Auktion: 524 / Kunst nach 1945 / Zeitgenössische Kunst II am 10.12.2021 in München Lot 101

 

101
Norbert Bisky
Das sollte man regeln, 2002.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 35.000
Ergebnis:
€ 100.000

(inklusive Aufgeld)
Das sollte man regeln. 2002.
Öl auf Leinwand.
Verso auf der Leinwand zweifach mit dem Künstlersignet sowie datiert und betitelt. 140 x 200 cm (55,1 x 78,7 in).
[KT].
• Bisky gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Künstler der figurativen Malerei
• Werke von Norbert Bisky befinden sich in bedeutenden internationalen Museen moderner und zeitgenössischer Kunst, u. a. im Museum of Modern Art, New York und im Museum Ludwig, Köln
.

PROVENIENZ: Galerie Terminus, München.
Privatsammlung Bayern (2002 vom Vorgenannten erworben).

AUSSTELLUNG: Norbert Bisky. Die Heimat ist weit, Galerie Terminus, München, 9.4.-11.5.2002.

„Ich habe das Gefühl, dass ich in einer Sekte groß geworden bin, wo auf einmal von außen die Welt hereinbricht, die Realität und ein großes Durcheinander entsteht und klar wird, dass das meiste, was hier gepredigt wird, totaler Quatsch ist.“
Norbert Bisky im Interview mit BILD 6.11.2019-12:16

Die Bildwelten von Norbert Bisky sind in seinen frühen Werken vorallem durch die Spannung zwischen äußerlich harmonischer, ruhiger Malerei und den unheimlichen, oft gewalttätigen Sujets andererseits bestimmt. Pastelltöne vermitteln vermeindliches Wohlbefinden auch in ausgesprochen brutalen Szenerien. Bespielt werden die Bilder von idealisierten, sportlich-agilen Jugendlichen; doch sie sind alleine gelassen in einer weiten, wilden und schönen Natur. Die idealisierten Landschaften werden in ihrer Unberührtheit von den agierenden gestört. Die beiden blonden Halbwüchsigen stehen eng zusammen und sind trotzdem alleine. Gezielt wird auf den Betrachter, er ist der Eindringling in ihre Welt, so wie sie in die Natur eingedrungen sind.
Bisky schafft eine Szenerie des spannungsreichen Höhepunktes. Nicht zuletzt durch eine Malerei, die an Filmplakate erinnert wird noch mehr impliziert. Vor dem geistigen Auge beginnt der ganze Film des vorher und nacher dieses einen gezeigten, kurzen Moment abzulaufen. Zwangsläufig wird die Fortführung der Geschichte der beiden blonden Burschen im Trainingsanzug in Gang gesetzt. Damit entwickeln die Bilder ein eigenes Narrativ der verlorenen Unschuld, das einen nicht so schnell los läßt.
Norbert Bisky's schöne Welten erinnern an eine Mischung aus David Hockney, Edward Hopper oder auch Georgia O'Keeffe. Die distanzierte Ruhe verkehrt sich ins Gegenteil und erzeugt eine glatte Oberfläche unter der es brodelt. [EH]



101
Norbert Bisky
Das sollte man regeln, 2002.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 35.000
Ergebnis:
€ 100.000

(inklusive Aufgeld)