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Willi Baumeister
Kammzugfiguren, 1949.
Öl, Kunstharz und Spachtelkitt auf Hartfaserpla...
Schätzung:
€ 50.000 Ergebnis:
€ 62.500 (inklusive Aufgeld)
Kammzugfiguren. 1949.
Öl, Kunstharz und Spachtelkitt auf Hartfaserplatte, original auf Holz montiert.
Beye/Baumeister 1367. Links oben kaum leserlich signiert. Verso mit dem Atelier-Stempel des Künstlers sowie mit kleinem, typografisch bezeichneten Etikett. 38,5 x 55,1 cm (15,1 x 21,6 in).
• Aus der Werkgruppe der "Kammzüge", aus der bisher erst zwei weitere Arbeiten auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten wurden.
• Seit 35 Jahren in Privatbesitz.
• Durch den Einsatz von Kunstharz und Spachtelmasse erzielt Baumeister eine eindrucksvolle haptische Oberflächenwirkung.
• Ein Jahr zuvor stellt Baumeister auf der 26. Biennale von Venedig aus, 1955 folgt die Teilnahme an der documenta I.
PROVENIENZ: Nachlass Willi Baumeister.
Sammlung Dr. Richard Döcker, Stuttgart (verso auf dem Keilrahmen mit der handschriftlichen Bezeichnung).
Privatsammlung Stuttgart.
Galerie Dorn, Stuttgart.
Galerie Wolfhard Viertel, Frankfurt am Main.
Kunsthandel Essen.
Privatsammlung Österreich (1987 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Willi Baumeister und Gudrun Krüger, Galerie Dorn, Stuttgart, 14.1.-12.2.1983.
Willi Baumeister - Philipp Harth, Galerie Gertrud Dorn, Stuttgart, 6.7.-22.9.1985.
LITERATUR: Will Grohmann, Willi Baumeister. Leben und Werk, Köln 1963, Kat.-Nr. 1068 (mit dem Titel "Kammzugfiguren I").
Hauswedell & Nolte, Hamburg, 239. Auktion, 13.6.1981, Los 73, S. 13 (mit Abb., Tafel 28, seitenverkehrt).
Peter Beye und Felicitas Baumeister, Willi Baumeister. Werkkatalog der Gemälde, Bd. II, Ostfildern-Ruit 2002, Kat.-Nr. 1367 (mit Abb.).
"Die moderne Kunst bildet nicht nach der Natur, sondern wie die Natur, parallel zur Natur."
Willi Baumeister, Gleichnisse zur Natur, 1949, in: Der Spiegel 3, zit. nach: www.willi-baumeister.org.
Öl, Kunstharz und Spachtelkitt auf Hartfaserplatte, original auf Holz montiert.
Beye/Baumeister 1367. Links oben kaum leserlich signiert. Verso mit dem Atelier-Stempel des Künstlers sowie mit kleinem, typografisch bezeichneten Etikett. 38,5 x 55,1 cm (15,1 x 21,6 in).
• Aus der Werkgruppe der "Kammzüge", aus der bisher erst zwei weitere Arbeiten auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten wurden.
• Seit 35 Jahren in Privatbesitz.
• Durch den Einsatz von Kunstharz und Spachtelmasse erzielt Baumeister eine eindrucksvolle haptische Oberflächenwirkung.
• Ein Jahr zuvor stellt Baumeister auf der 26. Biennale von Venedig aus, 1955 folgt die Teilnahme an der documenta I.
PROVENIENZ: Nachlass Willi Baumeister.
Sammlung Dr. Richard Döcker, Stuttgart (verso auf dem Keilrahmen mit der handschriftlichen Bezeichnung).
Privatsammlung Stuttgart.
Galerie Dorn, Stuttgart.
Galerie Wolfhard Viertel, Frankfurt am Main.
Kunsthandel Essen.
Privatsammlung Österreich (1987 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Willi Baumeister und Gudrun Krüger, Galerie Dorn, Stuttgart, 14.1.-12.2.1983.
Willi Baumeister - Philipp Harth, Galerie Gertrud Dorn, Stuttgart, 6.7.-22.9.1985.
LITERATUR: Will Grohmann, Willi Baumeister. Leben und Werk, Köln 1963, Kat.-Nr. 1068 (mit dem Titel "Kammzugfiguren I").
Hauswedell & Nolte, Hamburg, 239. Auktion, 13.6.1981, Los 73, S. 13 (mit Abb., Tafel 28, seitenverkehrt).
Peter Beye und Felicitas Baumeister, Willi Baumeister. Werkkatalog der Gemälde, Bd. II, Ostfildern-Ruit 2002, Kat.-Nr. 1367 (mit Abb.).
"Die moderne Kunst bildet nicht nach der Natur, sondern wie die Natur, parallel zur Natur."
Willi Baumeister, Gleichnisse zur Natur, 1949, in: Der Spiegel 3, zit. nach: www.willi-baumeister.org.
Mit seinen vielseitigen, in unterschiedlichsten, zum Teil parallel verlaufenden Werkzyklen und kontinuierlich weiterentwickelten Abstraktionen wird Willi Baumeister bereits vor dem Zweiten Weltkrieg große, auch internationale Anerkennung zuteil. Schon 1930 stellt er erstmals auf der 27. Biennale in Venedig aus. Nach Ende des Krieges kann der Künstler an seine früheren Erfolge anknüpfen. Die Kunsthalle Bern zeigt seine Arbeiten 1947 in der wichtigen Übersichtsschau "Moderne Deutsche Kunst seit 1933", es folgen bedeutende Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, u. a. 1948 mit der internationalen Ausstellung abstrakter Malerei im Pariser Salon des Réalités Nouvelles und an der ersten Biennale von Venedig der Nachkriegszeit im selben Jahr.
Bereits Anfang der 1930er Jahre beginnt Baumeister sich für verschiedenartige Strukturen zu interessieren, die dem Bildgrund eine aufgelockert-lebendige Oberfläche verleihen. Unter anderem verbindet er lineare, fast grafische Elemente mit amöbenartigen Gebilden, oder aber klar konturierte, voneinander distanzierte Formen, die er zu lyrisch-heiteren Kompositionen verbindet. Mit den "Kammzügen" findet Willi Baumeister ein neuartiges, ungewöhnliches gestalterisches Stilelement, das er in den Jahren zuvor bereits als begleitendes Beiwerk seiner Kompositionen, jedoch noch nicht als bildbeherrschendes Hauptmotiv einsetzt. Baumeister trägt dafür eine pastose, gespachtelte Masse auf die Leinwand auf, die er mit einem Kammzug durchzieht, um diesen Farbpartien eine reliefartige Struktur mit schmalen, parallel verlaufenden Rillen zu verleihen.
In den "Kammzugfiguren" wie der hier angebotenen Arbeit breitet sich das Motiv in länglich geschwungenen oder kurzen, knappen Formelementen mit der haptisch so reizvollen geriffelten Oberflächenbeschaffenheit auf der gesamten Bildfläche aus. An den reliefartigen Vertiefungen bricht sich das Licht ungleichmäßiger als auf der restlichen, in sandigen, zarten Farbnuancen bemalten Bildfläche und fördert durch die Verschattungen spürbar den Eindruck von Haptik und Plastizität. Durchbrochen wird die mauerartige Schichtung der pastos strukturierten Formen durch zarte, lineare Elemente und punktuell gesetzte, wolkige, kräftig-bunte Farbakzente, welche der lockeren Komposition noch zusätzlich eine gewisse Leichtigkeit verleihen. Die Elemente scheinen über der Bildfläche zu schweben, als ließen sie sich von dem feinen grafischen Lineament nicht gänzlich auf dem Untergund befestigen.
Insbesondere im Vergleich zu den ähnlich reliefartig aufgebauten, farblich jedoch eher düster gehaltenen "Figurenlandschaften" und "Figurenmauern" der frühen 1940er Jahre bestechen die "Kammzüge" und die ihnen verwandten "Sonnenfiguren" mit einer ganz besonders strahlkräftigen, hellen, "lichten Transparenz und Schwerelosigkeit vermittelnden Farbigkeit" (Peter Beye, in: Beye/Baumeister, Willi Baumeister. Werkkatalog der Gemälde, Bd. I, S. 18). Mit dem hier angebotenen Werk gelingt Baumeister somit nicht nur ein reizvoller Gegensatz aus reliefartiger Plastizität und heiterem, locker-leichten Bildaufbau, sondern mithilfe der scheinbar im Raum schwebenden, rhythmisch verteilten und bildfüllend verdichteten Formengebilde auch der Eindruck lebendiger Bewegtheit. [CH]
Bereits Anfang der 1930er Jahre beginnt Baumeister sich für verschiedenartige Strukturen zu interessieren, die dem Bildgrund eine aufgelockert-lebendige Oberfläche verleihen. Unter anderem verbindet er lineare, fast grafische Elemente mit amöbenartigen Gebilden, oder aber klar konturierte, voneinander distanzierte Formen, die er zu lyrisch-heiteren Kompositionen verbindet. Mit den "Kammzügen" findet Willi Baumeister ein neuartiges, ungewöhnliches gestalterisches Stilelement, das er in den Jahren zuvor bereits als begleitendes Beiwerk seiner Kompositionen, jedoch noch nicht als bildbeherrschendes Hauptmotiv einsetzt. Baumeister trägt dafür eine pastose, gespachtelte Masse auf die Leinwand auf, die er mit einem Kammzug durchzieht, um diesen Farbpartien eine reliefartige Struktur mit schmalen, parallel verlaufenden Rillen zu verleihen.
In den "Kammzugfiguren" wie der hier angebotenen Arbeit breitet sich das Motiv in länglich geschwungenen oder kurzen, knappen Formelementen mit der haptisch so reizvollen geriffelten Oberflächenbeschaffenheit auf der gesamten Bildfläche aus. An den reliefartigen Vertiefungen bricht sich das Licht ungleichmäßiger als auf der restlichen, in sandigen, zarten Farbnuancen bemalten Bildfläche und fördert durch die Verschattungen spürbar den Eindruck von Haptik und Plastizität. Durchbrochen wird die mauerartige Schichtung der pastos strukturierten Formen durch zarte, lineare Elemente und punktuell gesetzte, wolkige, kräftig-bunte Farbakzente, welche der lockeren Komposition noch zusätzlich eine gewisse Leichtigkeit verleihen. Die Elemente scheinen über der Bildfläche zu schweben, als ließen sie sich von dem feinen grafischen Lineament nicht gänzlich auf dem Untergund befestigen.
Insbesondere im Vergleich zu den ähnlich reliefartig aufgebauten, farblich jedoch eher düster gehaltenen "Figurenlandschaften" und "Figurenmauern" der frühen 1940er Jahre bestechen die "Kammzüge" und die ihnen verwandten "Sonnenfiguren" mit einer ganz besonders strahlkräftigen, hellen, "lichten Transparenz und Schwerelosigkeit vermittelnden Farbigkeit" (Peter Beye, in: Beye/Baumeister, Willi Baumeister. Werkkatalog der Gemälde, Bd. I, S. 18). Mit dem hier angebotenen Werk gelingt Baumeister somit nicht nur ein reizvoller Gegensatz aus reliefartiger Plastizität und heiterem, locker-leichten Bildaufbau, sondern mithilfe der scheinbar im Raum schwebenden, rhythmisch verteilten und bildfüllend verdichteten Formengebilde auch der Eindruck lebendiger Bewegtheit. [CH]
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Willi Baumeister
Kammzugfiguren, 1949.
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