211
Max Liebermann
Garten mit Palme und zwei weiblichen Figuren, 1908.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 200.000 Ergebnis:
€ 337.500 (inklusive Aufgeld)
Garten mit Palme und zwei weiblichen Figuren. 1908.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 53 x 64,5 cm (20,8 x 25,3 in).
Für das Werk liegt eine Leihanfrage für die folgende Ausstellung vor:
Max Liebermann in Noordwijk. Die Küste mit allen Sinnen. Ausstellung in der Liebermann-Villa am Wannsee vom 19. Juni bis 19. September 2022.
• Eines der ersten Gartenbilder Max Liebermanns.
• Wegweisend für die späteren "Wannsee-Bilder" schafft der Künstler hier eine stimmungsvolle, sommerliche Szene, welche den Reiz und die zarte, nuancierte Farbigkeit der späteren Arbeiten bereits vorwegnimmt.
• Weitere Gartenbilder befinden sich u. a. in den Sammlungen der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin (1916), der Kunsthalle Bremen (1924) und der Gemäldegalerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden (1924).
Mit einem schriftlichen Gutachten von Prof. Dr. Matthias Eberle, Max Liebermann-Archiv, Berlin, vom 21. März 2016. Die Arbeit wird in den Nachtrag des Werkverzeichnisses der Gemälde unter Nummer 1908/36a aufgenommen.
PROVENIENZ: Privatsammlung (bis 2016).
Privatsammlung Deutschland.
AUSSTELLUNG: Hans Purrmann. Kolorist der Moderne, Kunstforeningen GL Strand, Kopenhagen, 27.4.-15.9.2019; Kunsthalle Vogelmann, Heilbronn, 19.10.2019-6.2.2020.
"Den Garten als Motiv entdeckt Liebermann für seine Bilder erst als sechzigjähriger im Jahre 1908 während der Sommerfrische im holländischen Badeort Noordwijk. [..] Etwa acht Jahre später, während des Krieges, wird für Liebermann dann sein Garten in Wannsee zu einem zentralen Motiv seines Schaffens."
Prof. Dr. Matthias Eberle, 2016.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 53 x 64,5 cm (20,8 x 25,3 in).
Für das Werk liegt eine Leihanfrage für die folgende Ausstellung vor:
Max Liebermann in Noordwijk. Die Küste mit allen Sinnen. Ausstellung in der Liebermann-Villa am Wannsee vom 19. Juni bis 19. September 2022.
• Eines der ersten Gartenbilder Max Liebermanns.
• Wegweisend für die späteren "Wannsee-Bilder" schafft der Künstler hier eine stimmungsvolle, sommerliche Szene, welche den Reiz und die zarte, nuancierte Farbigkeit der späteren Arbeiten bereits vorwegnimmt.
• Weitere Gartenbilder befinden sich u. a. in den Sammlungen der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin (1916), der Kunsthalle Bremen (1924) und der Gemäldegalerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden (1924).
Mit einem schriftlichen Gutachten von Prof. Dr. Matthias Eberle, Max Liebermann-Archiv, Berlin, vom 21. März 2016. Die Arbeit wird in den Nachtrag des Werkverzeichnisses der Gemälde unter Nummer 1908/36a aufgenommen.
PROVENIENZ: Privatsammlung (bis 2016).
Privatsammlung Deutschland.
AUSSTELLUNG: Hans Purrmann. Kolorist der Moderne, Kunstforeningen GL Strand, Kopenhagen, 27.4.-15.9.2019; Kunsthalle Vogelmann, Heilbronn, 19.10.2019-6.2.2020.
"Den Garten als Motiv entdeckt Liebermann für seine Bilder erst als sechzigjähriger im Jahre 1908 während der Sommerfrische im holländischen Badeort Noordwijk. [..] Etwa acht Jahre später, während des Krieges, wird für Liebermann dann sein Garten in Wannsee zu einem zentralen Motiv seines Schaffens."
Prof. Dr. Matthias Eberle, 2016.
Den Garten als Motiv für sein künstlerisches Schaffen entdeckt Max Liebermann erst in späteren Jahren. Der Reiz des Gartens als vom Menschen kultivierte Natur beschäftigt zuvor insbesondere die Impressionisten Claude Monet, Edouard Manet oder Camille Pissarro. In Max Liebermanns Werken finden sich die ersten Berührungspunkte in den 1880er und 1890er Jahren auf Reisen in den Niederlanden und in Italien. In "Stevenstift in Leyden" (Eberle 1889/6 und 1890/2) ist im rechten Bildteil beispielsweise ein üppiger, prachtvoll blühender Rosengarten dargestellt und einige Jahre später, vermutlich während eines Aufenthalts in Zandvoort, entstehen einzelne bäuerliche Gartenansichten, u. a. "Garten mit blühenden Sonnenblumen" (Eberle 1895/13 und 1895/14). Durch den damaligen Direktor der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark (1852-1914), lernt Liebermann in den 1890er Jahren schließlich auch die Schönheit des norddeutschen Bauerngartens kennen. Eine Entdeckung, die ihn einige Jahre später womöglich zum Erwerb seines Grundstücks am Großen Wannsee in Berlin beflügelt. Lichtwark erzählt nach einem gemeinsamen Besuch eines Gartens in der Hamburger Marsch, Liebermann habe "seine Blicke über die langen Blumenbeete schweifen" lassen, "über die regelmäßigen, quergeführten Gemüsebeete dahinter". Er berichtet: "Bald stand er vor der Haustür und beobachtete die Wirkung des Gartens, bald vor der Laube, und genoss den Anblick des Hauses, das mit seiner [..] Tür im weichen Schatten der geschorenen Lindenreihe lag [..]. Wenn ich mir zu Hause eine Villa bauen lasse, was jetzt auch bei uns in Berlin Mode wird, dann lasse ich mir einen Garten anlegen wie diesen [..]" (A. Lichtwark, zit. nach: Ausst.-Kat. Im Garten von Max Liebermann, Hamburg/Berlin 2004/2005, S. 12).
Das hier angebotene Werk entsteht bereits 1908, ein Jahr vor dem Erwerb des Wannseegartens, während der Sommerfrische im holländischen Badeort Noordwijk und kann damit als eine der ersten Arbeiten bezeichnet werden, in denen der Garten und die darin kultivierten Pflanzen als alleiniges Motiv zur Darstellung kommen. In Noordwijk entstehen (auch in den darauffolgenden Sommern) vereinzelte weitere stimmungsvolle Gartenansichten eines von Liebermann besuchten Privatgrundstücks, u. a. "Garten in Noordwijk" (1908, Eberle 1908/36, verschollen) und "Garten in Noordwijk-Binnen" (Eberle 1909/20), in denen Liebermann Blumenbeete mit rosaroten Blüten, sorgfältig gepflegte Rasenflächen und exotisch bepflanzte Terrakottatöpfe darstellt. In der hier angebotenen, farbenfrohen Arbeit macht der Künstler mit leidenschaftlichen, energischen Pinselhieben und einem besonders lebendigen, teils pastosem Farbauftrag nun eine chinesische Hanfpalme zum Hauptmotiv der entzückenden Gartenansicht. Umrahmt von getupften, fröhlichen Farbflecken der den Weg säumenden bunten Blumenbeete und vor eine dezente Figurenstaffage platziert, zeigt Liebermann die eingetopfte Palme mit im Sonnenlicht changierenden Grüntönen. Das Licht- und Schattenspiel wird auf dem leicht verschatteten, in die Tiefe führenden Weg fortgeführt und bildet so eine besonders gelungene, atmosphärische Sommerszene. Nach Erzählungen der mit dem Ehepaar Liebermann befreundeten Autorin und Modejournalistin Julie Elias (1866–1945) handelt es sich bei dem mehrfach dargestellten Noordwijker Garten höchstwahrscheinlich um das Grundstück von Frau von Dulong, in deren Kunstsammlung sich damals u. a. auch ein Gemälde von Max Liebermann befand. Julie Elias erwähnt in ihren Erzählungen u. a. die beiden Enkeltöchter der Gartenbesitzerin, die dem Maler häufig bei der Arbeit zusahen und die Liebermann in unser Werk ganz offenbar als den Garten belebende Figurenstaffage einfügt. Elias schreibt: "Liebermann malt die wundervollen Blumenbeete aber natürlich nicht den Storch aus Blech, der auf dem Beete steht. Da hört er, wie das eine Mädel leise zum anderen sagt: 'Sieh mal, den Storch, den macht er nicht!' Worauf die andere: 'Weißt du, das ist zu schwer für ihn'." (Julie Elias, in: Taschenbuch für Damen, Berlin 1924, S. 189).
Das großzügig geschnittene Seegrundstück am Wannsee erwirbt Liebermann erst 1909, kurz nach Entstehung der hier angebotenen Arbeit. In den darauffolgenden Monaten lässt er hier nicht nur eine Sommer-Residenz, die heute bekannte Liebermann-Villa, errichten, sondern gestaltet in Zusammenarbeit mit Alfred Lichtwark auch ein beeindruckendes, vielschichtiges Gartenparadies, das mithilfe künstlerisch-architektonischer Prinzipien Nutzgarten, Blumenbeete, Hecken, Sträucher, Bäume und Rasenflächen mit der umliegenden Seenlandschaft und der Villa selbst zu einer harmonischen Einheit verschmilzen lässt - ganz dem englischen Verständnis des Gartens als "Wohnraum im Freien" folgend, wie er es etwa bereits in Noordwijk kennen und schätzen gelernt hatte. Der Wannseegarten verhilft Liebermann ab 1910 zu einer erstaunlichen künstlerischen Fruchtbarkeit. Es entsteht eine umfassende Werkreihe mit einer Vielzahl reizvoller Darstellungen der prächtigen Anlage, die das Alterswerk des Künstlers auf eine überraschende Weise bereichert.
Das hier angebotene Werk entsteht 1908 noch vor Liebermanns Erwerb des Wannsee-Grundstücks und dokumentiert einen Schlüsselmoment in Liebermanns Œuvre; die Hinwendung zu einer ganz neuen Motivik und den Beginn der Werkperiode der so berühmten Gartenbilder, die heute als Höhepunkt seines umfangreichen Spätwerks gelten. [CH]
Das hier angebotene Werk entsteht bereits 1908, ein Jahr vor dem Erwerb des Wannseegartens, während der Sommerfrische im holländischen Badeort Noordwijk und kann damit als eine der ersten Arbeiten bezeichnet werden, in denen der Garten und die darin kultivierten Pflanzen als alleiniges Motiv zur Darstellung kommen. In Noordwijk entstehen (auch in den darauffolgenden Sommern) vereinzelte weitere stimmungsvolle Gartenansichten eines von Liebermann besuchten Privatgrundstücks, u. a. "Garten in Noordwijk" (1908, Eberle 1908/36, verschollen) und "Garten in Noordwijk-Binnen" (Eberle 1909/20), in denen Liebermann Blumenbeete mit rosaroten Blüten, sorgfältig gepflegte Rasenflächen und exotisch bepflanzte Terrakottatöpfe darstellt. In der hier angebotenen, farbenfrohen Arbeit macht der Künstler mit leidenschaftlichen, energischen Pinselhieben und einem besonders lebendigen, teils pastosem Farbauftrag nun eine chinesische Hanfpalme zum Hauptmotiv der entzückenden Gartenansicht. Umrahmt von getupften, fröhlichen Farbflecken der den Weg säumenden bunten Blumenbeete und vor eine dezente Figurenstaffage platziert, zeigt Liebermann die eingetopfte Palme mit im Sonnenlicht changierenden Grüntönen. Das Licht- und Schattenspiel wird auf dem leicht verschatteten, in die Tiefe führenden Weg fortgeführt und bildet so eine besonders gelungene, atmosphärische Sommerszene. Nach Erzählungen der mit dem Ehepaar Liebermann befreundeten Autorin und Modejournalistin Julie Elias (1866–1945) handelt es sich bei dem mehrfach dargestellten Noordwijker Garten höchstwahrscheinlich um das Grundstück von Frau von Dulong, in deren Kunstsammlung sich damals u. a. auch ein Gemälde von Max Liebermann befand. Julie Elias erwähnt in ihren Erzählungen u. a. die beiden Enkeltöchter der Gartenbesitzerin, die dem Maler häufig bei der Arbeit zusahen und die Liebermann in unser Werk ganz offenbar als den Garten belebende Figurenstaffage einfügt. Elias schreibt: "Liebermann malt die wundervollen Blumenbeete aber natürlich nicht den Storch aus Blech, der auf dem Beete steht. Da hört er, wie das eine Mädel leise zum anderen sagt: 'Sieh mal, den Storch, den macht er nicht!' Worauf die andere: 'Weißt du, das ist zu schwer für ihn'." (Julie Elias, in: Taschenbuch für Damen, Berlin 1924, S. 189).
Das großzügig geschnittene Seegrundstück am Wannsee erwirbt Liebermann erst 1909, kurz nach Entstehung der hier angebotenen Arbeit. In den darauffolgenden Monaten lässt er hier nicht nur eine Sommer-Residenz, die heute bekannte Liebermann-Villa, errichten, sondern gestaltet in Zusammenarbeit mit Alfred Lichtwark auch ein beeindruckendes, vielschichtiges Gartenparadies, das mithilfe künstlerisch-architektonischer Prinzipien Nutzgarten, Blumenbeete, Hecken, Sträucher, Bäume und Rasenflächen mit der umliegenden Seenlandschaft und der Villa selbst zu einer harmonischen Einheit verschmilzen lässt - ganz dem englischen Verständnis des Gartens als "Wohnraum im Freien" folgend, wie er es etwa bereits in Noordwijk kennen und schätzen gelernt hatte. Der Wannseegarten verhilft Liebermann ab 1910 zu einer erstaunlichen künstlerischen Fruchtbarkeit. Es entsteht eine umfassende Werkreihe mit einer Vielzahl reizvoller Darstellungen der prächtigen Anlage, die das Alterswerk des Künstlers auf eine überraschende Weise bereichert.
Das hier angebotene Werk entsteht 1908 noch vor Liebermanns Erwerb des Wannsee-Grundstücks und dokumentiert einen Schlüsselmoment in Liebermanns Œuvre; die Hinwendung zu einer ganz neuen Motivik und den Beginn der Werkperiode der so berühmten Gartenbilder, die heute als Höhepunkt seines umfangreichen Spätwerks gelten. [CH]
211
Max Liebermann
Garten mit Palme und zwei weiblichen Figuren, 1908.
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