Auktion: 523 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 11.12.2021 in München Lot 366

 

366
Albert Weisgerber
Ein Unheilstifter, 1905.
Gouache
Schätzung:
€ 3.500
Ergebnis:
€ 9.375

(inklusive Aufgeld)
Ein Unheilstifter. 1905.
Gouache.
Rechts unten signiert und datiert. Auf dünnem Karton. 52 x 42,7 cm (20,4 x 16,8 in).
Illustration für die Jugend, Jg. 10, Bd. 2, Heft 42, 1905, S. 812: Ein Unheil-Stifter. „So jeht‘s bedeutend einfacher!“.

Wir danken Herrn Erwin Rehn, Nauroth, für die freundliche Auskunft. Das Werk wird in die in Vorbereitung befindliche Neuauflage des Werkverzeichnisses aufgenommen.

PROVENIENZ: Privatbesitz Saarland.

Die von Georg Hirth und Fritz von Ostini gegründete Münchner Kunst- und Literaturzeitschrift „Jugend“ wird durch zahlreiche herausragende Maler und Grafiker geprägt, dabei ebenfalls wesentlich durch die Illustrationen Albert Weisgerbers. Von 1896 bis 1940 erscheint die Zeitschrift, die in Deutschland zur Namensgeberin des Jugendstils werden sollte, während die beteiligten Künstler ebenso impressionistische und expressionistische Tendenzen mit einbrachten. Weisgerber, der 1897-1901 an der Münchner Akademie u. a. unter Franz von Stuck studiert hatte, arbeitet bereits ein Jahr nach der Gründung der Zeitschrift mit, bis kurz vor seiner Einberufung und dem frühen Kriegstod. In Weisgerbers Handschrift zeigen sich die unterschiedlichsten zeitgenössischen Impulse, die er von seinen Studienkollegen und Akademiebekannten Hans Purrmann, Paul Klee, Wassily Kandinsky, Willi Geiger, Hermann Haller, Max Slevogt, Gino von Finetti und Fritz Burger-Mühlfeld erhält, sowie auch von seinen Aufenthalten in Paris, wo ihn die Grafik Henri de Toulouse-Lautrecs tief beeindruckt. Seine grafischen Arbeiten zeichnen sich durch Schwung und Gewandheit in der Linienführung aus, die die Aufbruchsstimmung der Moderne treffend charakterisiert. [KT]



366
Albert Weisgerber
Ein Unheilstifter, 1905.
Gouache
Schätzung:
€ 3.500
Ergebnis:
€ 9.375

(inklusive Aufgeld)