhelm Lehmbruck (1914) im Vordergrund des Bildes sind in der historischen Aufnahme des Raumes nicht zu sehen, sondern wurden von der Künstlerin ihrer Komposition frei hinzugefügt.
Hinter Glas
Doch die großformatige und zugleich vielschichtige Darstellung ist weit mehr als eine Wiedergabe oder Überführung einer vergangenen Kunstsammlung in die Gegenwart. Den Betrachter:innen wird durch raffinierte malerische Mittel der Eindruck gegeben, sie schauten durch eine mit Regentropfen besprenkelte Scheibe in den privaten Wohnraum. Licht fällt durch das Fenster, wird von der Glasscheibe sowie von den Wassertropfen gebrochen und wirft Reflexionen, Spiegelungen sowie Licht- und Schattenspiele in den Raum und auf die Kunstwerke, Gegenstände und Personen. Mit dem hier weiterentwickelten sogenannten Trompe-l’œil greift die Malerin abermals auf ein kunsthistorisch tradiertes künstlerisches Prinzip zurück, das sich insbesondere ab dem 17. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreut. So wie die Maler die Betrachtenden damals bspw. mit äußerst realistisch gemalten Insekten auf ihren Früchtestillleben irritierten, thematisiert auch Karin Kneffel mit ihren hochgradig realistisch gemalten Wassertropfen den Prozess des Sehens, die Wahrnehmung von Malerei und die Grenze zwischen Wirklichkeit und Illusion. Auf findige und originelle Weise schafft sie eine Metaebene zwischen Bild- und Betrachterraum und zieht eine merkliche Grenze zu den zu Voyeuren ernannten, an der Fensterscheibe in die privaten Räumlichkeiten starrenden Betrachter:innen.
Die erzählerische Ebene. Verschmelzung von Imaginiertem und Realem
Neben dem Blick in die Vergangenheit, der Wiederbelebung einer heute verstreuten Kunstsammlung, und der gläsernen "Metaebene" des Bildes erzeugt Karin Kneffel eine dritte Ebene, indem sie den dargestellten Raum mit einigen menschlichen Figuren belebt. Neben der Lehmbruck-Skulptur ist auf unserem Gemälde eine weibliche Figur mit Putzeimer und Schwämmchen zu sehen, die einen wie in einer Slapstick-Komödie auf dem womöglich gerade feucht gewischten Boden ausrutschenden Herren beobachtet. "Alles findet auf einer Ebene statt, und man sieht alles gleichzeitig. Für mich entsteht dabei in gewisser Weise eine Ebene des Imaginären, in der ich Gegenwart und Geschichte verschmelzen lassen kann. Ich versuche, Wirklichkeit darzustellen und gleichzeitig in der künstlerischen Darstellung zu distanzieren und damit zu transformieren." (Karin Kneffel, Ateliergespräch mit der Spiegelberger Stiftung, www.spiegelberger-stiftung.de/ateliergesprache/karin-kneffel/).
Mit ihren vielschichtigen, originellen Gemälden hat Kneffel zu einem spielerischen Umgang mit dem Realismus gefunden. Die hier angebotene Arbeit ist ein Meisterwerk ihrer ganz charakteristischen Verschmelzung von Realem und Imaginiertem. Kunsthistorisch tradierte malerische Lösungen treffen auf ihre eigenen innovativen Ideen und führen uns letztlich nicht nur Kneffels großen Erfindungsreichtum, sondern auch die Wandlungsfähigkeit von Malerei vor Augen. [CH]
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