254
Emil Nolde
Kakteen und Chrysanthemen, 1925.
Aquarell
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 93.750 (inklusive Aufgeld)
Kakteen und Chrysanthemen. 1925.
Aquarell.
Rechts unten signiert. Auf Japan. 34,5 x 46 cm (13,5 x 18,1 in), blattgroß.
• Eine der seltenen Kakteendarstellungen im umfangreichen Blumenthemenkreis Noldes.
• Die Komposition verbindet Noldes Leidenschaft für Exotik und die Blumenwelt.
• Nolde übersetzt die Oberflächenbeschaffenheit der Kakteen in seine individuelle Farb- und Formensprache.
Mit einer Foto-Expertise von Herrn Dr. Manfred Reuther, damaliger Direktor der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, vom 8. Oktober 2007 (in Kopie).
PROVENIENZ: Galerie Günther Franke, München.
Privatsammlung Süddeutschland (1939 vom Vorgenannten erworben).
Privatsammlung Europa.
LITERATUR: Ketterer Kunst, München, 5. Dezember 2007, Lot 155.
Aquarell.
Rechts unten signiert. Auf Japan. 34,5 x 46 cm (13,5 x 18,1 in), blattgroß.
• Eine der seltenen Kakteendarstellungen im umfangreichen Blumenthemenkreis Noldes.
• Die Komposition verbindet Noldes Leidenschaft für Exotik und die Blumenwelt.
• Nolde übersetzt die Oberflächenbeschaffenheit der Kakteen in seine individuelle Farb- und Formensprache.
Mit einer Foto-Expertise von Herrn Dr. Manfred Reuther, damaliger Direktor der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, vom 8. Oktober 2007 (in Kopie).
PROVENIENZ: Galerie Günther Franke, München.
Privatsammlung Süddeutschland (1939 vom Vorgenannten erworben).
Privatsammlung Europa.
LITERATUR: Ketterer Kunst, München, 5. Dezember 2007, Lot 155.
Im Œuvre von Emil Nolde bilden die Werke mit intensiv leuchtenden Blumenmotiven eine so umfangreiche wie bedeutende Gruppe. Bislang eher unbekannt blieb der verwandte Themenkreis mit Kakteen und Orchideen. Die Vorliebe für Kakteen und ausgefallene, außereuropäische Pflanzen ist bei Nolde schon früh ausgeprägt. Erste Impulse erhält er hierfür auf seiner Südseereise mit Ehefrau Ada nach Neuguinea. Wieder zurück in Deutschland, lassen Nolde die exotischen Pflanzen nicht los. In den 1920er Jahren entsteht eine Reihe von Kakteenbildern, beeinflusst von der Kakteenmode der Zeit. Auch in seinem Wohn- und Atelierhaus in Seebüll wird es später Kakteen geben. Durch die künstlerische Auseinandersetzung mit exotischen und tropischen Pflanzen sowie Kakteen und deren Modernität zu Beginn des 20. Jahrhunderts ziehen auch in Noldes Wohnsitze in Seebüll und in Berlin Kakteen ein. Zwischen Wohn- und Esszimmer in Seebüll liegt eine Blumennische, in der von Ada Pflanzen gepflegt werden. Dazu gehören verschiedene Kakteen. Sie sorgen für einen Hauch Exotik in der eher kargen nordischen Umgebung und inspirieren Noldes Kunst. In den Wintermonaten hält sich das Künstlerehepaar meist in Berlin auf. Nolde besucht regelmäßig den Zoologischen Garten, das Aquarium und den Botanischen Garten der Stadt. Es entstehen große Aquarelle von exotischen Tieren und Pflanzen, in denen sich der Maler ganz dem Reiz des Fremdländisch-Exotischen hingibt. Diese Ausflüge sind ein Ersatz für die weiten Reisen, die Nolde zwar geplant hatte , aber nicht verwirklichen konnte. Später wendet sich Nolde eher tropischen Blumen und Pflanzen zu. Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen präsentieren botanische Raritäten wie zum Beispiel Proteaceae oder Heliconien. Nolde löst die Pflanzen aus ihrem landschaftlichen Kontext und kombiniert den für Deutschland neuen Kaktus mit einer ursprünglich aus Asien stammendenen Chrysantheme, die aber bereits seit dem 17. Jahrhundert in Europa angesiedelt ist. Unser Blatt nimmt durch das Motiv der Kakteen innerhalb der Gruppe der Blumenaquarelle eine Sonderstellung ein. Es besticht durch die besondere Strahlkraft der Chrysanthemen, deren weiße Blütenblätter vor dem dunklen Hintergrund förmlich leuchten und einen reizvollen Kontrast zum dunklen Grün der Kakteen bilden. Für diesen Effekt greift Nolde nicht einfach auf ein deckendes Weiß zurück, sondern lässt das Papier selbst zwischen den verschiedenen Farbflächen hell aufscheinen. Die Komposition lebt von dem Gegensatz der Kakteen-Blüten und Blätter – helle, filigrane Formen stehen gegen dunkle, blockhafte Partien. Die reinen Farben, die Unregelmäßigkeiten und fließenden Übergänge, Flecken und Verläufe, überhaupt das Einbeziehen des kontrollierten Zufalls im Aquarell korrespondieren mit der Eigenheit der pflanzlichen Motive. Sie entsprechen in der bildnerischen Übersetzung dem Wesen und Erscheinungsbild der Blumen, Blüten und Blätter. In dieser Komposition verbindet sich Noldes Leidenschaft für das Exotische und die Begeisterung für die Blumenwelt, die ihm so mannigfaltige Ausdrucksmöglichkeiten bietet. [SM]
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Emil Nolde
Kakteen und Chrysanthemen, 1925.
Aquarell
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 93.750 (inklusive Aufgeld)
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