Rahmenbild
Rahmenbild
Rahmenbild
Rahmenbild
Rahmenbild
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
234
Gerhard Richter
Colmar (I-V), 1984.
5 Aquarelle mit Fettkreide und Graphit
Schätzung:
€ 500.000 Ergebnis:
€ 889.000 (inklusive Aufgeld)
Colmar (I-V). 1984.
5 Aquarelle mit Fettkreide und Graphit.
Jeweils signiert und datiert "7.2. 84". Verso jeweils betitelt und durchlaufend nummeriert. Auf Velin. Jeweils bis zu 18 x 23,8 cm (7 x 9,3 in), jeweils blattgroß.
Die vorliegenden Arbeiten sind im Online-Katalog der Aquarelle verzeichnet.
• Aquarelle sind eine kleine, aber für den Künstler wichtige Werkgruppe im Gesamtœuvre.
• Noch nie wurde eine Folge von Richter-Aquarellen auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten.
• Jedes Einzelne ein leuchtendes, farbensprühendes Kleinod aus dem Jahr seines internationalen Durchbruchs.
• Eine vergleichbare 5-teilige Aquarell-Serie aus demselben Jahr befindet sich im Museum of Modern Art, New York.
Wir danken Herrn Dr. Dietmar Elger für die freundliche wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Galerie Fred Jahn, München.
Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Gerhard Richter. Aquarelle. Graphische Sammlung, Staatsgalerie Stuttgart, 19.1.-17.2.1985, Ausst.-Kat. mit Abb. S. 41-49.
Watercolors by Beuys, Palermo, Polke, Richter, Goethe-Institut, London, 20.2.-11.4.1987.
Gerhard Richter. Zeichnungen und Aquarelle 1964-1999. Kunstmuseum Winterthur (Schweiz), 4.9.-21.11.1999; Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen, Dresden, 15.1.-19.3.2000; Sammlung de Pont Museum, Tilburg (Niederlande), 1.7.-8.10.2000, Ausst.-Kat. mit Abb. S. 58-62.
Gerhard Richter. Zeichnungen, Aquarelle, neue Bilder, Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld, 9.4.-18.6.2000.
5 Aquarelle mit Fettkreide und Graphit.
Jeweils signiert und datiert "7.2. 84". Verso jeweils betitelt und durchlaufend nummeriert. Auf Velin. Jeweils bis zu 18 x 23,8 cm (7 x 9,3 in), jeweils blattgroß.
Die vorliegenden Arbeiten sind im Online-Katalog der Aquarelle verzeichnet.
• Aquarelle sind eine kleine, aber für den Künstler wichtige Werkgruppe im Gesamtœuvre.
• Noch nie wurde eine Folge von Richter-Aquarellen auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten.
• Jedes Einzelne ein leuchtendes, farbensprühendes Kleinod aus dem Jahr seines internationalen Durchbruchs.
• Eine vergleichbare 5-teilige Aquarell-Serie aus demselben Jahr befindet sich im Museum of Modern Art, New York.
Wir danken Herrn Dr. Dietmar Elger für die freundliche wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Galerie Fred Jahn, München.
Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Gerhard Richter. Aquarelle. Graphische Sammlung, Staatsgalerie Stuttgart, 19.1.-17.2.1985, Ausst.-Kat. mit Abb. S. 41-49.
Watercolors by Beuys, Palermo, Polke, Richter, Goethe-Institut, London, 20.2.-11.4.1987.
Gerhard Richter. Zeichnungen und Aquarelle 1964-1999. Kunstmuseum Winterthur (Schweiz), 4.9.-21.11.1999; Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen, Dresden, 15.1.-19.3.2000; Sammlung de Pont Museum, Tilburg (Niederlande), 1.7.-8.10.2000, Ausst.-Kat. mit Abb. S. 58-62.
Gerhard Richter. Zeichnungen, Aquarelle, neue Bilder, Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld, 9.4.-18.6.2000.
Gerhard Richter führt weiterhin die Liste der weltweit wichtigsten Künstler an, die jährlich im Kunstkompass des Magazins "Capital" veröffentlicht wird. Seit mittlerweile 18 Jahren behauptet er diese Spitzenposition, dicht gefolgt von Bruce Nauman, Georg Baselitz und Rosemarie Trockel. Die Faszination von Gerhard Richters epochaler Kunst ist ungebrochen. Im vergangenen Jahr ehrte das Metropolitan Museum of Art in New York das bahnbrechende Schaffen des deutschen Ausnahmekünstlers mit der großen Einzelausstellung "Gerhard Richter – Painting after all". Er ist ein Künstler der Superlativen, seine Gemälde werden zu Rekordpreisen verkauft und sind im Besitz aller wichtigen Museen. Das bisher am höchsten zugeschlagene Gemälde ist ein abstraktes Bild von 1986, verkauft 2015 bei Sotheby's für unglaubliche 36.328.500 Millionen Euro. Kurz vor der Entstehung dieses Werkes gelingt Richter der internationale Durchbruch. Die wegweisende Ausstellung, die dieses ermöglicht, ist die 1984 in Düsseldorf gezeigte Schau "von hier aus", kuratiert von Kasper König. Gerhard Richter nimmt mit neun für die Ausstellung gemalten abstrakten Bildern teil. Der Künstler selbst sagt, dass die leuchtend gelben, abstrakten, großformatigen Bilder eine Lawine auslösten. Im März 1985 reiste die Ausstellung mit zusätzlichen Werken nach New York und wird bei Sperone Westwater und der Marian Goodman Gallery gezeigt. Das Interesse der Privatsammler und Museen ist bereits im Vorfeld so groß, dass die Preise vor der Eröffnung zweimal erhöht werden. Am Eröffnungsabend sind beide Ausstellungen fast ausverkauft, das Museum of Modern Art erwirbt ein Gemälde ebenso wie die Australian National Gallery und das Museum of Fine Arts in Boston. Dieser Erfolg zeigt Richters Aktualität und die Höhe seines Schaffens. Und das für den Künstler so wichtige Jahr 1984 ist auch das Entstehungsjahr der vorliegenden Aquarell-Serie "Colmar".
Die Aquarelle treten in Phasen im Œuvre Richters auf. Erste Aquarelle und Zeichnungen, die zunächst wie seine Gemälde auf Fotografien basieren, entstehen 1964. Die Papierarbeiten treten fortan in größeren Zeitintervallen und meist systematisch in Serien auf. Eine intensivere Auseinandersetzung mit der Aquarellmalerei beginnt ab Ende der 1970er Jahre, einen Höhepunkt findet sie in den 1980er Jahren. Erst 1985 werden erstmals Werke dieses Genres in der Staatsgalerie Stuttgart ausgestellt. Zunächst erscheint die Aquarellkunst Richter zu verspielt, da er fürchtet, die entstehenden Blätter könnten zu verführerisch, zu "künstlerisch" sein. Generell spielt das Medium der Aquarellmalerei in der Kunst der Nachkriegsmoderne eine untergeordnete Rolle, erst in den 1980er Jahren wird es für verschiedene Künstler wie Beuys, Tuttle, Palermo, Polke, Baselitz, Graubner oder eben Gerhard Richter wieder zu einem wichtigen Ausdrucksmittel. Formal stellen sich dem Künstler in dieser Zeit die gleichen Fragen, egal ob er in Öl oder Aquarell arbeitet. Die Ausdrucksmöglichkeiten des Aquarells und dessen Leichtigkeit versucht er auf die große Leinwand zu übertragen. Der Künstler schätzt den nur hier möglichen Arbeitsvorgang – das Schütten, Tropfen, Auftragen von Farbe –, weil das Ergebnis nicht genau planbar ist. So wird eine "Lässigkeit" (G. Richter, in: Dieter Schwarz, Gerhard Richter: Zeichnungen 1964-1999, Düsseldorf 1999, S. 7.) erzeugt, die in den Ölgemälden nur schwer zu erreichen ist und die Richter besonders wichtig ist, da sie den Künstler als Subjekt in den Hintergrund und Material und Farbe in den Vordergrund treten lässt. Die erste Schicht wird in breiten roten, blauen oder gelben Flächen angelegt, darüber Fettkreide oder auch mal im ersten Schritt darunter. "Mit der Beschränkung auf Primärfarben vermeide ich erst einmal einen bestimmten Ton mischen zu müssen, denn der wäre dann weniger neutral, vielleicht aber extravagant oder geschmackvoll oder wie immer. Also ist es schon besser, mit Rot, Blau und Gelb anzufangen, die Mischungen entstehen sowieso von selbst." (Gerhard Richter, zit. nach: Gerhard Richter, Texte 1971 bis 2007, hrsg. von Dieter Schwarz, Köln 1999, S. 352). Die Methode des seriellen Arbeitens und das Prinzip des Zufalls sind beides feste Bestandteile im künstlerischen Schaffen Richters, die auch auf die Aquarelle zutreffen. Die kleinformatigen, leuchtenden Werke erarbeitet er in zeitlich komprimierten und intensiven Arbeitsphasen. "Ab 1984 habe ich immer Aquarellblöcke verwendet, wie sich das gehört. Es lagen jeweils etwa acht bis zwölf Blöcke nebeneinander, und diese konnten genau wie die Bilder als Serie angelegt werden, sie schritten während einiger Tage verschiedenartig fort, und dann waren alle, mehr oder weniger, zusammen fertig." (Gerhard Richter, zit. nach: Gerhard Richter, Texte 1971 bis 2007, hrsg. von Dieter Schwarz, Köln 1999, S. 348)
Selten ist wie in dem vorliegenden Fall der Aquarell-Serie "Colmar", dass die Blätter als solche zusammengeblieben sind und von einem versierten Sammler nie auseinandergerissen wurden. Meist ersetzt bei Gerhard Richter das Datum den Titel. Wenn der Künstler seinen abstrakten Werken Titel gibt, entstehen diese nach Fertigstellung und sind rein assoziativ. Aber die Titel können auch eine Form der Bewunderung sein, zum Beispiel für einen Künstler. In unserem Fall ist es eine Hommage an den Isenheimer Altar in Colmar. Ein Kunstwerk, dass Richter tief berührt und er in einem jüngeren Interview 2016, über 20 Jahre nach Entstehung der vorliegenden Aquarelle, erneut erwähnt. Richters Gesprächspartner ist der Kurator des dänischen Louisiana Museums in Kopenhagen. Das Interview mit dem Titel "In Art we find Beauty and Comfort" erscheint in einer Reihe von Künstlergesprächen, die auf dem Video-Channel des Museums veröffentlicht sind. Richter wird gefragt, ob Kunst Macht habe. Darauf antwortet er: "[..] Kunst hat Wert. In Kunst findet man Trost. Ich war kürzlich in Colmar. Da ist der Isenheimer Altar, eine tragische Geschichte! Ein großartiges Bild, es ist wunderbar, es gibt Trost weil es schön ist. [..]". Beim Aquarellmalen gibt Richter Launen und Stimmungen nach. Die Bewunderung für dieses mittelalterliche Kunstwerk überträgt sich und findet in Richters abstrakter Bildsprache neue Ausdruckskraft, um eine neue Generation der Kunstrezipient:innen zu faszinieren. [SM]
Die Aquarelle treten in Phasen im Œuvre Richters auf. Erste Aquarelle und Zeichnungen, die zunächst wie seine Gemälde auf Fotografien basieren, entstehen 1964. Die Papierarbeiten treten fortan in größeren Zeitintervallen und meist systematisch in Serien auf. Eine intensivere Auseinandersetzung mit der Aquarellmalerei beginnt ab Ende der 1970er Jahre, einen Höhepunkt findet sie in den 1980er Jahren. Erst 1985 werden erstmals Werke dieses Genres in der Staatsgalerie Stuttgart ausgestellt. Zunächst erscheint die Aquarellkunst Richter zu verspielt, da er fürchtet, die entstehenden Blätter könnten zu verführerisch, zu "künstlerisch" sein. Generell spielt das Medium der Aquarellmalerei in der Kunst der Nachkriegsmoderne eine untergeordnete Rolle, erst in den 1980er Jahren wird es für verschiedene Künstler wie Beuys, Tuttle, Palermo, Polke, Baselitz, Graubner oder eben Gerhard Richter wieder zu einem wichtigen Ausdrucksmittel. Formal stellen sich dem Künstler in dieser Zeit die gleichen Fragen, egal ob er in Öl oder Aquarell arbeitet. Die Ausdrucksmöglichkeiten des Aquarells und dessen Leichtigkeit versucht er auf die große Leinwand zu übertragen. Der Künstler schätzt den nur hier möglichen Arbeitsvorgang – das Schütten, Tropfen, Auftragen von Farbe –, weil das Ergebnis nicht genau planbar ist. So wird eine "Lässigkeit" (G. Richter, in: Dieter Schwarz, Gerhard Richter: Zeichnungen 1964-1999, Düsseldorf 1999, S. 7.) erzeugt, die in den Ölgemälden nur schwer zu erreichen ist und die Richter besonders wichtig ist, da sie den Künstler als Subjekt in den Hintergrund und Material und Farbe in den Vordergrund treten lässt. Die erste Schicht wird in breiten roten, blauen oder gelben Flächen angelegt, darüber Fettkreide oder auch mal im ersten Schritt darunter. "Mit der Beschränkung auf Primärfarben vermeide ich erst einmal einen bestimmten Ton mischen zu müssen, denn der wäre dann weniger neutral, vielleicht aber extravagant oder geschmackvoll oder wie immer. Also ist es schon besser, mit Rot, Blau und Gelb anzufangen, die Mischungen entstehen sowieso von selbst." (Gerhard Richter, zit. nach: Gerhard Richter, Texte 1971 bis 2007, hrsg. von Dieter Schwarz, Köln 1999, S. 352). Die Methode des seriellen Arbeitens und das Prinzip des Zufalls sind beides feste Bestandteile im künstlerischen Schaffen Richters, die auch auf die Aquarelle zutreffen. Die kleinformatigen, leuchtenden Werke erarbeitet er in zeitlich komprimierten und intensiven Arbeitsphasen. "Ab 1984 habe ich immer Aquarellblöcke verwendet, wie sich das gehört. Es lagen jeweils etwa acht bis zwölf Blöcke nebeneinander, und diese konnten genau wie die Bilder als Serie angelegt werden, sie schritten während einiger Tage verschiedenartig fort, und dann waren alle, mehr oder weniger, zusammen fertig." (Gerhard Richter, zit. nach: Gerhard Richter, Texte 1971 bis 2007, hrsg. von Dieter Schwarz, Köln 1999, S. 348)
Selten ist wie in dem vorliegenden Fall der Aquarell-Serie "Colmar", dass die Blätter als solche zusammengeblieben sind und von einem versierten Sammler nie auseinandergerissen wurden. Meist ersetzt bei Gerhard Richter das Datum den Titel. Wenn der Künstler seinen abstrakten Werken Titel gibt, entstehen diese nach Fertigstellung und sind rein assoziativ. Aber die Titel können auch eine Form der Bewunderung sein, zum Beispiel für einen Künstler. In unserem Fall ist es eine Hommage an den Isenheimer Altar in Colmar. Ein Kunstwerk, dass Richter tief berührt und er in einem jüngeren Interview 2016, über 20 Jahre nach Entstehung der vorliegenden Aquarelle, erneut erwähnt. Richters Gesprächspartner ist der Kurator des dänischen Louisiana Museums in Kopenhagen. Das Interview mit dem Titel "In Art we find Beauty and Comfort" erscheint in einer Reihe von Künstlergesprächen, die auf dem Video-Channel des Museums veröffentlicht sind. Richter wird gefragt, ob Kunst Macht habe. Darauf antwortet er: "[..] Kunst hat Wert. In Kunst findet man Trost. Ich war kürzlich in Colmar. Da ist der Isenheimer Altar, eine tragische Geschichte! Ein großartiges Bild, es ist wunderbar, es gibt Trost weil es schön ist. [..]". Beim Aquarellmalen gibt Richter Launen und Stimmungen nach. Die Bewunderung für dieses mittelalterliche Kunstwerk überträgt sich und findet in Richters abstrakter Bildsprache neue Ausdruckskraft, um eine neue Generation der Kunstrezipient:innen zu faszinieren. [SM]
234
Gerhard Richter
Colmar (I-V), 1984.
5 Aquarelle mit Fettkreide und Graphit
Schätzung:
€ 500.000 Ergebnis:
€ 889.000 (inklusive Aufgeld)
Ihre Lieblingskünstler im Blick!
- Neue Angebote sofort per E-Mail erhalten
- Exklusive Informationen zu kommenden Auktionen und Veranstaltungen
- Kostenlos und unverbindlich