458
Emil Nolde
Peter P, 1918.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 80.000 Ergebnis:
€ 125.000 (inklusive Aufgeld)
Peter P. 1918.
Öl auf Leinwand.
Urban 784. Rechts unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen erneut signiert und betitelt sowie von fremder Hand bezeichnet "erworben 18.7.19". 40,7 x 33 cm (16 x 12,9 in).
Verso Ölskizze "Weibliche Figur hinter einem Wandschirm".
• Das Porträt besticht mit seiner expressiven Farbigkeit.
• Emil Nolde malt nicht nur Köpfe, sondern Typen.
• In der Unmittelbarkeit des Ausdrucks hält der Künstler sein Gegenüber fest, ungefiltert und intuitiv.
PROVENIENZ: Franz Kochmann (1872-1956) Dresden/Utrecht (18.7.1919, verso mit dem Besitzeintrag und Ankaufsdatum, bis mindestens 1946. Im Gemeentemuseum Den Haag 1941-1946 eingelagert, Rückgabe an Kochmann am 2. Mai 1946).
Galerie Theo Hill, Köln.
Adolf Funke, Aachen (1956 vom Vorgenannten erworben).
Privatsammlung Westdeutschland (bis 1999: Lempertz 13.11.1999).
Privatsammlung Süddeutschland (bis 2014: Ketterer 5.12.2014).
Privatsammlung Niedersachsen (vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Künstlervereinigung Dresden, Sommerausstellung, Dresden 1919, Kat.-Nr. 98.
LITERATUR: Lempertz, Köln, Auktion 779, 13.11.1999, Los 1189 (m. Abb.).
Ketterer Kunst, München, Auktion 419, 5.12.2014, Los 347 (m. Abb.).
Öl auf Leinwand.
Urban 784. Rechts unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen erneut signiert und betitelt sowie von fremder Hand bezeichnet "erworben 18.7.19". 40,7 x 33 cm (16 x 12,9 in).
Verso Ölskizze "Weibliche Figur hinter einem Wandschirm".
• Das Porträt besticht mit seiner expressiven Farbigkeit.
• Emil Nolde malt nicht nur Köpfe, sondern Typen.
• In der Unmittelbarkeit des Ausdrucks hält der Künstler sein Gegenüber fest, ungefiltert und intuitiv.
PROVENIENZ: Franz Kochmann (1872-1956) Dresden/Utrecht (18.7.1919, verso mit dem Besitzeintrag und Ankaufsdatum, bis mindestens 1946. Im Gemeentemuseum Den Haag 1941-1946 eingelagert, Rückgabe an Kochmann am 2. Mai 1946).
Galerie Theo Hill, Köln.
Adolf Funke, Aachen (1956 vom Vorgenannten erworben).
Privatsammlung Westdeutschland (bis 1999: Lempertz 13.11.1999).
Privatsammlung Süddeutschland (bis 2014: Ketterer 5.12.2014).
Privatsammlung Niedersachsen (vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Künstlervereinigung Dresden, Sommerausstellung, Dresden 1919, Kat.-Nr. 98.
LITERATUR: Lempertz, Köln, Auktion 779, 13.11.1999, Los 1189 (m. Abb.).
Ketterer Kunst, München, Auktion 419, 5.12.2014, Los 347 (m. Abb.).
Im Porträt des "Peter P" spürt Emil Nolde weniger der abbildhaften Nähe seines Gegenübers nach, vielmehr sucht er dessen Gesamterscheinung in der Wirkung auf sich selbst in seiner Malerei festzuhalten. Nolde verleiht dem Gemälde eine bemerkenswerte und einzigartige Präsenz. Neben der Ölmalerei nimmt die Aquarellmalerei einen besonderen Platz im Schaffen des Malers ein, und auch das Genre des Porträts erfährt zeitlebens eine hohe Schätzung. Der Sohn eines norddeutschen Bauern wird als Emil Hansen 1867 im deutsch-dänischen Grenzland geboren. Nach einer Lehre als Möbelzeichner und Holzschnitzer in Flenßburg 1884–1888 sowie anschließend einer Lehrstelle für gewerbliches Zeichnen in St. Gallen zieht es ihn nach Aufenthalten in Berlin wieder zurück in die ländliche Natur. Schon in der Schweiz in den 1890er Jahren beschäftigt er sich mit der Landbevölkerung und es entstehen Zeichnungen der hiesigen Bergbauern. Inzwischen an der Nordseeküste sesshaft, greift Nolde 1918 erneut die Thematik des ländlichen Lebens auf und es entsteht das markante Porträt eines jungen Mannes. Genaueres zur Person des Dargestellten bleibt unbekannt, doch handelt es sich wohl um einen Bauern aus dem Umland. Eine gewisse Scheu und Skepsis im Gesichtsausdruck des Peter P ist nicht zu übersehen, welche wohl einer gewissen Distanz geschuldet sein dürften, die der Dargestellte dem Maler entgegenbrachte. Auch wenn sie die Wurzeln teilten, haftete dem Maler Emil Nolde in den Augen der Bauern durchaus etwas Exotisches an. Sein expressiv-empathischer Malstil dürfte die Distanz zwischen ihnen und dem exzentrischen Maler weiter vergrößert haben. So ist der Porträtierte weniger als Individuum einzuordnen, sondern steht, in einem erweiterten Verständnis, für ein einfaches Leben auf dem Land, dem auch Nolde durchaus zugetan war. Mit seiner Frau Ada legt er beispielsweise in Seebüll einen Bauerngarten an und seine Heimat wird besonders im Verlauf der späten 1910er und 1920er Jahre zum wiederkehrenden und bemerkenswerten Sujet in seiner Malerei. Auch die Ablehnung einer Professur an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe im Entstehungsjahr 1918 unterstreicht die Wichtigkeit dieses Themenbereiches für Nolde. Als besonders bemerkenswert ist auch die ausdrucksstarke und frische Farbigkeit des Gemäldes zu nennen. Das rötliche Braun des Gesichts wird von einem fast unwirklichen Blau der Augen dominiert, das seine Entsprechung in dem amorphen Hintergrundsblau findet. Ein Dreiklang von Ausdruck, Farbe und Form wird in dem kleinen Porträt zur ereignisreichen Gesamtkonzeption, die in ihrer Wirkung ganz auf den Kanon noldescher Interpretationen zurückgreift. [AW]
458
Emil Nolde
Peter P, 1918.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 80.000 Ergebnis:
€ 125.000 (inklusive Aufgeld)
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