Rahmenbild
353
Karl Hagemeister
Märkische Winterlandschaft (Ufer am Wentorf-Graben), Um 1905/1907.
Mischtechnik. Pastell auf Leinwand
Schätzung:
€ 9.000 Ergebnis:
€ 70.000 (inklusive Aufgeld)
Märkische Winterlandschaft (Ufer am Wentorf-Graben). Um 1905/1907.
Mischtechnik. Pastell auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 100 x 70,5 cm (39,3 x 27,7 in).
Mit einer schriftlichen Expertise von Frau Dr. Hendrikje Warmt, Berlin, Juni 2018. Die Arbeit ist im Karl Hagemeister-Archiv registriert und wird in das Karl Hagemeister Werkverzeichnis der Aquarelle, Pastelle und Zeichnungen aufgenommen.
PROVENIENZ: Privatbesitz Werder a. d. Havel (um 1920 direkt vom Künstler erworben, seither in Familienbesitz).
Privatbesitz Potsdam (vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: "So nah dem Unberührten am Schwielowsee". Hannah Schreiber de Grahl und Karl Hagemeister, hrsg. von Hendrikje Warmt, Palmhof, Michendorf, 6.6.-17.6.2018. Nr. 23, S. 61 (mit Abb.).
Karl Hagemeister, Bewegte Stimmung, Ketterer Kunst, Berlin, 28.2.-25.4.2020.
Karl Hagemeister "…das Licht, das ewig wechselt." Landschaftsmalerei des deutschen Impressionismus, Potsdam Museum/Museum Georg Schäfer, Schweinfurt/Kunstmuseum Ahrenshoop, 18.10.2020-25.4.2021.
Mischtechnik. Pastell auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 100 x 70,5 cm (39,3 x 27,7 in).
Mit einer schriftlichen Expertise von Frau Dr. Hendrikje Warmt, Berlin, Juni 2018. Die Arbeit ist im Karl Hagemeister-Archiv registriert und wird in das Karl Hagemeister Werkverzeichnis der Aquarelle, Pastelle und Zeichnungen aufgenommen.
PROVENIENZ: Privatbesitz Werder a. d. Havel (um 1920 direkt vom Künstler erworben, seither in Familienbesitz).
Privatbesitz Potsdam (vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: "So nah dem Unberührten am Schwielowsee". Hannah Schreiber de Grahl und Karl Hagemeister, hrsg. von Hendrikje Warmt, Palmhof, Michendorf, 6.6.-17.6.2018. Nr. 23, S. 61 (mit Abb.).
Karl Hagemeister, Bewegte Stimmung, Ketterer Kunst, Berlin, 28.2.-25.4.2020.
Karl Hagemeister "…das Licht, das ewig wechselt." Landschaftsmalerei des deutschen Impressionismus, Potsdam Museum/Museum Georg Schäfer, Schweinfurt/Kunstmuseum Ahrenshoop, 18.10.2020-25.4.2021.
Besonders in den zarten, von schwebender Leichtigkeit erfüllten Winterlandschaften gelangt Karl Hagemeister zu außergewöhnlicher Meisterschaft in der Technik des Pastells. Neben der ausdrucksstarken, in der Handschrift des Künstlers die Natur nachformenden Ölmalerei nutzt Hagemeister auch die Pastellkreide für großformatige Landschaften. Dabei zeigt sich seine faszinierende Beherrschung der Technik, die die ganze Variationsbreite des pudrigen Materials ausschöpft. Durch sanftes Verwischen entstehen Farbräume, in die der Blick eintaucht. Dagegen setzt Hagemeister kalligrafisch bewegte Striche, in denen die Dynamik des Malens mit seiner Auffassung einer belebten Natur korrespondiert. In anmutiger Linienführung recken sich die schmalen Stämme und Äste der elegant geschwungenen Birken- und Buchenstämme in die Aussicht und erinnern an die Bildformeln japanischer Holzschnitte, die sich zu der Zeit großer Beliebtheit erfreuen. Deren lineare Fragilität geht bei Hagemeister mit dem Pastell ein Zusammenspiel ein, dessen zarte transparente Materialität auch symbolisch die Flüchtigkeit des dargestellten Eindrucks der Lichtstimmungen und Atmosphäre widerspiegelt. Das Auge tastet wieder und wieder die Oberfläche ab, bleibt dabei an objekthaften Konkretisierungen und Strukturen hängen oder gleitet in die Tiefe des samtartigen Farbraumes. Dadurch wird umso mehr ein kontemplatives Schauen begünstigt, das Hagemeisters naturmystischer Auffassung des Sich-Versenkens entspricht. Eingehüllt in Luft und Licht werden auch die Betrachtenden Teil einer Empfindung „vom bewegten Athem der Natur, von der bewegten Stimmung über und zwischen den Dingen, vom seelischen Element der Natur“, der der Mensch nicht gegenübersteht, sondern in deren belebten Organismus er selbst eingeschlossen ist (Hagemeister, Tagebuchaufzeichnungen, zit. nach: Hendrikje Warmt, Karl Hagemeister. Reflexion der Stille, Berlin 2016, S. 142). Das Streben, aus der stilllebenartigen, akademischen Naturauffassung zu einer intensiv bewegten Naturstimmung zu gelangen, hatte ihn nach zwölf Jahren des Reisens in seine havelländische Heimat zurückgeführt, wo er sich schließlich 1881 in Ferch am Schwielowsee endgültig niederlässt. Hier bricht sich seine künstlerische Neuausrichtung in den Seen- und Flusslandschaften am deutlichsten Bahn, als er erkennt, „dass die Natur kein Stilleben ist, sondern ein schöpferischer, ewig arbeitender Organismus“, den er in den wechselvollen Lichtstimmungen eines sich ständig verändernden, Wind und Wetter unterworfenen Eindrucks in der Farbe nachzuschöpfen versucht. Die Stille, Anmut und Lebendigkeit der Landschaft sind für ihn deren „seelisches Element“, dem er vor Beginn des Malprozesses in freier Natur zunächst im Verharren in der Landschaft nachzuspüren versucht, ehe er diese anschließend auf die Leinwand bringt. [KT]
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Karl Hagemeister
Märkische Winterlandschaft (Ufer am Wentorf-Graben), Um 1905/1907.
Mischtechnik. Pastell auf Leinwand
Schätzung:
€ 9.000 Ergebnis:
€ 70.000 (inklusive Aufgeld)
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