457
Ernst Ludwig Kirchner
Akte im Atelier, Um 1907.
Schwarze Kreidezeichnung
Schätzung:
€ 10.000 Ergebnis:
€ 37.500 (inklusive Aufgeld)
Akte im Atelier. Um 1907.
Schwarze Kreidezeichnung.
Verso signiert und vordatiert "04". Verso von fremder Hand betitelt und mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) sowie der handschriftlichen Registriernummer "K Dre/Bg 37". Auf leichtem Karton. 34,6 x 43,2 cm (13,6 x 17 in), blattgroß. [CH].
• Intime, erotisierte Darstellung aus dem Dresdner Atelier des Künstlers.
• Das Dresdener Atelier ist in diesen Jahren nicht nur Lebens- und Arbeitsraum der "Brücke"-Künstler, sondern auch Treffpunkt weiblicher Amateurmodelle.
• Dem Motiv widmet sich Kirchner auch in Ölgemälden der darauffolgenden Jahre, bspw. in "Akt im Atelier", Städel Museum, Frankfurt am Main, und "Akt auf blauem Grund", Buchheim Museum, Bernried.
• Mit wenigen gekonnt gesetzten Konturen beschreibt Kirchner diese Atelier-Szene.
Die Arbeit ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert.
PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946, verso mit dem handschriftlich nummerierten Nachlassstempel).
Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel Lugt 6032).
AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001).
Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017).
Die "Brücke" und die Moderne 1904-1914, Bucerius Kunst Forum, Hamburg, 17.10.2004-23.1.2005, Kat.-Nr. 36 (m. Abb.).
Expressiv! Die Künstler der Brücke. Die Sammlung Hermann Gerlinger, Albertina, Wien, 1.6.-26.8.2007, Kat.-Nr. 123 (m. Abb.).
Kirchner im KirchnerHAUS. Originale aus Privatbesitz in seinem Geburtshaus, KirchnerHAUS Museum, Aschaffenburg, 2.10.-20.12.2015, Kat.-Nr. 9 (m. Abb).
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022).
LITERATUR: Hauswedell & Nolte, Hamburg, 9.6.1972, Los 1146.
Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 136f., SHG-Nr. 109 (m. Abb.).
Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 295, SHG-Nr. 665 (m. Abb.).
Meike Hoffmann, "Natur kollektiv erleben. Goethe, Steiner, Lipps und die Badeszenen der "Brücke"-Künstler", in: Ausst.-Kat. Im Rhythmus der Natur – Landschaftsmalerei der "Brücke". Meisterwerke der Sammlung Hermann Gerlinger, Ostfildern 2006, S. 37 (m. Abb., S. 39).
Schwarze Kreidezeichnung.
Verso signiert und vordatiert "04". Verso von fremder Hand betitelt und mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) sowie der handschriftlichen Registriernummer "K Dre/Bg 37". Auf leichtem Karton. 34,6 x 43,2 cm (13,6 x 17 in), blattgroß. [CH].
• Intime, erotisierte Darstellung aus dem Dresdner Atelier des Künstlers.
• Das Dresdener Atelier ist in diesen Jahren nicht nur Lebens- und Arbeitsraum der "Brücke"-Künstler, sondern auch Treffpunkt weiblicher Amateurmodelle.
• Dem Motiv widmet sich Kirchner auch in Ölgemälden der darauffolgenden Jahre, bspw. in "Akt im Atelier", Städel Museum, Frankfurt am Main, und "Akt auf blauem Grund", Buchheim Museum, Bernried.
• Mit wenigen gekonnt gesetzten Konturen beschreibt Kirchner diese Atelier-Szene.
Die Arbeit ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert.
PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946, verso mit dem handschriftlich nummerierten Nachlassstempel).
Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel Lugt 6032).
AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001).
Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017).
Die "Brücke" und die Moderne 1904-1914, Bucerius Kunst Forum, Hamburg, 17.10.2004-23.1.2005, Kat.-Nr. 36 (m. Abb.).
Expressiv! Die Künstler der Brücke. Die Sammlung Hermann Gerlinger, Albertina, Wien, 1.6.-26.8.2007, Kat.-Nr. 123 (m. Abb.).
Kirchner im KirchnerHAUS. Originale aus Privatbesitz in seinem Geburtshaus, KirchnerHAUS Museum, Aschaffenburg, 2.10.-20.12.2015, Kat.-Nr. 9 (m. Abb).
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022).
LITERATUR: Hauswedell & Nolte, Hamburg, 9.6.1972, Los 1146.
Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 136f., SHG-Nr. 109 (m. Abb.).
Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 295, SHG-Nr. 665 (m. Abb.).
Meike Hoffmann, "Natur kollektiv erleben. Goethe, Steiner, Lipps und die Badeszenen der "Brücke"-Künstler", in: Ausst.-Kat. Im Rhythmus der Natur – Landschaftsmalerei der "Brücke". Meisterwerke der Sammlung Hermann Gerlinger, Ostfildern 2006, S. 37 (m. Abb., S. 39).
1905 gründet Ernst Ludwig Kirchner nach dem Abschluss seines Architekturstudiums an der Technischen Hochschule in Dresden gemeinsam mit seinen ehemaligen Kommilitonen Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel und Fritz Bleyl die Künstlergruppe "Brücke". Statt mit architektonischen Entwürfen beschäftigen sich die autodidaktisch arbeitenden jungen Maler nun mit der modernen Kunst ihrer Zeit und arbeiten fortan an eigenen Zeichnungen, Gemälden und Druckgrafiken. In Ablehnung eines klassisch-akademischen Kunststudiums zeichnen und malen sie stattdessen nach der Natur und versuchen, dem Erlebten als inspiratorischer Kraft in ihren Arbeiten ganz unmittelbar und unverfälscht Ausdruck zu verleihen, also "aus dem Leben die Anregung zum Schaffen zu nehmen und sich dem Erlebnis unterzuordnen", wie es E. L. Kirchner noch 1913 in der "Brücke"-Chronik formuliert (zit. nach: Eberhard W. Kornfeld, Ernst Ludwig Kirchner. Nachzeichnung seines Lebens, Bern 1979, S. 43). Im Fokus der "Brücke"-Künstler steht damals die Darstellung des Menschen und insbesondere der Akt, den sie noch 1913 als "die Grundlage aller bildenden Kunst" beschreiben (zit. nach: Ausst.-Kat. Bremer Kunsthalle, 100 Jahre Brücke, Bremen 2005, S. 65). So studiert E. L. Kirchner im gemeinsamen Atelier im Arbeiterviertel Dresden-Friedrichstadt in spontanen, dynamischen Zeichnungen den weiblichen Körper, den er nicht in erstarrt-akademischer Pose, sondern in natürlichen und ungezierten Haltungen und Bewegungsabläufen zeichnet. Innerhalb seines gesamten Schaffens räumt Kirchner der Zeichnung einen besonders hohen Stellenwert ein. Das Medium erlaubt ihm, die von den "Brücke"-Künstlern gesuchte Unmittelbarkeit, die aus dem Moment geborene, natürliche Pose oder eine flüchtige Bewegung festzuhalten. Die lockere Natürlichkeit und die allgemeine Freizügigkeit der im Atelier der Dresdener "Brücke"-Bohème ein- und ausgehenden weiblichen Modelle ist beim Anblick der hier angebotenen frei formulierten und lebhaften Zeichnung deutlich spürbar, in der die althergebrachte, konservativ-akademische Darstellung des Aktes überwunden scheint. [CH]
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Ernst Ludwig Kirchner
Akte im Atelier, Um 1907.
Schwarze Kreidezeichnung
Schätzung:
€ 10.000 Ergebnis:
€ 37.500 (inklusive Aufgeld)
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